Im Vergleich zu 2022 gibt es deutlich weniger Schlägereien, Messerdelikte und Taschendiebstähle zwischen Mensa und Zülpicher Platz.
Kölner Feier-HotspotKriminalität auf Zülpicher Straße gesunken – Wieder mehr Studenten unterwegs

Polizisten kontrollieren einen jungen Mann abends auf der Zülpicher Straße.
Copyright: Uwe Weiser/ Archivbild
Überfälle, Diebstähle, Schlägereien – vor allem an den Karnevalstagen und am 11.11. zieht es nicht nur friedliches Partyvolk auf die Zülpicher Straße, sondern auch Randalierer und Straftäter. Sie sind an den wenigen Tagen für einen großen Teil der Straftaten verantwortlich, die jedes Jahr auf den knapp 700 Metern zwischen Zülpicher Platz und Unimensa begangen werden. Der Rest verteilt sich vor allem auf die Abend- und Nachtstunden, vor allem an den Wochenenden.
Köln: Lage hat sich laut Polizei wieder „normalisiert“
Laut Polizei ist der Trend zuletzt allerdings rückläufig. „Aktuell hat sich die Lage im Bereich Kwartier Latäng wieder normalisiert“, berichtet ein Behördensprecher auf Anfrage. Wurden etwa im Corona-Jahr 2020 noch 132 Körperverletzungen und 107 Taschendiebstähle bei der Polizei angezeigt, waren es 2022 schon 350 Körperverletzungen und 337 Taschendiebstähle, im vorigen Jahr sanken die Zahlen dann wieder auf ungefähr 240 Körperverletzungen und etwa 180 Diebstähle.
Auch die Zahl der Straftaten, bei denen ein Messer angedroht, eingesetzt oder zumindest mitgeführt wurde, ist seit drei Jahren rückläufig und bewegt sich inzwischen im einstelligen Bereich.
Alles zum Thema Polizei Köln
- Kölner Landgericht Freier betäubt und ausgeraubt? Das sagt die beschuldigte Prostituierte
- Zivilcourage in Braunsfeld Polizei nimmt Taschendieb nach Verfolgung durch Zeugen fest
- Messer in der Hand Mutmaßlicher Täter kam in Reichshof durchs Badezimmerfenster
- Aufmerksamer Zeuge Kölner Eisdielenbesitzer erkennt mutmaßlichen Einbrecher wieder
- Angriff in NRW-Psychiatrie 13-jährige Islamistin hat Betreuerin niedergestochen
- Einsatz am Neumarkt Mann belästigt Frau – mutmaßlicher Drogendealer festgenommen
- Hundequartett Teil zwei Erfolge, Schwächen, Dienstjahre – das sind Kölns Superspürnasen der Polizei
Corona-bedingte Auswüchse auf der Zülpicher Straße
Den vorübergehend starken Anstieg von Straftaten zwischen 2020 und 2022 erklärt der Polizeisprecher mit den „pandemiebedingten Beschränkungen“. Dadurch hätten sich bisherige Treffpunkte von jungen Leuten verlagert, neue wurden gegründet.
„Insbesondere die Beliebtheit des Zülpicher Platzes, vor allem vor den dortigen Kiosken, nahm deutlich zu“ – mit der Folge, dass sich das Publikum, das bis dahin eher studentisch geprägt war, verändert habe. „Einhergehend mit der zunehmenden Beliebtheit, der Ansammlung von Menschen und einem anderen Publikum, kam es zu einer Steigerung von polizeilichen Einsätzen, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten“, sagt der Polizeisprecher.
Inzwischen seien auf der Zülpicher Straße und in den umliegenden Straßen wieder mehr Studenten unterwegs. Die Zahl der Einsätze sei gesunken. Es sei aber festzustellen, „dass sich die Ausrichtung der Lokalitäten dem Zeitgeist entsprechend verändert“ habe. So würden zum Beispiel entlang der Straße vermehrt Shishas geraucht. Und: „Das studentische Publikum im Zülpicher Viertel unterscheidet sich zudem erheblich von den Besuchern, die zum Beispiel anlässlich der Sessionseröffnung und dem Straßenkarneval angezogen wird.“