Eigentlich sitzt er im GefängnisFelix Sturm mit Sondergenehmigung bei Box-Kampf in Leverkusen

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No Limit Fight Night in Leverkusen in der Ostermann-Arena am 9.09.2023. Bekim Hoxhaj (r.) führt seinen Kämpfer Armel Mbumba (im Squid-Game-Outfit) zum Boxring.

Bekim Hoxhaj (r.) führt seinen Kämpfer Armel Mbumba (im Squid-Game-Outfit) zum Ring.

Die „No Limit Fight Night“ lockte über 2000 Gäste in die Ostermann-Arena – darunter auch Box-Prominenz wie Felix Sturm.

Sein Name war akustisch nicht mehr zu verstehen, als der gebürtige Armenier Arman Khudoyan von Ringsprecher Ingo Rohrbach angesagt wurde — die knapp 2000 Zuschauer und Zuschauerinnen schienen auch ohne Ansage zu wissen, wer da am Samstag sein Debüt als Profiboxer geben würde und ließen die Ostermann-Arena beben. 

Arman Khudoyan ist einer von zehn Lokalmatadoren aus dem Leverkusener Boxstall No Limit Boxing e.V. in Leverkusen-Opladen, auf den das Event „No Limit Fight Night“ zurückzuführen ist. Der Leverkusener Boxtrainer und veranstaltende Promoter des Abends, Bekim Hoxhaj, stand bei Khudoyan in der Ringecke, um seinen Schützling zu seinem ersten Sieg zu coachen. Es sollte an diesem Abend nicht der einzige Sieg für seinen Boxstall sein.

Der Ringsprecher verliest das Ergebnis der Jury nach einem Boxkampf. Die Boxer warten auf das Ergebnis, der Ringrichter hält ihre Arme. Im Vordergrund ist Publikum zu sehen.

Die Zuschauer und Zuschauerinnen sahen in der Ostermann-Arena einige hochkarätige Kämpfe.

Leverkusen: Felix Sturm schickt Boxer in den Ring

Nicht nur Hoxhaj, auch Ex-Box-Weltmeister Felix Sturm führte mit Hamza Salahudin einen von ihm trainierten Boxer in den Ring. Der bis dato ungeschlagene deutsche Fighter (Kampfrekord 9-0-0) sollte auch am Samstag keine Schwierigkeiten mit seinem Gegner haben – er siegte bereits in der zweiten Runde durch technischen K.o. gegen den Ungarn Achilles Szabo.

No Limit Fight Night in Leverkusen in der Ostermann-Arena am 9.09.2023. Felix Sturm (links im Bild) schickte seinen Schützling Hamza Salahudin in den Ring.

Felix Sturm (ganz links im Bild) schickte seinen Schützling Hamza Salahudin in den Ring. Dieser siegte bereits in der zweiten Runde.

Felix Sturm befindet sich zwar im offenen Vollzug der JVA Euskirchen, hatte aber eine Genehmigung, an der Veranstaltung teilzunehmen. An bekannten Namen sollte es das aber noch nicht gewesen sein in der Ostermann-Arena in Leverkusen: Als der Duisburger Rapper Manuellsen das 17-jährige Boxtalent Steven Nduka zum Ring begleitete, waren die Einlaufenden vor lauter Handykameras kaum noch zu sehen. Nduka zeigte, warum er als Talent gehandelt wird und konnte bei seinem Debütkampf überzeugend gewinnen.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei dem 23-Jährigen Frank Kilp, genannt „Franky“, dessen Fight ein Tross junger Menschen mit allerlei Anfeuerungsrufen untermalte. Auch er gewann seinen ersten Profikampf.

Der Walk-In von Frank Kilp wird von vielen Handys junger Menschen gefilmt.

Beim Walk-In des auch als Youtuber agierenden Boxers Frank Kilp blieb keine Handykamera unbenutzt.

Oberbürgermeister Uwe Richrath von Veranstalter zu Kampf eingeladen

Leverkusens Oberbürgermeister und Stammgast bei den No Limit Fight Nights, Uwe Richrath, entging nur knapp der Einladung von Bekim Hoxhaj, selbst mal in den Ring zu steigen. Richrath habe sich in der Jugend mal im Sparring versucht und dabei fast die Nase gebrochen, weswegen er die Einladung im Ring-Interview höflich ablehnte.

Mit einem Boxkampf Richraths ist somit nicht zu rechnen, einen Titelkampf kündigte Bekim Hoxhaj aber für das kommende 10-jährige Jubiläum seines Boxstalls an: Armel Mbumba soll in 2024 um einen Titel im Mittelgewicht boxen. Mbumba erschien zu seinem wilden, von In-Fights geprägten Kampf gegen den Nicaraguaner Ramiro Blanco in einem Outfit aus der koreanischen Serie „Squid Game“.

Die Einläufe der Boxer und Boxerinnen wurden mit viel Aufregung und Smartphone-Licht verfolgt.

Die Einläufe der Boxer und Boxerinnen wurden mit viel Aufregung und Smartphone-Licht verfolgt.

Seit neun Jahren betreibt Bekim Hoxaj den No Limit Boxing e.V. Für das nächste Jahr gibt er sich selbst ambitionierte Ziele: „Zum 10-jährigen Jubiläum möchte ich die Ostermann-Arena voll machen.“

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