Abo

ProklamationWarum die Mütze vom Prinz in Mülheim-Wichterich eine ganz besondere ist

3 min
Das Dreigestirn aus Mülheim-Wichterin lächelt in die Kamera.

Auf die Session in und um Mülheim-Wichterich freuen sich Jungfrau Rosi, Prinz Daniel I. und Bauer Björn.

Sie tun's schon wieder: Die „Löstige Rut on Bleibächer“ in Mülheim-Wichterich feiern zum dritten Mal in Folge mit Tollitäten die Session.

Wenn sich ein Ereignis im dritten Jahr in Folge wiederholt, dann darf man im Rheinland guten Gewissens von Brauchtum reden – mindestens. Nach zwei Jahrzehnten, in denen die Karnevalsfreunde aus Mülheim und Wichterich auf einen verwaisten Narrenthron blicken mussten, ist den „Löstige Rut- on Bleibächer“ nun dieses Brauchtum gelungen.

Nach Prinzessin Melli 2023/24 übernahmen in der vergangenen Session Prinz Helena I., Jungfrau Marcella und Bauer Walter. Nun haben die Jecken ihre neuen Tollitäten in der Schützenhalle willkommen geheißen. „Das große karnevalistische Jubiläum war zwar schon letztes Jahr, aber wir freuen uns sehr, dass wir auch zum 100. Geburtstag der KG ein Dreigestirn stellen können“, freute sich Prinz Daniel I. (Schwellnuss).

Im Kindergarten der Kinder hat sich das Dreigestirn kennengelernt

Und die Jecken im Doppelort bereiteten dem neuen Dreigestirn einen standesgemäßen Empfang. „Wir alle drei waren von der Kulisse und dem Zuspruch absolut überwältigt“, so Prinz Daniel, der mit einer Besonderheit im Ornat aufwarten kann. „Diese Prinzenmütze hat schon mein Großvater getragen, der aber leider sehr früh verstorben ist. Meine Mutter hat sie in einem Bilderrahmen aufbewahrt. Auch wenn sie modisch vielleicht nicht auf dem neuesten Stand ist, bin ich sehr froh, dass ich sie tragen darf.“

Familiäre Verbundenheit war es auch, die Jungfrau Rosi (Rudi Widdau) Teil des Trios werden ließ. Im Gegensatz zu den Wichtericher Urgesteinen Prinz und Bauer ist er vor elf Jahren zugezogen und fand schnell Anschluss. „Unsere Kinder haben damals den gleichen Kindergarten besucht, und so habe ich auch Daniel und Björn kennengelernt.“ Wie eng diese Freundschaft ist, lasse sich am Dreigestirn-Projekt gut erkennen. „Unsere Kinder, denen wir diese Reise verdanken, sind jetzt richtig stolz. Auch wenn eine anstrengende Zeit auf uns zukommt, können wir sicher sein, von der Familie und auch von der KG den nötigen Rückhalt zu bekommen.“

Komplettiert wird das Trio durch Bauer Björn (Dreesbach), der eigentlich im Karneval in Zülpich beheimatet ist. Seit 25 Jahren ist er in der Prinzengarde,19 Jahre als Schriftführer. „Ich bin in Zülpich zur Schule gegangen, und wenn ich während der Karnevalszeit etwas mit meinen Freunden unternehmen wollte, waren alle beschäftigt, weil sie in der Prinzengarde aktiv waren.“ Da war es eine Frage der Zeit, bis auch Björn Dreesbach sich dem Traditionscorps anschloss. „Aber Wichterich ist meine Heimat, und da war es schnell klar, dass wir die vor drei Jahren entstandene Idee mit dem Dreigestirn auch durchziehen.“

Jungfrau Rosi freut sich jedenfalls mächtig darauf: „Jetzt wünschen wir uns natürlich, dass die Session so ausgelassen weitergeht und wir eine großartige Zeit haben.“