Nach Hochwasser in LeichlingenSanierungsarbeiten an vier Brücken starten

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Bei der Funchal-Brücke ist die Verkleidung beim Hochwasser kaputt gegangen, der Anprallschutz wird erneuert.

Leichlingen – Knapp ein Dreivierteljahr nach der verheerenden Flut im Juli geht es mit den Sanierungsarbeiten beziehungsweise Neubauten an folgenden vier Brücken los: Im Wohngebiet Balken (unter der Murbach-Brücke) sind die Arbeiten am Donnerstag bereits gestartet, teilt das Tiefbauamt der Stadt Leichlingen mit. Sie sollen bis zu einer Woche dauern. Danach soll die blaue Funchal-Brücke an der Montanusstraße angegangen werden, hier rechnet die Verwaltung mit Arbeiten bis zu zwei Wochen.

Daraufhin werden die restlichen Sanierungen außerhalb der Innenstadt stattfinden; es wird an den Brücken Roderbirken (Brücke über den Weltersbach hoch nach Roderbirken) und in der Straße Tirol (Fußgängerbrücke über den Wersbach nach Burscheid) gearbeitet. Die Gesamtauftragssumme für alle Sanierungen beträgt laut Verwaltung knapp 90.000 Euro.

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Die Brücke in Tirol ist kaum mehr als Brücke zu erkennen.

Die Brücke Muhrgasse über den Murbach wurde im Juli in einem Teilbereich unterspült. Sie konnte den hohen Fließgeschwindigkeiten und dem Wasserdruck des Hochwassers nicht standhalten und wurde so stark beschädigt, dass sie sofort gesperrt werden musste, heißt es in Unterlagen des Naturschutzbeirats Leverkusen. Die Brücke wird zu gleichen Teilen von der Stadt Leverkusen und der Stadt Leichlingen unterhalten, die Kosten werden geteilt. Der Neubau wird von der Stadt Leichlingen ausgeführt, darauf haben sich beide Kommunen geeinigt. Die Genehmigungen werden daher durch den Rheinisch-Bergischen Kreis und dessen Behörden erteilt. Das neue Bauwerk soll zukünftig Starkregenfällen wie im Juli widerstehen und wird deshalb als so genanntes Maul-Profil aus Stahl gebaut. Ein Maul-Profil ist ein Rohrquerschnitt, der an ein geöffnetes Fischmaul erinnert, daher der Name.

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Vier der beschädigten Leichlinger Brücken werden bald saniert. Auch die Brücke in Roderbirken ist beschädigt.

Die Stirn- und Portalflächen im Bereich des Durchlasses sollen befestigt werden. Weiterhin wird auf der Leverkusener Seite ein Notüberlauf installiert, der einen kontrollierten Nebenabfluss gewährleisten soll, bevor die Brücke überspült wird. Damit Anwohnerinnen und Anwohner weiterhin ins Wohngebiet gelangen, war anfangs als erste Maßnahme ein Notrettungsweg über das Privatgelände der Diepentalsperre gebaut worden.

Schutz gegen Wasservertiefungen

Bei allen vier Brücken muss bei den Sanierungsarbeiten der Kolkschutz ausgebessert werden. Kolke sind Wasservertiefungen, die sich durch die Strömung im Gewässerbett bilden und ein Bauwerk destabilisieren können. Hier soll an allen Brücken nachgebessert werden. In der Montanusstraße soll zudem der Anprallschutz erneuert werden.

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Bei der Brücke in Balken muss unter anderem neu verfugt werden. Gereinigt wurde sie am Donnerstag schon.

Bei der Brücke Roderbirken muss die Stadt zudem den Beton im Brückengewölbe ausbessern, auch finden Arbeiten im Flussbett statt, teilt die Stadt Leichlingen mit.

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Bei der Brücke in Tirol sei der Durchlass komplett freigespült worden, heißt es. Nun muss die Brücke mit Erdarbeiten um den Durchlass herum saniert werden, auch der Weg muss instandgesetzt werden. Alle Brücken waren nach dem Hochwasser überprüft worden, die Reparaturen sind Empfehlungen des Brückenprüfers, damit die Dauerhaftigkeit der Brücken gewährleistet ist, schreibt die Stadtverwaltung.

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