Selbst programmierte BaggerRoboterwettbewerb in Opladen weckt Forschergeist von Schülern

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Schüler nimmt letzte Anpassungen am Roboter vor der entscheidenden Runde vor.

Letzte Anpassungen vor der entscheidenden Runde beim ZDI-Roboterwettbewerb.

Die Roboter der acht Teams müssen einen Parcours bestehen. Die Gewinner haben die Chance, sich mit den besten Teams in NRW zu messen.

Für die „Heisenbergs“ des Werner-Heisenberg-Gymnasiums ist der Moment der Wahrheit gekommen: Haben sie ihren Roboter richtig programmiert? Waren die zwei Monate Vorbereitungszeit ausreichend? Was haben sich die Konkurrenten der anderen Schulen ausgedacht? Wie wollen sie den Parcours meistern? Niclas bewahrt aber einen kühlen Kopf: „Ich bin zuversichtlich. Das klappt schon.“

ZDI gibt Spielregeln vor

Er und seine Mitschüler der neunten Stufe nehmen am ZDI-Roboterwettbewerb 2023 („Zukunft durch Innovation“) teil. Es ist mit mehr als 1000 Teilnehmern einer der größten Lego-Roboterturniere Europas. Am Berufskolleg Opladen findet an diesem Mittwoch, dem 26. April, erstmals ein Vorrundenturnier statt. Acht Schulteams aus dem Rheinland sind zu Gast, hauptsächlich Jungs, darunter auch das Städtische Gymnasium Leichlingen, die Leverkusener Realschule am Stadtpark und das Werner-Heisenberg-Gymnasium aus Lützenkirchen.

Im Berufskolleg Opladen sind acht Schulteams aus dem Rheinland beim ZDI-Roboterwettbewerb angetreten.

Im Berufskolleg Opladen traten acht Schulteams aus dem Rheinland beim ZDI-Roboterwettbewerb an.

Die Herausforderung: Teams müssen ihre selbst entworfenen Roboter so programmieren, dass sie auf dem Spielfeld die richtigen Bauklötze zum Ziel bringen. Dabei dreht sich alles um nachhaltige Energiewirtschaft: Solarpaneele müssen in den Solarpark, Energie der Wärmepumpe in die Universität, Windenergieanlagen zum Windpark und so weiter.

Drei Runden je 150 Sekunden haben die Schülerinnen und Schüler Zeit, um die meisten Punkte zu sammeln. Für jedes korrekt platzierte Teil vergeben die Schiedsrichter Punkte. Die „Heisenbergs“ haben gerade bereits Minuspunkte eingesteckt, weil sie den Roboter außerhalb der sogenannten „Base“ berührt hatten. Der türkise Bagger fuhr im falschen Programm los.

Der Parcours beim ZDI-Roboterwettbewerb im Berufskolleg Opladen.

Auf dem Parcours drehte sich alles um nachhaltige Energiewirtschaft.

Für sie steht viel auf dem Spiel. Die zwei besten Teams der Vorrunde in Opladen dürfen zum regionalen Turnier nach Bonn, wo die Teilnehmer des landesweiten Finales in Mülheim an der Ruhr ermittelt werden.

Roboterwettbewerb fördert Forschergeist

Vor der entscheidenden Runde haben die zwölf „Heisenbergs“ aber Zeit, um das Programm zu korrigieren. Im verbalen Durcheinander werden die Fehlerursachen diagnostiziert. Dabei springen sie hin und her zwischen Parcours und Computer, wo sie die Lego-Software anpassen. Andere sitzen am Rand und besprechen die Strategien der Konkurrenz: „Die haben erst alles eingesammelt und dann von der Base einzeln verteilt! Voll schlau“, berichtet Julius in voller Aufregung.

Anpassungen in der Software vor der entscheidenden Runde.

Letzte Anpassungen in der Software vor der entscheidenden Runde.

Die Schüler zeigen Fähigkeiten, die bereits Bürgermeister Bernhard Marewski in seiner Begrüßungsrede hervorhob: „Dadurch, dass ihr im Team zusammenarbeitet, werden eure sozialen Kompetenzen gestärkt. Gleichzeitig werdet Ihr darin bestärkt, euren Forschergeist einzusetzen, um eigenständig Probleme zu lösen.“ Der Hausherr, Matthias Momberg, machte indes Werbung für die technischen Bildungsgänge am Berufskolleg Opladen.

Roboter verfehlt mit Wärmepumpe das Wohngebiet

Es sind diese Kenntnisse, die der Veranstalter ZDI fördern möchte. Das vom NRW-Wissenschaftsministerium koordinierte Netzwerk fördert Nachwuchstalente in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.

Für die „Heisenbergs“ startet die entscheidende Runde. Im Saal ist die Anspannung spürbar. Zu hören ist nur das Geflüster der Zuschauer. Wenn sie jetzt genug Punkte sammeln, haben sie noch Chancen auf die Qualifikation. Der Roboter fährt mit der „Wärmepumpe“ los. Doch er setzt sie hinter dem anvisierten Wohngebiet ab. Es fehlen Zentimeter. Hände werden über dem Kopf zusammengeschlagen. Auch der Weg zur Universität wurde mit nicht ausreichend Entfernung eingeplant. Verärgert richten sich die Blicke auf die ablaufende Stoppuhr.

Enttäuschter Schüler blickt auf das Spielfeld. Schiedsrichter beobachten von hinten.

Die Enttäuschung ist groß: Der Bagger war nicht richtig programmiert.

Am Ende reichen die 161 Punkte nur für Platz sechs. Die Leverkusener Realschule am Stadtpark verpasste knapp den Einzug in die nächste Runde. Qualifiziert haben sich das Städtische Gymnasium Leichlingen und – mit beachtlichen 218 Punkten Vorsprung – das Collegium Josephinum aus Bonn.

Doch Niclas möchte weiter programmieren. Im nächsten Schuljahr geht der Wettbewerb von vorne los. Dann müssen Roboter und die Programme haargenau aufeinander abgestimmt sein.


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