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Bedrohte UmweltSchleidener Schüler zeigen Kunst zum Thema Artenvielfalt und Upcycling

3 min
Die jungen Künstler stehen nebeneinander vor den Bildern. Die Erwachsenen stehen dahinter.

Die jungen Künstler und (hinten v.l.) Ingo Pfennings, Irene Lösener, Anja Henseler und Helena Haß eröffneten die Ausstellung.

Im Rathaus ist die Ausstellung „Artenvielfalt und Upcycling“ mit Werken von Schülern aus Schleiden zu sehen.

„So eine Ausstellung passt sehr gut zur Nationalparkhauptstadt Schleiden“, freute sich Bürgermeister Ingo Pfennings am Donnerstagabend im Rathaus. Dort eröffnete er eine Schau zum Thema „Artenvielfalt und Upcycling“ mit Werken von Schülern und Schülerinnen des Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasiums (JSG) und der Städtischen Realschule.

„Klima, Artenvielfalt und Müll sind Themen, die nicht nur die Stadt Schleiden und die schöne Eifel betreffen. Sie müssen global betrachtet werden“, betonte Pfennings. Durch den Klimawandel, die voranschreitende Zersiedelung und die Intensivierung der Landwirtschaft würden zunehmend Lebensräume von Tieren und Pflanzen vernichtet, was eine Gefährdung der globalen Artenvielfalt zur Folge habe.

„Auch bei uns gibt es die Roten Listen mit den vom Aussterben bedrohten Tieren.“ Im Sommer gebe es extreme Trockenperioden, die von massiven Starkregenereignissen unterbrochen würden. „Die Schneeperioden im Winter werden kürzer, aber heftiger und sorgen oft für sehr viel Schmelzwasser“, so der Verwaltungschef. Wozu das schlimmstenfalls führe, habe die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 gezeigt.

Schüler aus Schleiden malten ihre Werke auf Fundstücke

Um junge Menschen für den globalen Schatz der Artenvielfalt zu sensibilisieren, hatten sich mehrere Klassen und Kurse des Johannes-Sturmius-Gymnasiums in den vergangenen Monaten in verschiedenen künstlerischen Techniken mit dem Thema auseinandergesetzt. In der Realschule befassten sich die Jungen und Mädchen mit dem Thema „Upcycling“.

An der Realschule hatten sich neun Mädchen und drei Jungs im Alter von 10 bis 16 Jahren unter der Leitung von Irene Lösener mit dem Thema „Baum“ befasst und dabei auf weißes Papier verzichtet. „Alle Werke wurden von den Schülern auf Fundstücke gemalt“, sagte die Leiterin, die seit rund 40 Jahren überwiegend in Köln Installationen mit Fundstücken ausstellt. Dadurch soll der Betrachter daran erinnert werden, dass Papier aus Bäumen hergestellt wird. Zugleich solle er aber auch motiviert werden, sparsam mit den Ressourcen umzugehen.

Eine Collage zeigt verschiedene Tiere und Nutzpflanzen.

Großformatige Gemeinschaftscollagen von Tieren und Pflanzen stellten Mädchen und Jungen einer achten Klasse her.

Montageplastiken von fantasievollen Insekten hängen an einer Schautafel.

Montageplastiken von fantasievollen Insekten präsentierten Schüler einer neunten Klasse.

Das Motto „Artenvielfalt – Artenkenntnis“ sei als aktuelles Thema in den Nationalpark-Schulen traditionell in den naturwissenschaftlichen Fächern beheimatet, meinte Kunstlehrerin Anja Henseler vom JSG. „Aber auch der Kunstunterricht biete die Möglichkeit, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensräume und ihre Verbindungen zur menschlichen Kultur durch Werkbetrachtungen, Naturstudien und künstlerisches Arbeiten kennenzulernen“, so Henseler.

Muscheln, Knochen, Federn und vieles mehr sind abgebildet

Ihre Kollegin Helena Haß stellte anschließend die Beiträge der verschiedenen Klassenstufen vor: „Die Grundkurse der Einführungsstufe konnten in Anlehnung an barocke Stilllebenmalereien sowie auf Spuren der Naturforscherin Maria Sybilla Merian Arrangements aus der Biosammlung des Gymnasiums in Wasserfarben auf DIN-A3-Papier malen“, sagte die Lehrerin. Neben Muscheln, Knochen, Federn und vielem mehr wurden dabei auch Lupen, Pinzetten und Bestimmungsbücher abgebildet.

Eine fünfte Klasse des JSG hatte dagegen Schriftbilder verschiedener regionaler Lebensräume gestaltet. Die sechsten Klassen malten und klebten unter anderem nach Fotografien aus Tier- und Pflanzenlexika großformatige Gemeinschaftscollagen. Mädchen und Jungen aus einer achten Klasse haben Insekten, wie Käfer und Schmetterlinge und weitere Tier- und Pflanzenarten in Linoleum geschnitten und gedruckt.

Eine neunte Klasse hat in einer Unterrichtsreihe zur visuellen Kommunikation mehrere Werbeplakate für den Artenschutz und die Artenvielfalt unter anderem im Nationalpark Eifel entworfen und einzigartige Montageplastiken von Insekten in origineller Präsentation produziert.

Die Ausstellung kann bis zum 27. März 2026 zu den Öffnungszeiten des Rathauses (Montag bis Freitag 7.45 bis 12.30 Uhr und Donnerstag von 14 bis 17 Uhr) auf der ersten und zweiten Etage des Hauptgebäudes besichtigt werden.