Das Klinikum wollte sie unbedingtInes Beyer ist die erste Klinik-Chefin in Leverkusen

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Ines Bayer Klinikum Leverkusen Frauenheilkunde Geburtshilfe 2

Ines Beyer ist ab 1. Juli 2022 die neue Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Leverkusen.

Leverkusen – Auf die neuen Kreißsäle im Leverkusener Klinikum folgt jetzt  auch eine neue Leitung der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe: Dr. Ines Beyer besetzt die Stelle ab 1. Juni. Ihr Vorgänger Professor Dr. Kubilay Ertan hatte sich vergangenes Jahr umorientiert.

Die Mitt-Vierzigerin war zuvor geschäftsführende Oberärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe in der Uniklinik Düsseldorf, wo sie seit 2006 arbeitete, unterbrochen durch einen Forschungsaufenthalt in den USA und die Geburt ihres ersten Sohnes. Noch wohnt die habilitierte Ärztin den Rhein runter in Düsseldorf, doch ein Fan des Pendelns per Auto sei sie noch nie gewesen und möchte Leverkusen nicht nur zu ihrem neuen Arbeits-, sondern auch Wohnort machen.

Beste Qualifizierung – und doch erfolglos bei Bewerbungen

Obwohl Hans-Peter Zimmermann, kaufmännischer Geschäftsführer des Leverkusener Klinikums, Beyer schon früh für sein Haus gewinnen wollte, hätte sich die Ärztin fast nicht beworben. Zur Zeit der Ausschreibung war sie mit ihrem zweiten Sohn schwanger. Doch auf die Wunschkandidatin des Beirats und der Klinikleitung – und das „mit weitem Abstand“ zur Masse der weiteren Bewerbungen, so Zimmermann – wurde in Leverkusen geduldig gewartet.

Ines Bayer Klinikum Leverkusen Frauenheilkunde Geburtshilfe

Ines Beyer ist ab 1. Juli 2022 die neue Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Leverkusen.

Statt am 1. Januar fängt sie nun ein halbes Jahr später an, sodass sich ihre Karriere mit der Fürsorge um ihr nun neuneinhalb Monate altes zweites Kind vereinbaren lässt. Die von ihr während ihrer Schwangerschaft abgeschickten Bewerbungen seien vielfach gar nicht erst berücksichtigt worden. Obwohl sie offensichtlich die besten Qualifizierungen mitbringt. In Leverkusen habe man ihre Expertise wertgeschätzt.

Vor allem die von ihr entwickelten Ausbildungsprogramme für angehende Ärztinnen und Ärzte sowie Hebammen lobte Zimmermann. Die medizinische Geschäftsführerin Dr. Anja Mitrenga-Theusinger überzeugte auch die Überschneidung von Beyers Stärken mit denen des Klinikums: „Sie ist eine ausgewiesene onkologische Operatorin“, mit der diese „Tradition“ des Leverkusener Standorts fortgesetzt und weiterhin der gesamte Komplex der Gynäkologie und Geburtshilfe abgebildet werde.

Ein Schritt in Richtung Gleichstellung

Die Besetzung steht aber auch für eine Verjüngung des Teams und ist ein Schritt in Richtung Gleichstellung. Ines Bayer ist die erste Frau in der Runde der zwölf Klinik-Chefs in Leverkusen, die von Anja Mitrenga-Theusinger geleitet wird. Zieht man die Institute „ohne Betten“, (wie es im Klinik-Jargon heißt) mit ein, lässt sich auch Annegret Heintges als Direktorin des Instituts für Klinische und Onkologische Pharmazie hinzuzählen.

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Die Klinikum-Leitung aus Zimmermann und Mitrenga-Theusinger will eine Wende einläuten. Und Beyer betonte beim Pressetermin kurz vor ihrem ersten Arbeitstag, dass dies nicht nur leere Worte seien. Die neue Klinikdirektorin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe hat mehr weiterzugeben als rein fachliche Expertise: „Ich möchte gut vorleben, dass es möglich ist, Karriere und Familie zu vereinbaren, und motivieren, dass es auch erstrebenswert ist.“

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