Gemeinde SteinbüchelSt. Nikolaus in Leverkusen wird für eineinhalb Jahre geschlossen

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Kirche in Baugerüst

St. Nikolaus in Steinbüchel wird für eineinhalb Jahre geschlossen, um das Gewölbe zu sanieren.

Die Kirchenbänke werden bereits ausgebaut und im „Juppes“ zwischengelagert, zum Abschied soll es ein Illuminations-Fest geben.

„Tutto completto“ wird die Kirche St. Nikolaus in Neuboddenberg ausgeräumt, sagt Wolfgang Müller, der als Kichenvorstandsvorsitzender der Gemeinde die Bauführung für das große Projekt trägt. Derzeit kann man schon von außen sehen, dass die exponiert an der Berliner Straße liegende katholische Kirche in Baugerüste gehüllt wird. „Am Montag kommen die Bänke raus“, berichtet Müller. Sie werden im ehemaligen St. Joseph Krankenhaus in Wiesdorf zwischengelagert – für rund eineinhalb Jahre. So lange soll die Sanierung des Gewölbes und andere Arbeiten dauern. Unter anderem bekommt die Kirche auch eine neue, gebraucht gekaufte Orgel, die ebenfalls bereits im „Juppes“ auf ihren Einsatz wartet.

Das Bauprojekt hat eine lange Vorgeschichte: Bereits seit 17 Jahren beschäftigt sich die Gemeinde mit der nötigen Gewölbesanierung. Gutachten wurden gemacht, Genehmigungen eingeholt. Und dann wurde im Januar die „Baubremse“ für alle neuen Projekte aus finanziellen Gründen im Erzbistum Köln verhängt. „Gott sei Dank hatten wir bereits die Vollplanungsgenehmigung vorliegen“, sagt Müller. So entkam St. Nikolaus der Bremse knapp und erhielt am 27. Februar die endgültige Genehmigung durch den Vermögensrat des Erzbistums. Rund 2,7 Millionen Euro soll die Gewölbesanierung inklusive der neuen Orgel kosten. Auch Dämmung, Anstrich und Lüftungstechnik werden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz erneuert. 

Orgelpfeifen als Andenken

Die alte Orgel wird in der Werkstatt von Orgelbauer Josef Potthoff auseinander gebaut, die wiederverwertbaren Teile entnommen und aufbereitet. Die alten Orgelpfeifen sollen in einem Spendenverkauf für die Gemeinde veräußert werden.

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Wichtig ist Müller, dass das Gemeindeleben in der Umbauzeit nicht zum Erliegen kommt. „Wir sind eine sehr aktive Gemeinde“, sagt er. Und das soll auch so bleiben. Die letzte große Messe hat am Ostersonntag stattgefunden, seitdem werden alle beweglichen Gegenstände wie der Altar, Kerzenhalter und Kreuz in das benachbarte Gemeindezentrum transportiert, wo in der Bauzeit die Gottesdienste abgehalten werden. Bevor die Kirche für die Öffentlichkeit aber endgültig bis etwa Herbst 2025 geschlossen wird, hat sie noch einen großen Auftritt. Am 19. April soll eine „Abschlussnacht der offenen Kirche“ stattfinden, dann wird das bis dahin komplett leergeräumt Kirchenschiff illuminiert. „Das wird sicher eine ganz besondere Veranstaltung“, freut sich Müller und lädt alle Interessierten dazu ein.


Die Kirche St. Nikolaus ist Teil des Seelsorgebereichs Leverkusen-Südost des Erzbistums Köln und stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahr 1895.  Der im neoromanischen Stil errichtete Bau ersetzte die alte Pfarrkirche neben dem Rittergut Steinbüchel, dessen Geschichte sich bis ins Jahr 1051 zurückverfolgen lässt. Kirche und Pfarrhaus wurden im geografischen Mittelpunkt der damaligen Gemeinde Steinbüchel auf einer Anhöhe an der alten Fernstraße von Köln nach Westfalen in unmittelbarer Nähe zum Schulhaus errichtet.

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