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Startschuss zur KunstnachtAnimationen im Museum Morsbroich – große Bühne für Förderpreis-Siegerin

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Julia Jesionek vor ihren Werken im Museum Morsbroich.

Zur 21. Kunstnacht in Leverkusen beginnt die Ausstellung von Julia Jesionek im Museum Morsbroich.

Gleich drei Filme und zahlreiche Leinwand-Malereien stellt Julia Jesionek in Alkenrath aus.

„Es ist alles noch sehr aufregend und neu für mich“, sagt Julia Jesionek vor der erst zweiten Einzelausstellung ihres Lebens. Durch den Gewinn des Förderpreises der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln sind ihre Werke ab Freitag, 10. Oktober, über mehr als zwei Monate im Museum Morsbroich ausgestellt. Der Startschuss zu „Self as Spell“, so der Titel der Ausstellung der 1998 geborenen Künstlerin, fällt im Rahmen der 21. Kunstnacht in Leverkusen.

Jesioneks Kunst sorgt dabei aber für ein Novum: Erstmals werden im Rahmen der Zusammenarbeit des Museums mit der KHM Animationen in Filmform dargestellt. Die gebürtige Niedersächsin stellt aber nicht nur einen Film, sondern gleich drei Animationen vor – und präsentiert darüber hinaus noch zahlreiche Leinwand-Malereien, die an die Themen der Animationen angedockt sind.

Förderpreis-Gewinnerin stellt bis Januar 2026 im Museum Morsbroich aus

Gerade der zeitliche Aufwand für den Abschlussfilm, mit dem sich Jesionek letztlich durchsetzte, ist beträchtlich: „Für den sieben Minuten langen Film habe ich ungefähr ein Jahr gebraucht.“ Die Künstlerin betont da aber gleich, dass sie dabei auch Unterstützung, etwa bei der Ton-Umsetzung, erhalten habe.

Zum Studienstart lag Jesioneks Fokus noch auf der künstlerischen Fotografie. „Dann habe ich aber intuitiv den Weg zur Animation gefunden. Ich habe gemerkt, dass es ein Raum ist, indem ich mit mir selbst sein kann und viel Eigenverantwortung bekomme“, erklärt die Studentin. „Stift auf Papier, das ist meine ursprüngliche Ausdrucksart.“

Julia Jesionek steht vor ihren Ausstellungswerken.

Die Ausstellung von Julia Jesionek im Museum Morsbroich läuft bis zum 26. Januar 2026.

Körperlichkeit und Introspektion sind dabei die dominanten Themen der Kunst. „Introspektion − eine Hinwendung zum Gefühl, gleichzeitig − wie bei einem T-Shirt, das man auf links trägt, − will ich das Innere nach außen kehren, eine neue Perspektive einnehmen und kopfüber in eine verkehrte Wirklichkeit blicken“, beschreibt die Künstlerin ihren Ansatz.

Ein Ansatz, der sie nicht nur zum Gewinn des KHM-Förderpreises geführt hat, sondern mit ihrem Abschlussfilm „Everythingness“ auch auf nationale und internationale Kunstfestivals. Ihr Masterstudium begann Jesionek in diesem Jahr in der ungarischen Hauptstadt Budapest – dort spezialisiert auf Animation.

Für den Start ihrer Einzelausstellung in Leverkusen, am Freitag um 18 Uhr, ist die Studentin jedoch ins Rheinland zurückgekehrt. Ab 20 Uhr wird es im Museum Morsbroich auch eine Gesprächsveranstaltung mit Jesionek gegeben. Während es für sie dann wieder an die Universität in Budapest geht, können Interessierte ihre Ausstellungsstücke noch bis zum 25. Januar 2026 in Leverkusen betrachten.