A1 bei LeverkusenDas ist jetzt der Zeitplan für den Bau der Rheinbrücke

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Luftbilder Rheinbrücke Leverkusen2

An der A1-Rheinbrücke Leverkusen schreiten die Arbeiten voran.

  • Die A1-Rheinbrücke bei Leverkusen strapaziert seit Jahren die Nerven von Autofahrern in der Region.
  • Jetzt gibt es sichtbare Fortschritte beim Neubau: Am ersten März-Wochenende wurde ein 1165 Tonnen schweres Teil auf das Bauwerk gesetzt.
  • Die Verantwortlichen der Autobahn GmbH haben jetzt auch einen Überblick über den Zeitplan für die Fertigstellung geliefert. Dabei gibt es zwei entscheidende Etappen.

Leverkusen – Der Zeitverlust ist nicht mehr aufzuholen, die Kostensteigerungen sind unvermeidlich, doch soll der Neubau der Leverkusener Rheinbrücke jetzt gut sichtbare Fortschritte machen.

Am ersten März-Wochenende wurden die ersten Stahlträger, die auf Wiesdorfer Seite angeliefert und vorbereitet worden sind, mit einem Spezialfahrzeug auf die dafür errichteten Brückenpfeiler gehoben. 66 Meter lang und 34,6 Meter breit ist das erste Brückenelement, das über die A59 hinweg eingebaut wurde. Ein Teil von allein schon 1165 Tonnen Gewicht.

Spätere Fertigstellung

Die Autobahn GmbH des Bundes, Nachfolgerin von Straßen NRW in Sachen Autobahnbau, hat Zwischenbilanz gezogen und den weiteren Arbeits- und Zeitplan erläutert.

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Der Zeitplan für die A1 im Überblick

Bis Ende 2023 soll die erste Hälfte der neuen Rheinbrücke fertig sein und für den Verkehr in beide Fahrtrichtungen freigegeben werden. Auch die Ausfahrt von der A1 nach Leverkusen-Mitte am Rheinufer soll bis dahin wiederhergestellt sein.

Ende 2027 soll auch die zweite Brückenhälfte anstelle der bisherigen, dann zurückgebauten Brücke in Betrieb gehen. Zum gleichen Zeitpunkt sollen die Arbeiten an der neuen Dhünnbrücke und im Kreuz Leverkusen-West fertig sein. (ger) 

Wichtigste Ziele: Die erste Hälfte der neuen Rheinbrücke, die jetzt nördlich der bestehenden Autobahnbrücke errichtet wird, soll Ende 2023 in Betrieb gehen können, womit dann auch die A-1-Sperrung für Lkw hinfällig wäre. Der Rückbau der bestehenden Brücke – der, vorsichtig und gesichert, Schritt für Schritt wie ihr Neubau, nur in umgekehrter Reihenfolge erfolgen muss – schließt sich an. Die zweite Brückenhälfte an dieser Stelle soll dann bis 2027 fertig sein. Wenn diesmal alles klappt.

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Das erste für die Rheinbrücke vorbereitete Stahlelement soll am ersten Märzwochenende über der A 59 eingesetzt werden. 

Vertrag mit Generalunternehmer gekündigt

Denn im April 2020 hatte Straßen NRW den Vertrag mit dem Generalunternehmer Porr gekündigt, der mangelhaften Stahl aus China hatte verwenden wollen. Anfang 2021 wurde der Auftrag neu vergeben. Nun lassen die beteiligten Unternehmen die erforderlichen Stahlteile zurzeit in ihren Werken in Hannover, Bayern und im südlichen Belgien produzieren, die im Laufe dieses Jahres über dem Rhein verbaut werden sollen.

Thomas Ganz, Direktor der Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH, ist zufrieden mit den neuen Auftragnehmern, deren Arbeiten im Zeitplan liegen. Das gilt allerdings eher nicht für den Kostenplan, den Ganz angesichts enorm steigender Kosten im Baugewerbe gefährdet sieht, sich öffentlich aber nicht auf Prognosen festlegen möchte.

Weitere Eingriffe in die Altlast Dhünnaue

Parallel zu den Arbeiten an der Rheinbrücke sind die Umbauarbeiten im Autobahnkreuz Leverkusen-West und seiner unmittelbaren Umgebung weitergegangen. Dort waren zunächst weitere Eingriffe in die Altlast Dhünnaue notwendig, die in den vergangenen Wochen durchgeführt wurden.

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Am Widerlager auf der östlichen Rheinseite soll das erste Stahlelement für die neue Brücke angesetzt werden. 

Die neuerlichen Öffnungen waren unter anderem erforderlich, um einen Rohrstollen von Currenta, der mit seinen Leitungen zwischen Chempark und Entsorgungszentrum verläuft, zu verlegen.

Arbeiten im Schutzzelt

Da an dieser Grabungsstelle hoch belastete Stoffe gefunden worden sind, wurden die Arbeiten erneut in einer Einhausung geschehen. Bisher sei man bei den Arbeiten in der Dhünnaue noch nicht in eine kritische Situation geraten, versichert Gutachterin Professor Dr. Ingrid Obernosterer, gefährliches Gas sei nicht ausgetreten. Allein wegen der Stickoxide aus den Auspuffrohren der im Zelt eingesetzten Baumaschinen habe die Arbeit einige Male unterbrochen werden müssen.

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Ein weiterer Altlasten-Eingriff diente der Verlegung des Westrings, der in Höhe des Neulandparks um einige Meter verschoben und tiefergelegt werden muss, um neuen Brücken im Kreuz Leverkusen-West Platz zu machen.

Arbeiten für neue Brücke wurden ausgeschrieben

In diesem Sommer sollen auch die Arbeiten für die neue Brücke der A1 über die Dhünn beginnen, die inzwischen ausgeschrieben worden sind, wie Nicole Ritterbusch, verantwortlich für den Autobahn-Brückenbau, ankündigt. Dafür, wie auch für weitere Abriss- und Bauarbeiten, wird es zu einigen Sperrungen kommen, die jeweils zeitnah angekündigt werden.

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