Große Dhünn-TalsperreKontrolleure stoßen auf Müllablagerungen „im großen Stil“

Lesezeit 2 Minuten
Dhünntalsperre

Das Leichlinger Trinkwasser stammt aus der Großen Dhünntalsperre.

Leichlingen – Mit regelmäßigen Kontrollen wollen Mitarbeitende des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Wupperverbands für den Schutz von Gewässer, Flora und Fauna an der Großen Dhünn-Talsperre sensibilisieren. Dafür ziehen sie seit Mitte Mai durch das Naturschutzgebiet und führen Gespräche mit Ausflüglern.

Das Gebiet um die gesamte Talsperre gehört zur sogenannten „Wasserschutzzone 1“. Wandern ist dort zum Beispiel ausschließlich auf ausgewiesenen Wegen möglich, Wassersport darf auf dem Gewässer überhaupt nicht betrieben werden.

Bei leichteren Verstößen droht „gelbe Karte“

In den ersten beiden Monaten mussten die Kontrolleurinnen und Kontrolleure jedoch allerhand Verstöße feststellen. So wurde unter anderem eine Reiterin samt Pferd in der Schutzzone angetroffen. Da in diesem Fall wissentlich Zäune und Schranken umgangen worden sind, wurde ein Bußgeld verhängt.

Alles zum Thema Hochwasser, Überschwemmung und Flut

Bei leichteren Verstößen setzen Wupperverband und Rheinisch-Bergischer Kreis auf Aufklärungsarbeit und verteilen „gelbe Karten“. Dabei handelt es sich um ein Faltblatt, auf dem die Regeln zum richtigen Verhalten im Schutzgebiet aufgelistet sind.

Angeln an der Wupper-Talsperre wieder möglich

An der Hauptsperre im Bereich vom Staudamm in Krebsöge bis zur Wiebach-Vorsperre können Anglerinnen und Angler ab sofort wieder auf Fischfang gehen. Das Hochwasser im vergangenen Juli hatte eine massive Zufuhr von Schadstoffen zur Folge. Es galt Umweltalarm. Wasserproben des Wupperverbands enthielten sichtbare Belastungen durch Öle und Hinweise auf Schadstoffe, die sich in Fischen anreichern können. Untersuchungen des Fischbestandes in der Hauptsperre und der Wupper-Vorsperre konnten den Verdacht auf beispielsweise Quecksilber nicht erhärten. Somit ist das Angeln im genannten Bereich wieder bedenkenlos möglich.

Der Bereich der Hauptsperre zwischen Wiebach-Vorsperre und Wupper-Vorsperre bleibt hingegen für das gesamte Jahr 2022 gesperrt. Das Austreiben von Ölen kann dort nicht ausgeschlossen werden.

Ein weiteres Problem ist das Thema Müll. Nach Angaben des Wupperverbands stoßen die Mitarbeitenden regelmäßig auf illegale Müllablagerungen „im großen Stil“. Dadurch werde das Natur- und Wasserschutzgebiet beeinträchtigt. Darüber hinaus entstehe für die Kommunen und den Wupperverband ein erheblicher Aufwand, um den Müll zu entfernen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Große Dhünn-Talsperre ist ein wichtiger Trinkwasserfaktor für die Region und Lebensraum für eine sensible Tier- und Pflanzenwelt. Daher verweist der Wupperverband auf das rund 40 Kilometer lange Netz an offiziellen Wanderwegen, auf denen die Talsperre ganzjährig komplett umrundet werden kann.

KStA abonnieren