Improvisation in Bild und TonMystik bei Ausstellung im Kunstverein Leverkusen

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Animierte Formen: Kuratorin Susanne Wedewer-Pampus zeigt die Video-Installation in Volker Sauls Schau „Aftermath“.

Animierte Formen: Kuratorin Susanne Wedewer-Pampus zeigt die Video-Installation in Volker Sauls Schau „Aftermath“.

  • In der Reihe „Open Space“ präsentiert am Wochenende Volker Saul seine Bilder im Kunstverein.
  • Er liebt Jazz und überführt Musik in Bilder.
  • Die Ausstellung in den Remisen des Schlosses trägt den Titel „Aftermath“.

Leverkusen  – Das, was Volker Saul tat, als er die Ausstellung „Aftermath“ („Nachwirkungen“) im Kunstverein vorbereitete, ist das, was Künstler traditionell tun, wenn sie Genregrenzen einreißen: Sie transferieren. Sie überführen.

Zum Beispiel Akustisches in Optisches. Musik in Bilder. Jazz in seltsame, mystische Formen, die sich selbst genügen.

Beim Malen läuft Jazz

Saul, geboren 1955 in Düren und in Köln lebend, hört bei seiner Arbeit gerne Jazz, sagt er. Wahrscheinlich habe ihn das immer schon inspiriert, wenn er male. Auf jeden Fall tat es das bei diesem Projekt: Für „Aftermath“ holte er sich nämlich die beiden Musiker Richie Beirach und Dave Liebman aus den USA (Brooklyn, New York) ins Boot und erdachte zu deren Improvisationen seine schwarz-weißen Formen.

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Oder besser: Ließ diese geschehen. Denn wie die Töne, die das Duo spielt, basieren auch Sauls Bilder auf Improvisation. Aus mehreren Lagen Papier bestehend überlappen sie sich und gaukeln eine Gegenständlichkeit vor, die eigentlich nicht existiert sondern nur fasziniert, weil sie alles und nichts sein könnte: Seltsam verformte Notenschlüssel, aufpoppende, sternenförmige Löcher im Raum, flirrende Noten –oder aber einfach nur das, was nach einem von der Musik geleiteten Handstreich auf dem Papier entsteht.

Video-Installation

Auf die Spitze treibt Saul das mit seiner Video-Installation, die im hinteren Raum der Galerie des Kunstvereins gezeigt wird: Hier werden seine Formen animiert und bewegen sich wie ein auf die Wand projiziertes Kopfkino zur parallel dazu tönenden Musik. Das hat Züge von Psychedelic und ist ebenso „free“ wie der Free-Jazz Beirachs und Liebmans.

„Aftermath“ ist in der Reihe „Open Space“ nur an diesem Wochenende, Samstag und Sonntag, 29. und 30. August, im Kunstverein Leverkusen in den Remisen des Schlosses Morsbroich zu sehen (jeweils 11 bis 17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

www.kunstverein-leverkusen.de

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