Blutüberströmt überlebte eine Leverkusener Taxifahrerin im Februar 1991 einen Messerangriff. Die Polizei hofft, den Täter doch noch zu finden.
Ungelöster FallBrutaler Angriff auf Leverkusener Taxifahrerin bei „Aktenzeichen XY“

Taxistand im Jahr 1991 (Symbolbild)
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Seit fast einem Jahr rollt die Kölner Polizei in einer neuen Ermittlungsgruppe bislang ungelöste Verbrechen neu auf. Unter diesen sogenannten Cold Cases, insgesamt rund 190 Fälle, sind auch drei aus Leverkusen, bei denen die Ermittler auf neue Hinweise zu den unbekannten Täterinnen oder Tätern hoffen.
Cold Case Leverkusen: Beweismaterial wird präsentiert
Wie der „Leverkusener Anzeiger“ vom Leiter der Ermittlungsgruppe, Markus Weber, erfahren hat, soll einem brutalen Angriff auf eine Taxifahrerin im Jahr 1991 bald besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Demnach ist geplant, in den kommenden Monaten den Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ der Öffentlichkeit vorzustellen. Der genaue Zeitpunkt der Ausstrahlung ist derweil noch unbekannt. Bei der Aufzeichnung soll vielversprechendes Beweismaterial einem Millionenpublikum präsentiert werden, Details dazu soll es demnächst geben.
Die ungeklärte Tat geschah am 9. Februar 1991. In das Taxi einer 41 Jahre alten Leverkusenerin vor der Deutschen Bank in Wiesdorf stieg damals gegen 20.30 Uhr ein Mann, der mutmaßliche Täter. Nur kurze Zeit später wird die Taxifahrerin schwerverletzt und blutüberströmt im Nittumer Weg in Schlebusch gefunden. Sie hatte es geschafft, ihre Kollegen noch per Funk zu alarmieren, sie überlebte mit schweren Stich- und Schnittverletzungen am Hals gerade so.
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Der „Leverkusener Anzeiger“ vom 11. Februar 1991
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Ein 16 Zentimeter langes Brotmesser war die Tatwaffe. Doch der Mann, der sie führte, blieb verschwunden. Beschrieben wurde er als etwa 25 Jahre alter und 1,80 Meter großer Mann mit kräftiger Statur – mit Ohrstecker und Walkman, bekleidet mit einer langen und hellen Winterjacke und Jeans. Die Polizei veröffentlichte ein Phantombild. Staatsanwaltschaft, Taxiunternehmen und Taxigenossenschaft schreiben insgesamt 5000 Euro für erfolgreiche Hinweise auf den Täter aus, doch der Fall wurde in nun fast 32 Jahren nicht geklärt.
Bei der Vorstellung dieses ungeklärten Verbrechens hatte Weber im vergangenen Jahr gesagt, es gehe auch darum, durch eine Fallanalyse neue Erkenntnisse über die Motive des Täters zu erlangen. Dieser war zwar mit einer Geldbörse geflüchtet, doch auch ein versuchtes Sexualdelikt sei nicht auszuschließen, so Weber.