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Historische KähneWupperschiffsbrücke in Rheindorf nach vier Jahren wieder eröffnet

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Drei Männer und eine Frau stehen auf einem Steg zu einem Kahn.

Gut vier Jahre nach dem Hochwasser von 2021 haben sie die Wupperschiffsbrücke wieder eröffnet: Nils Lange, Anita Wichmann, Helmut Koch und Uwe Bertrams (v.l.).

Nach schweren Hochwasserschäden kehrt ein Stück Geschichte zurück.

Endlich ist es so weit: Die traditionsreiche Schiffsbrücke an der alten Wuppermündung öffnet wieder für Besucherinnen und Besucher. Hochwasser und Starkregen hatten die historischen Kähne – den Lastensegler „Einigkeit“, das Aalfangschiff „Recht“ und den  Rheinklipper „Freiheit“ – stark beschädigt und den Verein, der die Brücke betreibt, in den vergangenen Jahren vor enorme Herausforderungen gestellt. Pünktlich zum „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag können Gäste nun wieder über die schwimmende Brücke flanieren und einkehren.

Schwere Schäden durch Hochwasser

Im Sommer 2021 hatte das Hochwasser schwere Spuren hinterlassen. „Die mittleren Schiffe sind vollgelaufen, der Generatorraum war voller Schimmel. Auch Küchenmöbel, Elektrogeräte und die komplette Einrichtung waren zerstört“, erinnert sich Vereinsvorstand Manfred Fritze. Monatelang blieb die Brücke gesperrt. Erst im Herbst 2024 konnte ein Sachverständiger das Gutachten erstellen – drei geplante Termine zuvor waren immer wieder am Hochwasser gescheitert.

Mit der Klärung der Fördermittel begann die aufwendige Sanierung: Schimmel musste entfernt, die Pontons instandgesetzt und die gesamte Ausstattung erneuert werden. Rund 40.000 Euro wurden investiert – finanziert über die Fluthilfe NRW. Einige Arbeiten stehen noch aus, etwa der endgültige Kücheneinbau. Auch ein Elektroanschluss wird seit Jahren geplant, ist bislang aber nicht realisiert.

Rückschläge im Verein

Die lange Schließzeit hat Spuren hinterlassen: Von einst 115 Mitgliedern zählt der Verein heute noch 92 – nur 10 bis 12 davon sind wirklich aktiv. „Viele sind abgesprungen oder im Laufe der Jahre verstorben“, sagt Fritze. Auch Karl Lange, fast 20 Jahre lang als Vorsitzender treibende Kraft im Verein, starb im Novemer 2023. Dennoch blickt er optimistisch nach vorn: „Wir hoffen, wieder mehr Menschen für die Brücke zu begeistern und neue Mitglieder zu gewinnen.“

Ein Treffpunkt am Rhein

Besonders im Sommer ist die Schiffsbrücke ein beliebter Anlaufpunkt: Kaffee, Kuchen und Würstchen laden zum Verweilen ein, Events können auch privat angemietet werden. „Wenn die Sonne scheint, sitzen die Leute draußen, schauen den Schiffen zu und genießen dieses schöne Fleckchen Erde“, so Fritze. Im Winter hingegen kann es auch mal ruhig werden.

Gegen künftige Hochwasser lasse sich wenig ausrichten, erklärt der Vereinsvorstand. „Durch die Regenrinnen ist das Wasser ins Innere gelaufen – da sind uns die Hände gebunden.“ Doch der Verein will alles daransetzen, die Brücke lebendig zu halten. „Wir freuen uns, dass wir wieder öffnen können. Jetzt hoffen wir, dass alles wieder so läuft wie früher.“