Markt in MorsbroichMit Shuttlebussen ging es ins Schloss

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Nur Mut zum Hut: Mitunter gewann das Schloss Ateliercharakter.

Nur Mut zum Hut: Mitunter gewann das Schloss Ateliercharakter.

Leverkusen – Der Herbst lässt bunte Blätter von den Bäumen fallen und bringt mitunter klare und duftende Luft. Für die Veranstalter des zum zweiten Mal stattfindenden „Schlosszauber Morsbroich“ geht der Herbstauftakt mit der Belebung aller fünf Sinne einher.

Gewürze und Whisky

„Die Augen lesen die Formsprache der ausgestellten Kunstwerke. Die Nase riecht die zu kaufenden Gewürze und verschiedensten Whiskysorten. An den im Biergarten aufgebauten Lebensmittel-Ständen können sich die Geschmackssinne austoben. Beim Berühren der Alpaka-Wollprodukte und anderen Stoffen wird der Tastsinn zum Leben erweckt. Pianist Norbert Schulte und Saxofonist „Sax Dennis“ laden die anwesenden Ohren zum Zuhören ein, erklärte Veranstalter Reno Müller.

150 Aussteller am Wochenende

Über das gesamte Wochenende boten insgesamt 150 Aussteller eine Vielfalt an kreativen Produkten. Die Besucher erwartete Exklusives aus den Bereichen Dekoration und Möbel, Kunst, Mode und Accessoires.

Luxuriöse Produkte

Laut Veranstalter hat sich die Marktkultur seit dem Mittelalter stark verändert: „Damals gab es aufgrund mangelnder Mobilität in jedem Dorf einen Markt. Heute ist die Auswahl an Märkten deutlich geringer, jedoch sind die Produkte luxuriöser geworden“, so Müller. Es gehe mehr ums „Nice to have“ anstatt um Alltagsgüter. Für den Künstler Matthias Nebeling alias „Nebelwasser“ jedoch steht die Funktionalität seiner Werke im Vordergrund.

Die Damen probierten Mützen in Morsbroich.

Die Damen probierten Mützen in Morsbroich.

Der gelernte Zahntechniker fertigt unteranderem ergonomische Stühle für Menschen mit Sitzbeschwerden an. Da seine Maßanfertigungen sich individuell an den zukünftigen Besitzer anpassen sollen, spielt der persönliche Service eine bedeutende Rolle für ihn. „In der ersten Sprechstunde soll sich der Patient über den Gegenstand bewusst werden und entscheiden, ob er ihn überhaupt benötigt“, erklärte Nebelwasser. Mit seinen Stühlen wolle er medizinische sowie psychologische Kriterien verbinden und einen Ruhepol für seine Klienten schaffen. Auch gegen den Massenkonsum kämpft der studierte Künstler an: „Jedes einzelne Werk wird von mir analog archiviert. Ich weiß, wo jeder meiner Stühle steht.“ Laut seiner Aussagen werden die Werke meist weitervererbt und bleiben so in langjährigem Familienbesitz.

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Das Schlosszauber-Programm bot neben einer musikalischen Vielfalt auch Metallkunst an. Ein Kunstschmied fertigte individuelle Werke aus unterschiedlichen Metallen an. Durch die Individualität der Veranstaltung wolle man den Spannungsbogen erhalten, erzählte Reno Müller dem Leverkusener-Anzeiger. Den knapp 7500 Gästen wurde die Parkplatzsuche mit Hilfe mehrer Shuttlebusse erleichtert. Freitags und samstags konnte das Auto unter der Stelzenbrücke geparkt werden. Am Sonntag durften zusätzlich die Parkplätze der Metro genutzt werden. Auch von dort aus fuhr ein Shuttlebus die Gäste bis vor das barocke Schloss.

Besucher von Außerhalb

Laut Reno Müller sind vor allem Besucher von außerhalb mit dem Auto angereist. So auch Petra Giesen aus Pulheim. Die Hundebesitzerin war auf Empfehlung einer Freundin nach Schlebusch gekommen und schien beeindruckt: „Besonders die um das Wasserspiel stehenden Skulpturen haben mir gefallen.“ Bei der Riesenauswahl an Sehenswertem konnte man leicht die Zeit vergessen und so nahm der Rundgang durch den Schlosspark meist den ganzen Tag in Anspruch.

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