„Türmchen am Werth“Wie aus dem Leverkusener Stromhäuschen das Heimatmuseum Hitdorf wurde

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Das Hitdorfer Heimatmuseum

Das Hitdorfer Heimatmuseum.

Das Heimatmuseum feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.

Fast wäre das heutige Hitdorfer Heimatmuseum, das „Türmchen am Werth“, abgebrochen worden. 1984 war das, schreibt das Team des Heimatmuseums selbst in einem kleinen Rückblick zum 25-jährigen Bestehens des Museums. Damals war das Gebäude in Hitdorf natürlich noch nicht das Heimatmuseum, sondern das ehemalige „Stromhäuschen“ Am Werth. Das hatte die Energieversorgung Leverkusen (EVL) bis 1983 betrieben. Weil sich die Stromnetzstruktur dann allerdings geändert habe, brauchte der Versorger das Häuschen nicht mehr und stellte bei der Stadt einen Abbruchantrag.

Das Bauaufsichtsamt allerdings hatte damals eine bessere Idee und „trat an die CDU Hitdorf heran und vermittelte eine dauerhafte Nutzung zwischen dem CDU-Ortsverband und der EVL“, heißt es in der Chronik. 1986 gründete sich dann der Heimatverein Hitdorf, der das Stromhäuschen von der CDU übernahm.

Ein Floß der Firma Peter Freiburg.

Ein Floß der Firma Peter Freiburg.

Die Vereinsmitglieder machten es sich dann zur Aufgabe, das Häuschen zu renovieren. Die Ehrenamtler machten alles selbst, einige Sponsoren unterstützen materiell und finanziell. Nach zehn Jahren, 1997, waren die Arbeiten beendet. Das heutige Museumsteam ist den Beteiligten von damals noch immer dankbar und schreibt: „Ohne die Gründerväter des Heimatvereins, allen voran Hans Kürten, Peter Eulenberg, Franz Odenthal, Hans Pietschmann, Wilfried Leyhausen, und viele mehr, gäbe es das Heimatmuseum heute nicht.“

Vor 25 Jahren also, 1998, eröffnete der Heimatverein sein Museum. Das Obergeschoss ist seitdem für Sonderausstellung reserviert – 25 in 25 Jahren. Im Erdgeschoss gibt es eine Dauerausstellung über die Ursprünge, die Entwicklung und die Industrie der Stadtgeschichte.

Der Arbeitsplatz eines Zigarrendrehers aus der laufenden Ausstellung „Hitdorfer Tabakgeschichte“.

Der Arbeitsplatz eines Zigarrendrehers aus der laufenden Ausstellung „Hitdorfer Tabakgeschichte“.

20.000 Bild-, Text- und Tondokumente rund um Hitdorf hat der Verein in einem Vierteljahrhundert zusammengetragen. Viele Menschen hätten ihnen Dokumente und Material überlassen. Geöffnet ist das Museum von Anfang/Mitte April bis Ende Oktober, immer sonntags von 14.30 bis 17 Uhr, und für Sonderführungen nach Anmeldung. Der Verein bietet auch Führungen durch den Ort an: „Hier werden nicht nur Zahlen, Fakten und Daten vermittelt, sondern auch das örtliche Lokalkolorit und Anekdoten“, heißt es.

Erster Vorsitzender ist Bernd Bilitzki, zweite Vorsitzende Ursula Behrendt. Kassierer ist Lothas Matthias-Schröder. Er hatte die Nachfolge von Dorit Wolf angetreten, die mehr als 30 Jahre lang Kassierin war. Schriftführerin ist Mariann Fuchs-Bilitzki, beratende Vorstandsmitglieder sind Klaus Roth, Luc Govaerts, Wolfgang Witteborg und Uli Walendy.

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