GesundheitSchulen und Kitas in Leverkusen können Luftfilter auf Wunsch behalten

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Ein Mann schiebt eine große Luftfilteranlage durch ein Klassenzimmer.

Weil die Luftfilter viel Raum im Klassenzimmer einnehmen, wollen einige Schulen sie wieder loswerden, andere wollen die Geräte behalten. (Archivbild)

Der Finanzausschuss hat Geld für die Wartung der Luftfilteranlagen in Schulen und Kitas im Haushalt veranschlagt.

Die Erkältungswelle dieses Winters hat gefühlt ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Und der kommende Straßenkarneval dürfte noch einiges dazu beitragen, dass die Welle nicht abreißt. Während der Corona-Pandemie hatte die Stadt Leverkusen rund 655 Luftreinigungsgeräte für Schulen und Kindertageseinrichtungen angeschafft, um Unterricht und Betreuung gewährleisten zu können. Die Luftfilter helfen allerdings nicht nur gegen Corona-Viren, auch bei normalen Erkältungs-Viren können sie nützlich sein.

Deshalb diskutiert auch die Leverkusener Politik weiter über die Geräte, die laut Verwaltung in den meisten Schulen nicht mehr genutzt werden und eingelagert werden sollen. Der Grund: Bei einem Weiterbetrieb aller Geräte müssten sie auch regelmäßig gewartet werden, doch das könnte bis zu 500.000 Euro kosten, was in der ohnehin angespannten Haushaltslage bisher nicht vorgesehen ist. Einen entsprechenden Wartungsvertrag hatte die Stadt bei Anschaffung noch nicht abgeschlossen.

Schülervertretung des Werner-Heisenberg-Gymnasiums wünscht sich mehr Luftfilter

Schon im Schulausschuss wurde die Entscheidung, die Geräte einzulagern, nur zähneknirschend mit einer Mehrheit getroffen, denn auch das kostet etwa 36.000 Euro. Und wenn Luftreiniger doch wieder eingesetzt werden sollen, steht immer noch das Wartungsproblem im Raum. 

Der Disput änderte sich auch im Finanzausschuss nicht maßgeblich. So richtig glücklich schien niemand mit der Situation zu sein. Wichtig war es Malte Kemp von den Linken zum Beispiel, noch einmal drauf hinzuweisen, dass einige Schulen nicht unbedingt auf die Geräte verzichten wollten.

Ausschuss veranschlagt 100.000 Euro für Wartung der Luftfilteranlagen im Haushalt

Er zitierte eine E-Mail, die er von Schülervertretern des Werner-Heisenberg-Gymnasiums erhalten hatte. Demnach hieß es seitens der Schülerinnen und Schüler: „In der Stufe Q2 gibt es aktuell viel Unterrichtsausfall durch Krankheit.“ Die Luftfilteranlagen könnten hier zumindest helfen. „Wenn es nach uns ginge, sollte es daher sogar mehr Luftreiniger geben. Und Ihre Lösung ist es, die Geräte zu entfernen?“

Nach Ansicht von Malte Kemp zeige dies, dass „wir die Schülerinnen, Schüler und Kinder mal wieder nicht wirklich wertschätzen. Vor zwei Wochen haben wir sie alle zu Hause gelassen, weil wir Angst vor Schnee hatten. Zwei Tage später haben wir die Kinder auf eisglatten Straßen wieder zur Schule geschickt.“ Es sei inkonsequent. Und dass die eigentlich erwarteten Umfrageergebnisse der Verwaltung an die Schulen zum Bedarf der Geräte nun noch nicht vorlägen, hindere die Debatte im Ausschuss.

Einig waren sich alle Ausschussmitglieder darin, dass die Schulen, die ihre Geräte behalten wollten, das auch tun könnten. Um eine Wartung für diese Geräte sicherzustellen, beschloss der Ausschuss 100.000 Euro im Haushalt zu veranschlagen. Das letzte Wort hat dann der Stadtrat am Montag, 19. Februar. 

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