Drei Film-Höhepunkte sieht der Betreiber des Wiesdorfer Kinos im Dezember noch – und er blickt schon einmal zurück.
Leverkusener Kino bereit für „Stromberg“-EuphorieKinopolis zwischen Kanzler und „Papa“

Das Kinopolis in Leverkusen bereitet sich auf die letzten Film-Höhepunkte des Jahres vor.
Copyright: Ralf Krieger
In den vergangenen Tagen und Wochen wurde Mathias Eusterholz sehr häufig mit Bernd Stromberg konfrontiert. Deutschlands beliebteste TV-Cheffigur dieses Jahrtausends ist ab Donnerstag, 4. Dezember, wieder auf der Kino-Leinwand zu sehen – und natürlich auch in Eusterholz’ Kinopolis in Leverkusen.
Am Tag des Kinostarts beginnt um 15 Uhr die erste von gleich vier Vorstellungen von „Stromberg – Wieder alles wie immer“ im Wiesdorfer Kino. In den darauffolgenden Tagen, bis in die Weihnachtsfeiertage hinein, werden zahlreiche folgen. Für das Kinopolis beginnt mit dem „Stromberg“-Start die letzte Phase des Kinojahres. Auf „Stromberg“ folgen dann noch der neue „Avatar“-Film (Start: 17. Dezember) und „Der Medicus“, der am 1. Weihnachtsfeiertag in die Kinos kommt. Alle haben Potenzial, den größten Kinopolis-Saal mit 400 Plätzen zu füllen.
Umbauarbeiten pünktlich zum Weihnachtsgeschäft abgeschlossen
Pünktlich für das Weihnachtsgeschäft hat Eusterholz noch ein Ass im Ärmel: Bis dahin soll das neue Restaurant im Erdgeschoss fertiggestellt sein und in Betrieb genommen werden. In der ersten Etage konnten sich die Besucherinnen und Besucher bereits in den vergangenen zwei Wochen ein Bild davon machen, wie der umgebaute Bar- und Sitzbereich jetzt aussieht.
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An der neuen Bar an Kino 4 ist es seit Mitte November nur noch möglich, bargeldlos zu zahlen. Zudem wurden bequemere Sitzmöglichkeiten integriert, um die Besuchenden zum längeren Verweilen einzuladen. Eusterholz berichtet, dass die ersten Rückmeldungen ausgesprochen positiv ausfallen. Der Zuschauerverkehr verteile sich nun besser. Während sich früher viele Gäste lange im Erdgeschoss aufhielten, ist nun auch in der ersten Etage mehr los: „Wir sind sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.“

Mathias Eusterholz in der umgebauten ersten Etage des Kinopolis Leverkusen.
Copyright: Daniel Thiel
Die Feuerprobe für die Neuerungen gab es am 15. November beim „Herr der Ringe“-Marathon – die drei Filme gab es an einem Tag hintereinander. „Da haben wir noch einmal gemerkt, wie sehr sich die Filmfans darüber freuen, die Gelegenheit zu bekommen, ältere Filme noch einmal in bester Qualität und auf der großen Leinwand zu sehen“, erklärt Eusterholz.
Zeitgleich habe Amazons Streamingdienst „Prime Video“ ein „Herr der Ringe“-Spezial angepriesen. Obwohl sich die Fans die Filme auch auf der Couch hätten anschauen können, habe sich Eusterholz über „Mega-Besucherzahlen“ gefreut. Auch Leverkusens Oberbürgermeister Stefan Hebbel gab sich die Ehre.
Auf solche Angebote abseits der Kinostarts, die bundesweit zu sehen sind, will der Kinopolis-Betreiber auch im kommenden Jahr setzen. Entsprechende Kino-Marathons von Klassikern sind ebenso fest eingeplant wie die Fortführung des „Strick-Kinos“. Darüber hinaus werde auch auf Genres wie Anime weiterhin ein besonderes Augenmerk gelegt, was schlichtweg an dem Interesse der Besucherinnen und Besuchern liegt, wie Eusterholz erzählt: „Die Filme sind abgegangen wie Schmidts Katze!“
Es geht ein schönes Kinojahr zu Ende, aber mit verhältnismäßig geringen Umsätzen
Das Kinopolis ist, neben dem Tagesgeschäft, ganz offensichtlich gewillt, sich neu zu erfinden. Eine Entwicklung, die für Eusterholz eine notwendige Konsequenz der vergangenen Jahre ist: „Es ist einfach nicht mehr wie früher, da waren gerade die Corona-Jahre ein Bruch.“ Das Publikum ließe sich immer mehr durch sein Interesse an spezifischen Genres unterteilen. Da sei es mittlerweile die Ausnahme, dass Kino-Höhepunkte wie der neue „Stromberg“-Film ein durchmischtes Publikum anziehen. Das Fazit des Betreibers: „Es geht ein schönes Kinojahr zu Ende, aber mit verhältnismäßig geringen Umsätzen.“
Schon im Oktober wagte Eusterholz einen ersten Blick zurück und sah in den Folgen des Autorenstreiks, der 2023 fast den kompletten US-Filmbetrieb über fünf Monate zum Erliegen brachte, einen der Gründe. Die Großprojekte seien nicht in der gewohnten Anzahl in die Kinos gekommen. Auch das Kostenthema beschäftigt ihn: „Uns ist bewusst, wie teuer mittlerweile ein Kinobesuch im Vergleich zu früher ist. Es ist schlichtweg auch wahnsinnig teuer für uns geworden.“ Der Blick wird da in erster Linie auf die Energie- und Personalkosten gerichtet.
Dennoch stehe das Kinopolis auf wirtschaftlich stabilen Beinen, die Betreiber des größten Kinos Leverkusens blicken – nicht zuletzt wegen der in Kürze abgeschlossenen Umbauarbeiten – positiv in die Zukunft. Das ist auch für Eusterholz ein ausgesprochen wichtiges Argument. Er denkt dabei an einen Kernsatz eines Großvaters: „Wenn Leverkusener Leverkusen verlassen, ist das ein Problem.“ Entsprechend wichtig sei es ihm, den Bürgerinnen und Bürger der Stadt ein gutes Angebot zu bieten.

Der Weihnachtsbaum steht im neuen Restaurant im Kinopolis Leverkusen schon einmal, die Theke soll in den kommenden Tagen folgen.
Copyright: Daniel Thiel
Erst einmal erwartet er gerade im Zeitraum zwischen dem 20. und dem 31. Dezember noch einen großen Zuschaueransturm. Am Silvestertag steht dann noch ab 17 Uhr das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker an, das einmal mehr im Kinopolis live übertragen wird.
Das ist dann wahrlich der Schlussakkord des Kinojahres für Eusterholz. Ein Jahr neigt sich langsam dem Ende entgegen, bei dem es für das Kinopolis nicht nur um die großen Hollywood-Blockbuster ging. Im Februar war der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz auf seiner Wahlkampftour vor der Bundestagswahl im Kinopolis zu Gast, hielt in einem der Säle eine Rede. Vor dem Eingang begrüßte den Kanzler Uwe Richrath, damals noch Leverkusens OB. Da sorgten die beiden, die im Laufe des Jahres abgewählt wurden, für den ersten Kinopolis-Höhepunkt 2025.
Im letzten Quartal des Jahres ist das Scheinwerferlicht eher auf Bernd Stromberg gerichtet – der „Papa“, wie er sich selbst nennt, wird bundesweit die Massen in die Kinosäle ziehen und auch im Kinopolis für viele Lacher sorgen.

