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Remigius-KrankenhausBosnische Pflegefachfrau erfolgreich in Opladener Klinik integriert

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Remigius-Krankehaus Opladen: Auf dem Foto zu sehen sind (v.l.n.r.) Zarina Kolb, Integrationsbeauftragte, Sajra Mujagic Cejvanovic und Grazyna Waloszczyk, stellvertretende Pflegedirektorin.

Das Remigius-Krankenhaus Opladen hilft ausländischen Pflegekräften, ihre Ausbildung in Deutschland anerkennen zu lassen: Auf dem Foto zu sehen sind (v.l.n.r.) Zarina Kolb, Integrationsbeauftragte, Sajra Mujagic Cejvanovic, neue Pfegerin, und Grazyna Waloszczyk, stellvertretende Pflegedirektorin.

Pflegekräfte dringend gesucht: Wie eine Bosnierin vom Remigius-Krankenhaus Opladen die Anerkennung in Deutschland geschafft hat.

Ein Jahr lang hat es gedauert, nun hat sie ihre Anerkennungsurkunde in der Hand: Die Bosnierin Sajra Mujagic Cejvanovic ist offiziell Pflegefachfrau in Deutschland. Das Integrationsteam im Sankt-Remigius-Krankenhaus Opladen hat ihr dabei geholfen.

Die Anerkennung ihrer Ausbildung in Deutschland habe etwas von einem Hürdenlauf, erklärt die stellvertretende Pflegedirektorin Grazyna Waloszczyk. Sie gehört zum Integrationsteam, das ausländische Pflegefachpersonen dabei unterstützt, in Deutschland Fuß zu fassen. „Die internationalen Pflegekräfte müssen schon einiges meistern, bis die Ausbildung in ihrem Heimatland auch hier in Deutschland anerkannt wird und sie gleichberechtigt mit ihren Kolleginnen und Kollegen arbeiten dürfen.“ Das reiche von der Sprache, diversen Anträgen bei Ämtern bis zu fachlichen Fragen. 

Remigiuskrankenhaus in Leverkusen-Opladen

Das Remigius-Krankenhaus in Leverkusen-Opladen

Eine, die es geschafft hat, ist Sajra Mujagic Cejvanovic. Vor drei Jahren kam sie aus Bosnien nach Deutschland. „Dort kann man nicht gut in der Medizin arbeiten“, bedauert die 24-Jährige. Gemeinsam mit ihrem Mann habe sie entschieden, in Deutschland ihr Glück zu versuchen. Sie habe sich bewusst für Leverkusen als Ort für den Neustart entschieden. „Wir haben eine Stadt gesucht, die von der Größe her mit unserer Heimatstadt vergleichbar ist.“

Opladen: Ganzes Team kümmert sich um angehende Pflegekräfte

Im Remigius wurde sie gut aufgenommen: Ein ganzes Team habe sich darum gekümmert, dass sie möglichst schnell die fehlenden deutschen Ausbildungsinhalte nachholen kann. Zum Team gehören Zarina Kolb und Isabelle Nathaniel, die sich als Integrationsbeauftragte um die formalen Dinge bei Bezirksregierung, diversen Ämtern und der Agentur für Arbeit kümmerten. Praxisanleiterin Nadine Reppert unterstützte beim Erlernen der pflegerischen Handgriffe – in Bosnien übernehmen beispielsweise die Angehörigen die Körperpflege der Patientinnen und Patienten. Und Sabine Morawski half beim Erlernen der Sprache. Sajra Mujagic Cejvanovic sagt: „Ich hatte das Gefühl, dass ich alles schaffen kann.“

Und das hat sie auch, einschließlich ihrer Prüfung. „Wir sind unglaublich stolz auf sie“, betont Grazyna Waloszczyk. Besonders beeindruckt sei die stellvertretende Pflegedirektorin von der sprachlichen Entwicklung und erinnert sich, dass beim Vorstellungsgespräch der Ehemann noch helfen musste. „Jetzt, ein Jahr später, plaudert Sajra Mujagic Cejvanovic ganz selbstverständlich auf Deutsch.“ Die 24-jährige, frisch anerkannte Pflegekraft hat nun einen unbefristeten Vertrag im Opladener Krankenhaus und fängt auf der Chirurgischen Station 1B an. 


Insgesamt elf neue Pflegekräfte aus dem Ausland

Allein im vergangenen Jahr hat das Team im St.-Remigius-Krankenhaus Opladen acht Pflegefachpersonen erfolgreich bis zur Anerkennung begleitet, drei befinden sich in der Anerkennung. Weitere sollen folgen, schreibt die Klinik. Aktuell beschäftigt das Krankenhaus, das die Alexianer von der Kplus-Gruppe übernommen haben, 425 Mitarbeitende in der Pflege, die sich 235 Vollzeitstellen teilen (Zahlen von Oktober 2024). Auch junge Leute in Ausbildung haben hier eine gute Chance, übernommen zu werden: 44 Auszubildende in drei Jahrgängen lernen derzeit in Opladen ihr Handwerk. (aga)