Impfzentrum Mitte Dezember startklarSchulumgebung in Leverkusen wird zur Maskenzone

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Maskenpflicht nun auch in der Umgebung von Schulen. Dem Beispiel dieser Sekundarschüler sollen fortan alle Schülerinnen und Schüler folgen.

Maskenpflicht nun auch in der Umgebung von Schulen. Dem Beispiel dieser Sekundarschüler sollen fortan alle Schülerinnen und Schüler folgen.

Leverkusen – Bereits seit einigen Tagen hat sich der Sieben-Tage-Inzidenzwert in Leverkusen bei um die 183 eingependelt. Was tun, damit er nicht Kurs auf die 200 nimmt? Wirklich große Handhabe hat die Stadt nicht, um der Infektionslage Herr zu werden. Sie lässt sich schon länger kaum wirklich zurückverfolgen – Martin Oehler, Leiter des Gesundheitsamts, schätzt, dass bei nicht mal mehr einem Viertel im Nachhinein ermittelt werden kann, wo sie ihren Ausgangspunkt hatten.

Die meisten Neuinfektionen kämen aus dem „familiären Umfeld und Freundeskreis, über ganz normale private Kontakte“, erklärt Oehler am Freitag. Schulen und Kitas spielten im Gesamtinfektionsgeschehen „keine besondere Rolle“, betont er. Und dennoch: Gleichzeitig zur wegfallenden Präsenzpflicht an Schulen in NRW ab Montag soll in Leverkusen eine neue Allgemeinverfügung in Kraft treten, die den Mund-Nasen-Schutz auch im Bereich um Schulen, Berufskollegs und Kitas herum zur Verpflichtung macht, insbesondere im Bereich von 150 Metern zu den Eingängen.

Tröpfcheninfektion draußen nach wie vor gefährlich

Viele glaubten, dass es draußen an der frischen Luft kein echtes Ansteckungsrisiko gebe, erläutert Oehler: „Das ist falsch.“ Die Aerosole spielten draußen kaum eine Rolle – dafür sei die Gefahr durch eine Tröpfcheninfektion groß. Daher überlegt der Krisenstab im Rathaus, die Maskenpflicht draußen über die Schulumgebungen hinaus auszuweiten. Utz Krug, Ärztlicher Direktor des Klinikums, plädiert sowieso dafür, draußen möglichst immer eine Maske anzuhaben – außer bei so offensichtlich ungefährlichen Situationen wie einem einsamen Spaziergang im Wald.

Der Umbau des Erholungshauses zum Impfzentrum schreitet derweil voran: „Wenn der Impfstoff kommt, sind wir betriebsbereit“, verkündet Gesundheitsdezernent Alexander Lünenbach. Sorgen um die kühlgerechte Lagerung und den Transport des Biontech-Impfstoffs bei minus 70˚C muss sich die Stadt nicht machen: Bis das Mittel in Leverkusen ankommt, kümmert sich das Land darum. Wenn die Stadt übernimmt und den Impfstoff aufbereitet, sind so tiefe Temperaturen gar nicht mehr nötig, erklärt Martin Oehler. Fünf bis sechs Tage kann der Impfstoff bei niedrigen Minustemperaturen gelagert werden, für die Aufbereitung wird er aufgetaut und ist dann circa sechs Stunden nutzbar.

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Ausweiten will die Stadt ihre Kontrollen in den kommenden Tagen in den Fußgängerzonen: Das Weihnachtsgeschäft geht in seinen (in diesem Jahr wohl eher als mau empfundenen) Endspurt. Es sei denn, die Länderchefs verhängen am Sonntag doch noch eine komplette Schließung der Geschäfte. In der vorigen Woche kontrollierte die Stadt in 255 Fällen, ob die Leverkusener ihren Mund-Nasen-Schutz trugen: 39 Mal wurde ein Bußgeld verhängt, in 116 Fällen mündlich verwarnt.

Gute Nachrichten gibt es bei der Bundeswehr: Die Soldatinnen und Soldaten, die aktuell bei der Kontaktverfolgung helfen, werden wohl bis Ende Januar bleiben können – und bei Bedarf sogar noch darüber hinaus.

Quarantäne kann dennoch verhängt werden

Mit Blick auf die nahenden Weihnachtsferien nutzte Martin Oehler die Gelegenheit zu einem Appell, auf (Ski-) Reisen zu verzichten. Erlaubt sind sie. Doch trotz der gekippten NRW-weiten Quarantänepflicht Ende November weist die Stadt darauf hin, dass sie Möglichkeiten hat, auf lokaler Ebene eine Quarantäne festzusetzen. Die will sie auch bei Reiserückkehrern aus Risikogebieten verhängen – „ohne Möglichkeit, nach einigen Tagen mit einem negativen Test die Quarantäne zu beenden“, betont der Leiter des Gesundheitsamts.

Zum Schluss die aktuellen Zahlen: Im St.-Remigius-Krankenhaus Opladen werden aktuell 13 Sars-CoV-2 positive Patienten behandelt, davon fünf auf der Intensivstation, davon einer beatmet. Im St.-Josef-Krankenhaus Wiesdorf, das ebenfalls zur Kplus-Gruppe gehört, ist jetzt ein coronapositiver Patient in Behandlung. Der Patient wurde aus Opladen nach Wiesdorf verlegt, da die Isolationsmöglichkeiten erschöpft gewesen seien, erklärt Cerstin Tschirner von der Kplus-Gruppe.

Im Klinikum Leverkusen werden aktuell 29 Covid-19-Fälle behandelt, vier Patienten sind intensivpflichtig, 13 Patienten stammen aus Leverkusen. Als aktuell erkrankt gelten in Leverkusen 1168 Menschen. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich 2798 Menschen angesteckt.

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