FesthalleSanierung in Opladen soll über 16 Millionen Euro kosten

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Gesperrte Parkplätze vor dem Foyer der Festhalle am Opladener Platz.

Die Festhalle Opladen soll in den kommenden Jahren saniert werden.

Die seit einem Jahr gesperrte Schulaula mit ihrem 600 Besucher fassenden Theatersaal in Opladen soll bis Ende 2025 auf den aktuellen technischen Stand gebracht werden.

55 Jahre alt ist sie inzwischen, die Festhalle Opladen. Als Schulaula des Landrat-Lucas-Gymnasiums kann sie zwar weiter unter strengen Sicherheitsauflagen genutzt werden, außerschulische Veranstaltungen sind jedoch aufgrund der erheblichen Brandschutzmängel des Gebäudes seit einiger Zeit untersagt. Nun sollen der Rat und seine Gremien die Sanierung der in Opladen dringend für Veranstaltungen benötigten Halle beschließen.

Das wird keine billige Sache. Die Stadtverwaltung, die die Planung der Modernisierung bei der Kölner Planungsgesellschaft Ulrich Giebel in Auftrag gegeben hat, hat bei ihrer Kostenschätzung von 16,2 Millionen Euro bereits 15 Prozent Preissteigerungen am Bau und einen Risikozuschlag von 20 Prozent eingerechnet. Doch auch das wird kaum reichen: Weitere Aufwendungen seien derzeit nicht kalkulierbar, „da im Rahmen der Sanierung sehr viel Bühnentechnik erneuert wird.“ Auch die Lüftungsanlage müsse zusätzlich noch erneuert werden.

Festhalle Opladen: Bisher keine Barrierefreiheit

Von Barrierefreiheit, wie sie in allen öffentlichen Gebäuden die Regel sein sollte, kann hier nicht die Rede sein. Rollstuhlfahrende, die eine Kulturveranstaltung in der Festhalle besuchen wollten, konnten den Zuschauerraum bisher nur durch einen Nebeneingang über den Schulparkplatz an der Rückseite des Gebäudes erreichen, das obere Foyer, die Garderoben und die Toiletten im Untergeschoss gar nicht. Der Einbau von zwei Aufzügen soll diesen Missstand beseitigen. Auch sollen im Festsaal fünf Stellflächen für Rollstühle geschaffen werden.

Hinzu kommt ein „großer Sanierungsstau“ in dem Gebäude von 1967. Sanitär-, Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlage sowie Elektrotechnik sind veraltet und unwirtschaftlich. „Die vorhandenen technischen Anlagen in den Gebäuden sind ausnahmslos als abgängig zu bezeichnen und es sind kapitale Schäden durch Rohrleitungsbrüche zu befürchten“, urteilen die Stadtverwaltung und die von ihr beauftragten Experten. Hinzugekommen sind im Sommer 2021 Schäden im Untergeschoss, die durch aufsteigendes Wasser nach dem Starkregen Mitte Juli entstanden sind.

Damit aber ist es noch lange nicht getan. Fenster und Fassaden müssen erneuert werden, ebenso das Dach, auf dem eine Photovoltaik-Anlage installiert wird, die auch den Strombedarf von acht Wärmepumpen abdecken wird. Selbstverständlich wird die komplette Heizanlage ausgetauscht. Die Elektroinstallation wird in Gänze erneuert, ebenso die Brandmeldetechnik. Was in Sachen Bühnentechnik dann noch folgt, bleibt vorerst offen.

Hinweistafel, die zum Eingang der Festhalle Opladen zeigt

Die Festhalle Opladen ist als Kulturstätte für Theater und Konzert derzeit ausgeschieden.

Für Opladen ist die derzeitige Sperrung der Festhalle für öffentliche Veranstaltungen ein herber Verlust, da es doch seit Verkauf und Schließung der früheren Stadthalle an der Fürstenbergstraße eklatant an Sälen mangelt. Für Kulturveranstaltungen ist derzeit nur noch das Scala in der Uhlandstraße übrig geblieben.

Mangel an Kulturspielstätten

Das wird auch noch eine Zeitlang so bleiben. Wenn im Mai 2023 ein Bauantrag gestellt und das Ausschreibungsverfahren beschleunigt würde, könnten im Oktober die Bauarbeiten beginnen – vorausgesetzt, es finden sich Unternehmen, die die Arbeiten ausführen können und im Kostenrahmen bleiben. Derzeit alles andere als sichere Annahmen. Fertigstellung und Inbetriebnahme könnten bestenfalls im Oktober 2025 erfolgen. 

Parkende Autos auf dem Lehrerparkplatz am Landrat-Lucas-Gymnasium

Der Lehrerparkplatz am Landrat-Lucas-Gymnasium muss für die Arbeiten an der Festhalle mindestens zur Hälfte gesperrt werden.

In jedem Fall wird auch das Gymnasium unter den Bauarbeiten zu leiden haben. Nicht nur, dass Aula und Cafeteria für zwei Jahre nicht genutzt werden könnten. Auch mindestens die Hälfte des Lehrerparkplatzes an der Herzogstraße müsste für die Baustelleneinrichtung und als Arbeitsplatz gesperrt werden.

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