Krippenweg in der AdventszeitWichtel nehmen den Swister Turm in Weilerswist ein

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Das Bild zeigt Patricia Dreesbach vor dem Swister Turm, wie sie an einem Baum eine Wichtelwohnung aufstellt.

Patricia Dreesbach (Bild) hat mit Freundin Julia Mostert die Idee eines Krippen- und Wichtelwegs am Swister Turm in Weilerswist umgesetzt.

Am Swister Turm in Weilerswist werden ab dem 3. Dezember bis zum 7. Januar zahlreiche Wichtelwohnungen und Krippen zu entdecken sein.

Es ist schon ordentlich etwas los rund um den Swister Turm. Ein gemalter Weihnachtsmann auf einer Baumscheibe hier, ein kleines Wichtel-Postoffice da. Und wer mag wohl in dem Baumstumpf wohnen, der mit Moos bedeckt ist und auf dem ein kleiner Holzstuhl steht? Wer hat so eine gemütliche Rooftop-Bar mit exklusivem Ausblick auf das Weilerswister Wahrzeichen? Antworten auf die Fragen gibt es ab dem 3. Dezember ab 16 Uhr auf dem ersten Weilerswister Wichtelweg.

Fest steht aber bereits jetzt, dass ab dem ersten Advent noch viel mehr auf dem Swister Berg los sein wird. Mehr als 20 Krippen, Wichtelwohnungen und andere Arrangements wird es geben – das versprechen zumindest die Initiatorinnen Patricia Dreesbach und Julia Mostert.

Swister Turm: Wichtelweg wird etwa 1,2 Kilometer lang

Die Weilerswisterinnen basteln jedenfalls mit ihren Töchtern fleißig Krippen und Wichtelwohnungen. Und auch eine Klasse der Josef-Schaeben-Schule und zwei Kitas aus dem Gemeindegebiet sind schon im vorweihnachtlichen Bastelfieber für den etwa 1,2 Kilometer langen Rundweg.

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„Es ist einfach schön, im Herbst mit den Kindern zu basteln“, berichtet Mostert. Daran habe sich in all den Jahren nichts geändert. Schade sei halt gewesen, dass es in Weilerswist keinen Krippenweg gegeben habe, sondern nur in der Eifel.

Leider gibt es bisher hier in der Gegend für Kinder irgendwie nichts. Das wollen wir ändern.
Patricia Dreesbach, Initiatorin des Wichtelwegs

Gleiches dachte auch Patricia Dreesbach. „Leider gibt es bisher hier in der Gegend für Kinder irgendwie nichts. Das wollen wir ändern“, so die 34-Jährige: „Es ist einfach spannend, zu sehen, was man sich alles für Sachen überlegt, wie eine Krippe aussehen kann. Das ist immer wie eine kleine Schatzsuche.“

Und wie das in der heutigen Zeit immer wieder vorkommt. Beide fanden sich in einem Messangerdienst. In einer Whatsapp-Gruppe für Secondhand-Kinderkleidung während der Corona-Pandemie wurde bei der Hochwasserkatastrophe eine Flut-Hilfegruppe.

Das Bild zeigt einen mit Moos bedeckten Baumstumpf, auf dem ein kleiner Stuhl steht. Julia Mostert hat die Wichtelwohnung gebastelt.

Wichtelwohnung im Baumstumpf: Julia Mostert hat bereits kräftig gebastelt.

Dann kam der Aufruf nach einem Wir-machen-erstmals-einen-Krippenweg. Und Mostert und Dreesbach waren sich sofort einig. „Ich war so froh, als Julia die Idee in die Gruppe geschrieben hat. Da wusste ich, dass sie diesbezüglich eine Seelenverwandte ist“, sagt Dreesbach.

Also tauschte man sich weiter aus, und die Idee nahm schnell konkrete Züge an – auch wenn der ursprüngliche Plan, in die Ville zu gehen, verworfen werden musste. „Das wäre wohl zu gefährlich. Es ist ein Altbaumbestand. Wir hätten keine Garantie übernehmen können, dass da nicht vielleicht wirklich mal ein Ast herabfällt“, erklärt Mostert.

Swister-Turm-Verein bringt sich in die Organisation mit ein

Und so wurde man in unmittelbarer Nähe fündig – am Swister Turm. Die Mitglieder des Vereins, die das historische Bauwerk ehrenamtlich in Schuss halten, haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Am 17. Dezember, dritter Advent, wird der Verein zwischen 12 und 16.30 Uhr Kakao und Punsch ausschenken.

Überhaupt lädt das Ambiente rund um den Swister Turm vielleicht sogar noch ein wenig mehr ein, als es ein reiner Waldspaziergang tun würde. Der Grund: Am Swister Turm gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten und für die Kinder mehr Möglichkeiten, auf die Jagd nach Wichteln und Krippen zu gehen.

„Und wenn sie alle entdeckt haben, kann man Verstecken spielen“, so Mostert, die ganz begeistert vom Engagement der Eltern ist. Sie selbst mache mit der Familie gerne Urlaub in Dänemark, und von dort habe sie den Hype um die Wichtel mit nach Weilerswist gebracht. „Der Wichtel wohnt auf dem Dachboden und bekommt Weihnachten eine Schüssel Milchreis, damit er auch im nächsten Jahr auf das Haus aufpasst“, erklärt die 49-Jährige.

Bei vielen Dänen sei der Wichtel sogar buchstäblich in seinem eigenen kleinen Wichtelheim eingezogen: Im Dezember tauche dann ganz plötzlich, meist über Nacht, eine kleine Wichteltür in einer Ecke des Hauses auf. Und nun werde es eben den einen oder anderen Wichtel am Swister Turm zu entdecken geben. Ob auch ein Wichtel in dem Holzstumpf mit Moosbedachung lebt? Das verrät Mostert nicht.

Wer aber welche Krippe und welche Wichtelstube für den Wichtelweg in Weilerswist gebastelt hat, verraten ab dem 3. Dezember kleine Schildchen an den jeweiligen Objekten. Zu entdecken sein wird der Wichtelweg bis zum 7. Januar.

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