Im Vorbeigehen schauen einige Leverkusener neugierig in den neuen Laden im ersten Obergeschoss der Rathaus-Galerie. Der DRK-Blutspendedienst West hat am Mittwoch dort eine „Pop-Up-Blutspende“ eröffnet. Neben dem Kauf von Weihnachtsgeschenken und sonstigen Erledigungen können Besucherinnen und Besucher ab sofort in der Rathaus-Galerie dienstags bis samstags Blut spenden – sowohl spontan als auch mit Terminvereinbarung. 

Der „Pop-Up-Store“ ist vorerst für sechs Monate geplant, bei guter Resonanz soll verlängert werden. Der Ablauf der Blutspende ist so unkompliziert wie möglich gestaltet. Nach der Anmeldung am Empfang, kommt der „Spendecheck“, bei dem auf dem iPad ein Fragenkatalog ausgefüllt werden muss.

Dann geht’s zum Blutdruck Messen und Puls Messen und ein Arzt oder eine Ärztin stellt die Eignung zur Blutspende fest. Diese findet dann hinter zugezogenem Vorhang auf einer der zwei Spendeliegen statt. Das Abnehmen der 500 Milliliter Blut dauert fünf bis sieben Minuten. Danach soll man noch zehn Minuten liegen bleiben, um Kreislaufproblemen vorzubeugen. Insgesamt dauert der Prozess 45 Minuten.

Leverkusen: DRK sucht junge Blutspender

Thomas Herzfeld, Leiter der Spendeorganisation bei DRK-Blutspendedienst West, erzählt, dass es wichtig sei, neue und vor allem junge Spender an Land zu ziehen. Das Durchschnittsalter von Blutspendern und -spenderinnen liege derzeit bei 47 Jahren. Langfristig gesehen müssten also junge Menschen vermehrt spenden, da die fleißig Blut spendende Boomer-Generation in den kommenden Jahren vermehrt selber eher Patienten als Spender sein würden. 

Viele junge Menschen zeigten Bereitschaft zur Blutspende, gingen aber nicht den Schritt, sich zu informieren, wo eine Spende in der näheren Umgebung möglich ist und was die Voraussetzungen sind, so Herzfeld.

Die Nachfragen der Krankenhäuser sei enorm. Mit einer Blutspende könne man bis zu drei Menschen helfen, denn das Blut werde nach der Entnahme aufgespalten in rote Blutkörperchen, Blutplasma und Blutplättchen (Thrombozyten). Das meiste Blut lande in der Krebstherapie. Bei einer Chemotherapie würden vor allem die Blutplättchen der Patienten angegriffen. Dieser Mangel an Blutplättchen könne durch ein Thrombozytenkonzentrat, das aus einer Blutspende gewonnen wird, ausgeglichen werden.

„Pop-Up-Blutspende“ in Leverkusen 

Der DRK-Blutspendedienst West ist für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig und beliefert 160 Krankenhäuser und onkologische Arztpraxen mit Blutpräparaten, darunter auch das Klinikum Leverkusen. 

Bertram Kaup ist einer der ersten, der die „Pop-Up-Blutspende“ in Leverkusen ausprobiert. Bereitwillig zieht er die Jacke aus und setzt sich auf die Liege. Für ihn ist es nicht die erste Blutspende, er hat zuvor bei einem monatlichen Angebot im Chempark bereits einige Male gespendet. Die Eröffnung der „Pop-Up-Filiale“ in der Rathaus-Galerie empfindet er als gutes zusätzliches Angebot: „Das ist eine tolle Aktion, die dafür sorgt, dass es niedrigschwelliger ist, Blut zu spenden“.

Nach der Blutspende erhält man ein Wasser und eine Süßigkeit. Auch alkoholfreier Sekt steht im Snack-Regal der „DRK-Pop-Up Spende“. Jeder Spender bekommt zudem einen Bäckerei-Gutschein über sieben Euro, der direkt in der Filiale eine Etage tiefer eingelöst werden kann.  Geeignet zum Blutspenden sind grundsätzlich alle Menschen, die über 18 Jahre alt sind und gesund. Bei kürzlicher Medikamenteneinnahme, außereuropäischen Auslandsreisen oder Krankheit wird empfohlen, sich vorher bei der kostenlosen Hotline 0800/1194911 oder auf der Website zu informieren, ob eine Blutspende infrage kommt.

Rathaus-Galerie

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Geöffnet ist die Blutspende in der Rathaus-Galerie dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr. Termine können auf der Website vereinbart werden, es geht aber auch ohne Termin. Das Vorzeigen eines Lichtbildausweises ist Pflicht.  Website zur Terminvereinbarung: Blutspendetermine | DRK-Blutspendedienste. Website zur Information: www.blutspende.jetzt