KommentarNur eine Waffenpause in der SPD

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Uwe Richrath steht gut da in seiner SPD. Aber der amtierende OB ist der einzige, auf den sich die Partei derzeit einigen kann.

  • Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nur zwei Gegenstimmen musste Uwe Richrath einstecken.
  • Die einmütige Nominierung des Oberbürgermeisters ist aber kein Friedenszeichen für die SPD.
  • In der Partei bleiben die Messer gewetzt.
  • Das wird sich zeigen, wenn die Kandidaten für die Wahlkreise aufgestellt werden.

Leverkusen – Der Krieg in der SPD wird weitergehen, das ist klar: Die Nominierung von Uwe Richrath am Samstag ging nur deshalb fast lupenrein über die Bühne, weil nicht mal die lustvollsten Selbstzerstörer in der Partei es verantworten können, die einzige Lichtgestalt zu beschädigen, die Leverkusens Sozialdemokratie auf der lokalen Ebene derzeit aufzubieten hat.

Thomas Käding

Thomas Käding

Dazu kommt: Es ist keine so große Kunst, Einigkeit zu demonstrieren, wenn die Ortsvereine Delegierte auf einen Nominierungsparteitag schicken. Und selbstverständlich hat Uwe Richrath zuvor dort für sich und um erneute Unterstützung seiner OB-Kandidatur geworben. Das fällt diesmal auch leichter: Einen Amtsbonus kann man nicht nur bei Bürgern genießen, sondern auch in seiner Partei. Den hat Uwe Richrath. Auch wenn manche weit weniger davon überzeugt sind, wie der OB seinen Job macht, als er selbst.

Dass nur zwei Genossen „Nein“ gesagt haben zum OB-Kandidaten Uwe Richrath, kann aber über eines nicht hinweg täuschen: Nicht nur unter den sechs Ortsvereinen herrscht Kriegszustand. Auch innerhalb dieser SPD-Einheiten tobt eine Schlacht um Mehrheiten. Die Unterwanderung von Wiesdorf/Manfort war ja nur der Anfang. Die Tendenz ist deutlich: Ein Teil der vor fünf Jahren gegen einige Widerstände installierten modernen Garde soll wieder demontiert werden. Parteichefin Aylin Dogan hat es bereits im September erwischt, weitere Genossinnen stehen auf der Liste. Und mache stehen Uwe Richrath durchaus nah.

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Bisher hat es der OB geschafft, sich aus der Fehde in seiner Partei weitgehend herauszuhalten. Diese Neutralität wird er nicht über ein Jahr durchhalten können. Irgendwann muss er Farbe bekennen. Das wird seinem Wahlkampf nicht eben Schub verleihen.

Da kann Richrath nur froh sein, dass sein stärkster Widersacher ebenfalls Probleme hat: CDU-Kandidat Frank Schönberger war noch nie beliebt in seiner Partei. Der Kampf um den OB-Posten ist ein Hindernisrennen.

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