Leverkusen wehrt sich seit Jahren gegen die Pläne für den Autobahnausbau in Leverkusen. Kommt jetzt wieder Bewegung in die Sache?
AutobahnausbauBundesverkehrsminister kommt nach Leverkusen

Die Kommunikation in Sachen Autobahnausbau, hier bei der Eröffnung der Rheinbrücke im Februar 2024, lief bisher unbefriedigend für Uwe Richrath.
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Kommt noch einmal Bewegung in den geplanten Autobahnausbau in und durch Leverkusen? Wie die Stadt jetzt mitteilt, wird der neue Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) nach Leverkusen kommen, Oberbürgermeister Uwe Richrath hatte ihn eingeladen.
Damit geht Schnieder jetzt schon mehr auf die Stadt Leverkusen zu, als es sein Vorgänger Volker Wissing (FDP) in seiner gesamten Amtszeit getan hat. Immer wieder hatte Richrath den Kontakt nach Berlin gesucht und war damit mehr oder weniger vor Wände gelaufen. Im Jahresabschlussinterview mit dem „Leverkusener Anzeiger“ hatte der OB gesagt, dass er sich vom Ministerium damals nicht ernst genommen fühle: „Die blicken nur auf die Autobahn. Die Auswirkungen eines wie auch immer gearteten Ausbaus für eine Stadt wie Leverkusen spielen dabei keine Rolle.“
Einer Tunnellösung hatte das Wissing-Ministerium mehr oder weniger ohne Austausch eine Absage erteilt: Die könne nur realisiert werden, wenn die Stadt irgendwie die Mehrkosten von mehreren Hundert Millionen Euro gegenüber dem Stelzenausbau aufbringt. Eine unüberwindbare Hürde.
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Leverkusen: Enge Abstimmung notwendig
Richrath hatte Schnieder nach Angaben der Stadt Anfang Mai angeschrieben, unmittelbar vor dessen Amtseinführung. Er habe auf die Probleme hingewiesen, die sich für Leverkusen mit dem geplanten Autobahnausbau ergäben, und angeboten, sich die Lage einmal vor Ort erklären zu lassen.
Im Antwortschreiben von Patrick Schnieder heißt es: „Mir ist es wichtig, Sie umfassend einzubinden und mich mit Ihnen auszutauschen. Denn Verkehrspolitik ist Teamarbeit, optimale Ergebnisse entstehen durch das Zusammenspiel verschiedener Ideen. Die Chance, die darin liegt, möchte ich nutzen.“
„Ich habe mich über die offene und konstruktive Rückmeldung sehr gefreut und insbesondere wohlwollend registriert, dass der Bundesverkehrsminister das Miteinander betont“, sagt dazu Richrath. Solche großen Projekte dürften nicht „über die Köpfe der Bevölkerung hinweg entwickelt werden“. Eine enge Abstimmung sei notwendig, mit den Menschen vor Ort, mit Politik und mit der Verwaltung.
Jetzt gehe es daran, einen Termin festzumachen, teilt die Stadt mit. Und die Zeit drängt auch ein wenig: „Vor dem Hintergrund des baulichen Zustandes der Stelzenautobahn und der voranschreitenden Tätigkeit der Autobahn GmbH ist eine zeitnahe Abstimmung zwischen dem Bundesverkehrsministerium und der Stadt Leverkusen notwendig und auch zielführend.“ Die Autobahn GmbH nimmt derzeit Probebohrungen an der Stelze vor, um ihren Zustand zu überprüfen.