KulturarbeitHauptausschuss Burscheid bringt neuen Musikschulverein auf den Weg

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Das Rathaus in Burscheid

Das Rathaus in Burscheid

Der Hauptausschuss hat eine ganze Reihe von Entscheidungen einstimmig gefasst. Wir bieten einen Überblick.

Die städtische Webseite ist zwar seit dieser Woche wieder online und weitgehend in bewährter Weise nutzbar. Doch eine bis zu dem Hackerangriff im Oktober 2023 wichtige und bei den Burscheiderinnen und Burscheidern beliebte Funktion der Webseite wird wohl dauerhaft abgeschaltet bleiben: der bislang von der Burscheider Stadtverwaltung selbst gemanagte Veranstaltungskalender. Das teilte Bürgermeister Dirk Runge am Dienstagabend den Mitgliedern des Hauptausschusses mit. „Die Südwestfalen IT kann nicht sagen, wann und ob überhaupt jemals der Veranstaltungskalender wieder funktionieren wird“, so Runge. Die Stadt werde deshalb „demnächst“ den Veranstaltungskalender des Wuppertaler Anbieters „Bergisch Live“ benutzen. Der eigentlich zur Sitzung des Hauptausschusses eingeladene Ko-Geschäftsführer der Südwestfalen IT, Jörg Kowalke, hatte sein Kommen nach Burscheid wegen Erkrankung abgesagt.

Der Hauptausschuss fasste zuvor in weitgehender Einhelligkeit eine Reihe von Beschlüssen, die bereits in den Fachausschüssen vorbereitet worden waren.

Burscheider Künstler des Jahres

Der Hauptausschuss war einstimmig dafür, spätestens ab 2025 jährlich eine Künstlerin oder einen Künstler der Stadt zu ehren. Den Vorschlag hatte die CDU eingebracht. Das ist dann die dritte jährliche Ehrung in der Stadt, neben der für den Burscheider oder die Burscheiderin des Jahres und den Ehrungen für die Sportlerinnen und Sportler des Jahres. Die Auswahl soll ein Gremium aus dem Kreis der Kulturschaffenden in der Stadt treffen und nicht von der Verwaltung organisiert werden. Verliehen werden soll der Preis im Rahmen der Veranstaltung für die Sportler und den Bürger oder die Bürgerin des Jahres.

Musik- und Orchesterschule Burscheid

Kämmerin Ulrike Detering steuerte zu dem kurzen Austausch über die zu gründende gemeinnützige Gesellschaft (gGmbH) für die Musik- und Orchesterschule der Stadt einen feinen, aber wohl wichtigen Hinweis bei. Detering wies auf den bereits existierenden Förderverein hin: „Da haben wir nur einen kleinen Mitgliedsbeitrag von 30 Euro pro Jahr. Es wäre schön, wenn Sie da alle beitreten“, wandte sich die Herrin über die Finanzen der Stadt an die Ausschussmitglieder. Denn wenn die neue gGmbH – „eine relativ große Sache, die wir jetzt hier beschließen“, so Michael Baggeler vom Bündnis für Burscheid – ein Erfolg werden soll in der Musikstadt Burscheid, dann funktioniert das wohl nur, wenn sie von möglichst vielen Menschen in der Stadt getragen und gefördert wird.

So oder so wird die Musik- und Orchesterschule jährlich mit 40.000 Euro aus der Stadtkasse gefördert. Dabei kalkuliert die Verwaltung mit jährlich 300 zahlenden Schülerinnen und Schülern. Da gebe es noch Luft nach oben, hieß es im Ausschuss. Der Beschluss fiel ebenso einstimmig wie der für das Kulturforum Burscheid, das künftig im Untertitel Zentrum für Kunst, Musik und interkulturelle Begegnung heißen wird. Am 8. April, so Bürgermeister Runge, steht der Notartermin für die Gründung der Musik- und Orchesterschule Burscheid gGmbH an.

Bürgerantrag für Winterdienst auf der Balkantrasse

Als der Panorama-Radweg Balkantrasse vor Jahren eingeweiht wurde, hatte sich die Stadt dagegen entschieden, auf ihrem sieben Kilometer langen Teilstück für Beleuchtung und Winterdienst zu sorgen. Aus Kostengründen, wie mehrere Mitglieder des Hauptausschusses in der Sitzung bemerkten. Anlass dazu war der Antrag der ADFC-Ortsgruppe Wermelskirchen/Burscheid, die Entscheidung von damals zu überdenken, für Winterdienst auf der beliebten Trasse zu sorgen und damit ihre Nutzung auch in der kalten Jahreszeit gefahrlos zu ermöglichen.

CDU-Ratsherr Hartmut Schepanski wies darauf hin, dass finanzielle Rahmenbedingungen der Stadt ähnlich seien wie zur Zeit des Beschlusses gegen den Winterdienst. Baggeler fragte allerdings, wie das denn wäre, wenn im Winter der Radweg in Wermelskirchen bis zur Stadtgrenze in Hilgen geräumt sei und ab da nicht mehr. Eine Entscheidung fällte der Ausschuss nicht, sondern verwies das Thema in den dafür zuständigen Stadtentwicklungsausschuss. Sabine Krämer-Kox vom ADFC, die die Sitzung verfolgte, hat aber keine großen Hoffnungen, dass dort eine positive Entscheidung gefällt wird. „Burscheid guckt, zum Beispiel beim Thema Verkehrswende, einfach nicht in die Zukunft“, so Krämer-Kox. 

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