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Bahnhof OpladenVerlängerung der Unterführung zwischen Gleisen nach Osten erst in ferner Zukunft

Lesezeit 3 Minuten
Der Bahnhof Opladen ist in der Kritik. Foto: Ralf Krieger

Unterführung zwischen den Gleisen 1und 5 am Bahnhof Opladen

Der Plan für die Verbindung der Werkstättenstraße mit der Unterführung zu den Gleisen 1, 2 und 5 ist mindestens sechs Jahre alt. 

Die jüngst wieder aufgeflammte Debatte über die Brücke, die West- und Ostseite des Opladener Bahnhofs miteinander verbindet und den Wunsch nach einer Unterführung, hat einen weiteren, offenbar etwas in Vergessenheit geratenen Aspekt: Denn in einigen Jahren soll tatsächlich mit dem Bau einer Unterführung von der Werkstättenstraße zu den Gleisen des Opladener Bahnhofs für die Fußgänger der Weg zu den Bahnsteigen deutlich kürzer als bisher werden. 

Dazu soll die seit Sommer 2019 vorhandene unterirdische Verbindung zwischen den Gleisen 1, 2 und 5 bis zur Werkstättenstraße verlängert werden. Das bestätigte Alfonso Lopez de Quintana, einer der beiden Geschäftsführer der städtischen Neue Bahnstadt Opladen GmbH (NBSO), auf Anfrage dem „Leverkusener Anzeiger“. Laut Lopez de Quintana liegt die Planung für diese Verlängerung vor und ist auch schon vom zuständigen Eisenbahnbundesamt genehmigt.

Die Unterführung verbindet die Gleise 1 und 5 im Bahnhof Opladen.

Die Unterführung verbindet die Gleise 1 und 5 im Bahnhof Opladen. Sie soll nach Osten verlängert werden.

Bereits 2019 hatte Lopez de Quintanas Vorgängerin Vera Rottes bei der Deutschen Bahn darauf gedrängt, dass der Tunnel, der die Bahnsteige miteinander verbindet, bis in die östliche Bahnstadt reicht. Sie verwies damals auf die etwa 1000 Studierenden des Campus Opladen der TH Köln, die durch die Unterführung direkt zu den Bahnsteigen gehen könnten und nicht den zeitraubenden Weg über die Brücke nehmen müssten. Dafür fand sie zwar bei der Bahn ein offenes Ohr, doch realisiert ist die Verlängerung auch sechs Jahre später noch nicht.

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Und es ist gut möglich, dass es noch weitere sechs Jahre dauert, bis die Unterführung ausgebaut wird. Zwar wird 2026 die Bahnstrecke Köln-Wuppertal-Hagen generalsaniert, an der Opladen liegt. Die Sperrpause wäre eigentlich ideal geeignet, um auch die Unterführung auszubauen. Doch da die östlich liegenden Ausweichgleise im Bahnhof Opladen während der Generalsanierung benötigt werden, ist es laut Lopez de Quintana nicht möglich, in der Zeit die Unterführung auszubauen. Von der Deutschen Bahn AG war dazu bis Freitag keine Stellungnahme zu erhalten.

Der NBSO-Geschäftsführer rechnet eher damit, dass die Unterführung während der nächsten Sperrpause im Jahr 2031 endlich gebaut wird, dann nämlich, wenn die Bahn auch die alte Eisenbahnbrücke über die Lützenkirchener Straße erneuern will. Das wären dann zwölf Jahre, nachdem die NBSO die Bahn mit dem Wunsch nach Verlängerung der Unterführung an die Bahn herangetreten ist.

Die Kosten für Bauarbeiten will die Bahn übrigens nicht übernehmen. Auch das steht bereits seit Jahren fest. Da das Ganze aber förderfähig wäre, würden 90 Prozent der Projektkosten vom Nahverkehrsträger Go Rheinland getragen, so Lopez de Quintana. Die Stadt müsste lediglich zehn Prozent der Gesamtkosten von aktuell geschätzt etwa sechs Millionen Euro beisteuern, das heißt: 5,4 Millionen Euro bezahlt Go Rheinland, 600.000 Euro die Stadt. 


Bürgerantrag für Abriss der Brücke findet keine Mehrheit

Der Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt hat in seiner Sitzung am Donnerstag, 12. Juni, den Bürgerantrag für einen Abriss der Brücke über den Opladener Bahnhof und den Neubau einer Unterführung sowie eines Bahnhofsgebäudes mit der ablehnenden Stellungnahme der Verwaltung für erledigt erklärt. (ps)