Hospiz LeverkusenMehr Bauarbeiter, aber weniger Geld

Lesezeit 2 Minuten
leverkusen-pallilev_ALF_1971

Leverkusen – Wer glaubt, die Corona-Krise verzögere den Bau des Pallilev, liegt komplett falsch. „Im Gegenteil, wir haben deutlich mehr Arbeiter auf die Baustelle bekommen können, weil diese in Privathaushalten gerade keine Aufträge haben“, sagt Helmut Müller, der mit der HKM-Stiftung den Bau des Gebäudes an der Ecke Steinbücheler / Bruchhauser Straße finanziert.

Richtfest Ende Mai

Deswegen liege der Bau sogar etwas vor dem Zeitplan: Ende Mai soll der Rohbau stehen. Ob dann ein richtiges Richtfest gefeiert werden kann, steht allerdings noch in den Sternen. Zur Fertigstellung zum Jahresende hoffen die Bauherren dagegen auf eine angemessene Feier. Im Gegensatz zu den Bautätigkeiten ist allerdings die Spendensammlung ins Stocken geraten, die die Ausstattung und den Betrieb von Leverkusens erstem stationären Hospiz sichern soll. „Im vergangenen Jahr lief die Spendensammlung sehr gut“, berichtet Pallilev-Leiter Christoph Meyer zu Berstenhorst.

Maskenspende für mobile Betreuungsdienste

5000 FFP 2 Atemschutzmasken stiftet die HKM-Stiftung an das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen, das diese an ärztliche und pflegerische Betreuungsdienste weitergeben wird. „Für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte gibt es inzwischen Lieferketten, die mehr oder weniger gut funktionieren“, sagt Manfred Klemm, Vorsitzender des Gesundheitsnetzes. Dienste die häusliche Betreuung anbieten, seien bei der Beschaffung aber auf sich selbst gestellt, was weiterhin zu großen Problemen mit der Versorgung führe. (stes)

Die ersten 250 000 Euro konnten über Benefizkonzert, Privat- und Firmenspenden bereits generiert werden. „Damit ist die Innenausstattung komplett finanziert.“ Weitere 250 000 Euro wollte der Verein über Spenden einsammeln, um den Betrieb des Hospizes in den ersten Monaten zu finanzieren, bis Einnahmen von den Krankenkassen hinzu kommen. „Seit Beginn der Corona-Krise ist das Spendenaufkommen allerdings nahezu auf Null gefallen“, berichtet Meyer zu Berstenhorst. Vor allem Firmen würden aktuell gar nicht mehr für Gespräche bereit stehen. Ob das geplante große Benefizkonzert unter anderem mit Kasalla im September im Forum stattfinden kann, ist auch noch nicht klar. Aber auch wenn nicht – die Eröffnung wird durch die fehlenden Spendeneinnahmen nicht gefährdet. „Im Notfall muss das zunächst über ein Bankdarlehen laufen“, sagt Meyer zu Berstenhorst.

Zwölf Gästezimmer

Im Pallilev sollen dann schwerkranke, sterbende Menschen betreut und ihnen die letzten Lebenswochen so angenehm wie möglich gemacht werden. Dazu stehen zwölf Gästezimmer, zwei Angehörigenzimmer, ein Raum der Stille, ein Wohlfühlbad und ein großzügiger Außenbereich zur Verfügung .

KStA abonnieren