Neuer Mietvertrag im ehemaligen KaufhofAachener-Modehaus bleibt in Leverkusen

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Das Aachener-Modehaus bleibt im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Wiesdorf.

Das Aachener-Modehaus bleibt im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Wiesdorf.

Lange war unklar, wie es mittelfristig im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in Leverkusen weitergeht.

Gute Nachrichten aus Wiesdorf: „aachener“ bleibt im ehemaligen Kaufhof-Gebäude in der Fußgängerzone. Das hat die Stadtteilentwicklungsgesellschaft Wiesdorf/Manfort, die als Stadt-Tochter für die Innenstadtentwicklung zuständig ist, jetzt mitgeteilt. Der neue Mietvertrag gilt nur für das Erdgeschoss, den alten Mietvertrag, der für zehn Jahre und alle vier Etagen galt, hatte die SWM Anfang Februar fristlos gekündigt.

Nach Informationen des „Leverkusener Anzeiger“ hatte die TEH Textilhandel GmbH, die hinter „aachener“ steht, bisher offiziell keine Miete gezahlt. Das Gebäude hatte Stadttochter SWM über eine Projektgesellschaft (SEPG) für rund 10,7 Millionen Euro gekauft. Über die Mietdauer macht die SWM keine Angaben, sie schreibt allerdings von einer „mittelfristigen Perspektive“. Wahrscheinlich geht es also um einen Zeitraum von einem bis fünf Jahren.

Leverkusen: Mietvertrag nur für Erdgeschoss

Ebenfalls interessant ist, dass „aachener“ nur die untere Etage mietet. „Das Ergebnis ist ein neuer Mietvertrag, der an die aktuelle Situation angepasst ist und die weitere Entwicklung des Standorts stabilisiert“, heißt es in der Pressemitteilung. Es ist also davon auszugehen, dass die SWM im Hintergrund daran arbeitet, weitere Mieter für das Gebäude zu gewinnen. 

Die vergangenen Monate waren turbulent, was das Kaufhaus in der Wiesdorfer Innenstadt angeht: Im November wurde bekannt, dass Aachener-Gründer Friedrich-Wilhelm Göbel per Haftbefehl gesucht wird und untergetaucht ist. Dann meldete die TEH Insolvenz an, das vorläufige Verfahren läuft morgen aus, ab 1. März beginnt das Regelinsolvenzverfahren. Zwar hatte die TEH monatsweise den Fortbestand des Kaufhauses mitgeteilt, wie es auf Dauer weitergehen sollte, war bis heute aber unklar.

Entsprechend den Prozessen um das Insolvenzverfahren hat die SWM nach eigenen Angaben die Gespräche über den Mietvertrag über ihre neu gegründete Projektgesellschaft mit der TEH und dem zuständigen Insolvenzverwalter, der Wirtschaftskanzlei White & Case Insolvenz GbR, geführt.

Das Aachener-Kaufhaus.

Das Aachener-Kaufhaus.

Björn Krischik, SWM-Geschäftsführer, sieht zwei Vorteile im neuen Mietverhältnis: „Für die Fußgängerzone bleibt ein entscheidender Anlaufpunkt an der Kreuzung Wiesdorfer Platz, Breidenbach-, Nobel- und Hauptstraße erhalten. Für die Entwicklung des Standortes haben wir wertvolle Zeit gewonnen, die wir für die Zukunftsfähigkeit des Projektes benötigen.“

TEH-Geschäfsführer Alfred Nobel sagt, die Leverkusener Filiale entwickele sich gut. „Daher halten wir am Standort Leverkusen fest.“ In den kommenden Wochen könnte es im Betrieb zu kurzen Umbaupausen kommen, kündigt er an. Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath ist erfreut: „Die City braucht an beiden Enden der Fußgängerzone ansprechende Angebote. Sie schaffen den Anreiz, durch die gesamte Fußgängerzone zu gehen.“ Stefan Hebbel, SWM-Aufsichtsratsvorsitzender, lobt, dass es gelungen sei, einen Leerstand zu verhindern. „Für Leverkusen ist der Vertragsabschluss eine sehr gute Nachricht, zudem ist eine Erweiterung der Geschäftsfläche nicht gänzlich ausgeschlossen.“

Die Immobilie hat eine Gesamtfläche von 20.500 Quadratmetern, die Projektgesellschaft der SWM kalkuliert mit rund 500.000 Euro an Mieteinnahmen im Jahr. 20 Leute arbeiten bei „aachener“.

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