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In Niederlanden und AhrweilerPolizei nimmt vier weitere Verdächtige im Kölner Drogenkrieg fest

Lesezeit 2 Minuten
Nach dem Raub von 350 Kilogramm Cannabis kam es zu einem Drogenkrieg mit Sprengstoffanschlägen, Mordversuchen und Geiselnahmen in Köln und anderen Städten in NRW. (Archivbild)

Nach dem Raub von 350 Kilogramm Cannabis kam es zu einem Drogenkrieg mit Sprengstoffanschlägen, Mordversuchen und Geiselnahmen in Köln und anderen Städten in NRW. (Archivbild)

Nachdem im Sommer 2025 Geiselnahmen, Explosionen und Mordversuche Köln erschütterten, hat die Polizei nun die nächsten Verdächtigen geschnappt. 

Im Zusammenhang mit dem Kölner Drogenkrieg hat die Polizei vier weitere Verdächtige in den Niederlanden und in Ahrweiler festgenommen. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilen, haben Ermittler der Ermittlungsgruppe (EG) „Fusion“ gemeinsam mit der niederländischen Polizei drei Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse am Dienstagmorgen vollstreckt.

Dabei nahmen die Ermittler drei mutmaßliche Kokaindealer (27, 32 und 35 Jahre) aus Heerlen und Brunssum fest. Einer der Beschuldigten habe sich selbst bei der niederländischen Polizei gestellt. Die drei sollen nun einem Haftrichter in Amsterdam vorgeführt werden. Im Rahmen des Einsatzes nahmen die Ermittler auch einen 33-jährigen Kölner in Ahrweiler fest. Ihm wird vorgeworfen, für die Beschuldigten mehrere Kurierfahrten durchgeführt zu haben.

Erste Prozesse im Kölner Drogenkrieg laufen schon

Die Beamten beschlagnahmten das Auto des Verdächtigen als Beweismittel. In den Niederlanden sicherten die Einsatzkräfte eine scharfe Schusswaffe, zwei Mercedes, sechs Mobiltelefone, eine Rolex und geringe Mengen Betäubungs- und Streckmittel. 

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Die Niederländer sollen gemeinsam mit einer Kalker Bande Drogen im Kilogrammbereich gedealt, eingeführt und verkauft haben. Für den Transport der Drogen sollen die Niederländer neben dem festgenommenen Kölner auch eine 28-jährige Neusserin eingesetzt haben, heißt es von den Ermittlungsbehörden weiter.

Gegen die Neusserin sowie gegen zwei weitere Mittäter hatten die Ermittler schon Anfang April dieses Jahres Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. 

Nachdem der Kalker Drogenbande im vergangenen Juni 350 Kilogramm Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth geraubt worden waren, löste die Suche nach dem Rauschgift einen Drogenkrieg mit Sprengstoffanschlägen, Mordversuchen und Geiselnahmen in Köln und anderen Städten in NRW aus. Mit ihnen verfolgte der mutmaßliche Kopf der Bande, Sermet A., nach bisherigen Erkenntnissen das Ziel, Druck auszuüben, um seine Drogen zurückzubekommen.

Staatsanwaltschaft erhebt Anklage – Ermittlungen gegen 40 Beschuldigte

Anfang Oktober 2024 wurde er am Flughafen in Paris festgenommen. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft drei Anklagen in dem Ermittlungskomplex erhoben. Die Prozesse gegen sieben Angeklagte haben Anfang April begonnen, weitere Verfahren sollen in den kommenden Monaten folgen. Auch jenes gegen Sermet A. Ermittelt wird gegen etwa 40 Beschuldigte.

Die Lieferung der 700 Kilogramm Marihuana nach Hürth bei Köln im vergangenen Juni stamme allerdings nach bisherigen Ermittlungen nicht von der nun in den Niederlanden festgenommenen Gruppe, so Polizei und Staatsanwaltschaft.