Fußballtag in RheindorfDer TuS setzt ein Zeichen für die Zukunft des Vereins

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Motiviert in die Zukunft – noch auf Asche: Bernd Jonen, Heike Bunde und Thorsten „Toto“ Brand vom TuS Rheindorf.

Motiviert in die Zukunft – noch auf Asche: Bernd Jonen, Heike Bunde und Thorsten „Toto“ Brand vom TuS Rheindorf.

Leverkusen  – Es ist heiß. Es ist trocken. Während die Kinder der Jugend des TuS Rheindorf eine Runde kicken, staubt es unablässig. Und genau das, der Staub, ist ja auch einer der Gründe, warum es diesen Fußballtag gibt: Seit Jahren ist ein Spielbetrieb für die Fußballer aller Altersklassen des Vereins nur auf Asche möglich. „Ein klarer Wettbewerbsnachteil für uns“, sagt Vorstand Bernd Jonen.

Denn: Wer Fußball spielen wolle, der suche sich natürlich vornehmlich einen Verein mit einem der mittlerweile quasi überall vorzufindenden Kunstrasenplätze. Ergo: In Rheindorf beim TuS muss sich etwas tun. Dafür setzen Jonen und all die anderen hier und heute ein Zeichen.

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Naturrasen ist zu teuer

Der Naturrasenplatz, der früher genutzt wurde, erwies sich auf die Dauer als zu pflegebedürftig. „Um ihn entsprechend instandzuhalten, müsste ein Experte beauftragt werden.“ Und das ist zu teuer. Zudem ist das Areal des Clubs an der Deichtorstraße der offizielle Sammelplatz für die Schülerinnen, Schüler und sämtliche Mitarbeitenden der gleich nebenan liegenden Käthe-Kollwitz-Gesamtschule bei Feueralarm. Was bedeutet: Der Platz muss stetig offen und zugänglich sein. Und das wiederum zieht vor allem eine Konsequenz nach sich: Das Gelände wird allzu gerne als illegaler Grillplatz, Jugend-Treffpunkt oder schlicht und ergreifend als willkommener Ort zum Zerstören, Beschmieren, Zumüllen genutzt.

Klar ist: Wer sein Kind in einem solchen Verein anmelden will, der überlegt natürlich zweimal, ob anderswo nicht womöglich bessere Rahmenbedingungen herrschen. „Wir hatten mal fast 400 Mitglieder“, erinnert sich Jonen. Aktuell – und gerade auch nach der Zeit der Lockdowns ob der Corona-Pandemie – seien es noch gut 100. Ein gewaltiger Unterschied.

Es regt sich etwas

Jonen und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter wie etwa die Vorstandsmitglieder Heike Bunde und Thorsten „Toto“ Brand als stellvertretender Abteilungsleiter der Alten Herren des TuS, schrieben daher auch schon einen offenen Brief an die Stadtverwaltung mit der Bitte um Hilfe. „Und tatsächlich regt sich etwas. Es soll etwas getan werden“, sagt Jonen. Gleichwohl weiß Brand: „Das wird alles kein Sprint, sondern ein Marathon für uns.“ Sprich: Die Mitglieder des TuS bräuchten Geduld und Hartnäckigkeit, um sich irgendwann vielleicht über einen Kunstrasenplatz und überhaupt über ein modernes, gepflegtes Gelände für die kickende Abteilung des Vereins zu freuen.

Innerhalb des TuS gebe es einen großen Rückhalt: „Wir arbeiten mittlerweile mit den anderen Sparten des Vereins Hand in Hand“, sagt Jonen. Alle wüssten um die Dringlichkeit. Alle stünden zusammen „Und wir lassen uns von unserem Weg nicht abbringen“, betont Bunde.

Vier statt zwei Jugendteams

Immerhin: Ein bisschen Aufbruchstimmung ist schnell zu spüren und zu sehen an diesem Fußballtag, an dem Zeichen einer neuen, zukünftigen Ära gesetzt werden sollen: Die vor Wochen noch verwahrlost und mit Graffitis ohne jeden Sinn und Verstand besprühten Trainerbänke und Vereinscontainer wurden von den TuS-Liebenden zuletzt rot angestrichen und nun erstmals öffentlich gezeigt. Und statt nur zwei Jugendteams tummeln sich nun vier davon auf dem Platz.

„Das ist ein Anfang“, sagt Jonen. Ein paar erste Schritte. Aber die sind ja bekanntlich immer am wichtigsten, denn: Sind sie getan, fallen alle weiteren Schritte, die noch kommen, stets ein Stück leichter. Bis irgendwann das Ziel erreicht ist – und Fußballtage wie dieser beim TuS Rheindorf auch auf Kunstrasen und mit noch mehr Menschen, denen der Verein am Herzen liegt, gefeiert werden können.

www.tus-rheindorf.de

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