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Altes CasinoDer Euskirchener Sängerkreis bot ein munteres Konzert und sucht Verstärkung

3 min
Auf der Bühne des Casinos stehen und sitzen die Mitglieder des Sängerkreises Euskirchen.

Mit einer musikalischen Reise durch Raum und Zeit präsentierten die Mitglieder des Sängerkreises Euskirchen ihr Konzertprogramm im Casino.

Die in Euskirchen zu Gehör gebrachten Musikstücke hatten alle etwas mit Fortbewegungsmitteln zu tun.

Jedes Jahr brechen die Mitglieder des Sängerkreises Euskirchen zu einer gemeinsamen Reise auf. Mal geht es für die insgesamt 40 Aktiven fünf Tage an den Chiemsee, mal ins benachbarte Ausland, mal wird nur ein kurzer Tagestrip in der Region unternommen. „Zusätzlich zu unseren gemeinsamen Proben jede Woche stärken diese kurzen Reisen natürlich auch unser Gemeinschaftsgefühl im Sängerkreis“, betonte die Vorsitzende Stephanie Behrendt.

Bei seinem Auftritt im Alten Casino in Euskirchen feierte das Ensemble nun eine besondere Premiere, da es erstmals auch das Publikum an einer solchen Reise teilhaben lassen wollte. „Alle Musikstücke, die wir für den heutigen Abend ausgewählt haben, haben mit Fortbewegungsmitteln zu tun, die in der jeweiligen Zeit auf dem Weg zum Urlaub genutzt wurden.“ Beginnend bei der wohl ursprünglichsten Form auf Schusters Rappen reichte das Repertoire bis hin zur futuristischen Reise zu den Sternen.

Manch einer im Publikum stimmte mit ein in den Refrain

Den Ursprung ihrer musikalischen Reise durch Raum und Zeit nahmen die Sängerinnen und Sänger mit dem Titel „Schön ist die Welt“ und einer Wanderung durch Oberhessen. Passend zu diesem Stück trat Chorleiter Manfred Schümer mit langem Mantel und Regenschirm vor die Konzertbesucher, als sei er selbst gerade von besungener Wanderung heimgekehrt. Mit Liedern wie „Hoch auf dem gelben Wagen“, bei dessen bekanntem Refrain das Publikum erste zaghafte Versuche unternahm, den Akteuren auf der Bühne auch gesangliche Unterstützung zu leisten, und „Fahrrad fahr'n“ blieb das Ensemble zunächst bei muskelbetriebenen Gefährten.

Bald schon kamen mit der schwäb'sche Eisebahne auch deutlich PS-stärkere Fortbewegungsmittel zum Einsatz, bevor Stephanie Behrendt eine regelrechte Achterbahnfahrt ankündigte: „Wir begleiten sie heute mit dem Yellow Submarine in die Tiefen des Meeres und gleich darauf geht es mit Reinhard Meys Über den Wolken weiter.“

Der Dirigent trägt einen Mantel und einen Hut, über dem Arm hängt ein Regenschirm.

Als sei er selbst gerade von einer Wanderung zurück: Manfred Schümer dirigierte das erste Stück des Konzerts mit Mantel und Regenschirm.

Im Wechsel mit den Musikstücken gab Manfred Schümer ebenfalls zum Thema passende Gedichte wie Gerrit Engelkes „Auf der Straßenbahn“ zum Besten, dazu wurden die passenden Bilder an die Wand projiziert. „Es ist eine richtig süße Idee, mit diesen ganzen Klassikern auch beim Publikum die Reiselust wecken zu wollen. Bei mir hat es jedenfalls schon bestens funktioniert“, berichtete eine Konzertbesucherin lachend.

Bis hinauf in den Weltraum sollte die Reise des Sängerkreises führen. Im Anschluss luden die Sänger ihre Gäste ein, künftig derartige Expeditionen gemeinsam zu erleben. „Wir freuen uns über jeden einzelnen, der selbst Spaß am Gesang hat und uns bei unseren Proben und dann auch vielleicht bei unserem nächsten Konzert unterstützen möchte“, betonte Stephanie Behrendt.

Denn wie soll es anders sein: Auch der Sängerkreis ist dringend auf der Suche nach Verstärkung. Ab der kommenden Woche könne das Ensemble nach der Beseitigung der Flutschäden sogar wieder in seine alte Heimat in die Aula der Hermann-Josef-Schule zurückkehren. „Nach so langer Zeit ist es für uns alle sehr schön, wieder an unserer alten Wirkstätte aktiv zu sein.“ Zum Glück fehle eben nur noch der ein oder andere Neuzugang, der das aktuell 40-köpfige Team verstärken möchte.