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Hallenabriss bei Cube Real EstateDie Bahnstadt-Bauherren ließen es krachen

Lesezeit 3 Minuten
Bei der Abrissparty durfte der von Gästen umlagerte Bagger ein erstes Stück aus der Fassaden der Werkhallen knabbern.

Bei der Abrissparty durfte der von Gästen umlagerte Bagger ein erstes Stück aus der Fassaden der Werkhallen knabbern.

Leverkusen-Opladen – Zwar schallte aus den Boxen an der Fakultätsstraße in der Neuen Bahnstadt Max Giesingers Gassenhauer „Einer von 80 Millionen“, doch in Wirklichkeit geht es an dieser Stelle um mehr als 88 Millionen – in Euro.

So hoch gibt die gibt nebenan ansässige Entwicklungsgesellschaft Cube Real Estate das Investitionsvolumen ihres Projektes Cube Factory 577 an, das anstelle der letzten großen Hallen des früheren Eisenbahn-Ausbesserungswerkes in Opladen entstehen wird. Die Abriss- und Neubauarbeiten sollen die Nachbarschaft zwar weitgehend unbelästigt lassen, so haben die Bauherren gelobt, doch zu deren Start wollten es die jungen Chefs erst noch einmal richtig krachenlassen.

Und luden zu einer Abrissparty an der neuen Baustelle ein.

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An Heizpilzen gewärmt

Dort war es arg kalt am Dienstagabend, und so waren die Heizpilze zwischen den Stehtischen im Freien ebenso beliebt wie Kaffee und Glühwein, die zu Burgern aus dem Foodtruck gerecht wurden. Die beiden Cube-Geschäftsführer Tilmann Gartmeier und Thore Marenbrach hatten eine Lkw-Bühne vorfahren und ein Festzelt aufbauen lassen, um mit zahlreichen Projektbeteiligten und Geschäftspartnern den Start ihres neuesten und bisher größten Bauvorhabens zu begehen, das bis 2021 fertig sein soll.

Auf rund 20.000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen 29 Eigentumswohnungen und 280 Studentenapartments, 8500 Quadratmeter Büroräume sowie Gastronomie, Fitness- und Gesundheitsangebote, ein kleiner Einzelhandel und ein Parkhaus, mittendrin ein offen gestalteter Innenhof, der zum Verweilen einladen soll.

Die große Aufschrift an der Westseite der Hallen, „Werk Opladen“, soll ebenso erhalten bleiben wie Teile der alten Fassaden, um weiter an die industrielle Vorgeschichte des Quartiers zu erinnern.

„Die Fassade muss bleiben, da werde ich persönlich aufpassen!“, warnte Oberbürgermeister Uwe Richrath schmunzelnd, als er diesem wichtigen Bauprojekt auf der Bühne einen guten Verlauf wünschte. Vera Rottes, Geschäftsführerin der Neue Bahnstadt Opladen GmbH erinnerte daran, dass diese jetzt zum Abriss bestimmte Halle hundert Jahre Bahngeschichte in Opladen verkörpert und die Herzen vieler Opladener immer noch an dieser Tradition hängen.

Das erlebe sie immer wieder bei der tolle Beteiligung der Menschen an den Planungen für ihren Stadtteil.

Ein lebendiges Quartier in Opladen

Dass hier nun aber ein attraktives und lebendiges Quartier in unmittelbarer Nahbarschaft zur Technischen Hochschule entstehe, versprach Bauherr Marenbach: „In der Neuen Bahnstadt entwickelt sich schon ein kleiner Kiez.“ Seine Firma, die ihren Sitz aus Köln an die Werkstättenstraße verlegt hat, sei in Leverkusen mit offenen Armen empfangen worden, und jetzt ganz am neuen Standort angekommen. Das wolle man feiern.

Also geschah es: Mit einem fast zehnminütigen Feuerwerk an der Fakultätsstraße, einem eindrucksvoll illuminierten ersten Bagger-Einsatz an der Hallenfassade und einem Gruppenbild vieler Beteiligter mit Schutzhelmen und Vorschlaghämmern auf herausgebrochenen Ziegelsteinen. Ein Moment der Handy-Fotos und Selfies, musikalisch umrahmt von Andreas Bourani: „Ein Hoch auf uns“. Na klar doch!

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