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Baustart an Sankt AndreasSchlebusch bekommt ein neues „Haus der Begegnung“

Lesezeit 3 Minuten
Menschen mit Baumodell

Norbert Hölzer und Architekt Martin Kostulski mit dem Modell des neuen Pfarrzentrums, das sich an das Klösterchen (im Hintergrund) anschließt.

Das „Klösterchen“ wird saniert und bekommt einen modernen, langgestreckten Anbau als neues Pfarr- und Gemeindezentrum.

„Ein bisschen habe ich mich schon gewundert, dass das Erzbistum das wirklich durchzieht“, sagt Norbert Hölzer. Er meint das neue Gemeindezentrum mit dem Namen „Haus der Begegnung an St. Andreas“. Einen mittleren einstelligen Millionenbetrag wird das Erzbistum Köln hier investieren, die Schlebuscher Gemeinde muss im Rahmen ihrer Möglichkeiten nur einen Betrag deutlich unter dem üblichen Eigenanteil beisteuern. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen auch bei der katholischen Kirche die Kassen chronisch leer sind. „Aber daran sieht man, welche Hoffnung auch vom Erzbistum in diesen Standort gesetzt werden“, sagt der geschäftsführende Vorsitzende des Kirchenvorstands St. Andreas. 

St. Andreas gilt als das Wahrzeichen von Schlebusch, das neue Gemeindezentrum soll mehr Passanten aus der Fußgängerzone anlocken.

Die Lage könnte für Schlebusch tatsächlich nicht besser sein. Die Kirche St. Andreas ist ohnehin so etwas wie das Wahrzeichen des Stadtteils, der Publikumsverkehr entlang der Fußgängerzone hoch. „Die Hoffnung ist, dass wir mit einladenden Angeboten mehr Passanten erreichen, einfach mal auf einen Kaffee und ein Gespräch vorbeizukommen“, erklärt Hölzer. Längst bietet die Kirchengemeinde viel mehr an als Gottesdienste: Eltern-Kind-Gruppe, Männertreff, Seelsorge, Lesungen in der eigenen Bücherei. Dafür soll künftig mehr Platz sein. „Eben für ein lebendiges Gemeindeleben.“

Schlebusch: Denkmalgeschütztes „Klösterchen“ wird saniert

Vieles davon findet auf beengtem und nicht barrierefreiem Raum im „Klösterchen“ statt, dem 1904 errichteten ehemaligen Krankenhaus St. Elisabeth. Der denkmalgeschützte Bau bleibt selbstverständlich erhalten, wird aber im Rahmen der Gesamtmaßnahme ebenfalls saniert, sowohl von innen, als auch Fenster und Fassade. Über den Anbau und einen neuen Aufzug soll er dann künftig auch barrierefrei zugänglich sein.

Das neue Gebäude wird sich vom Klösterchen (hinten) über die mittlerweile abgesperrten Parkplätze bis hinter das Mäuerchen erstrecken.

Zu Baubeginn werden zunächst die Garagen hinter dem Klösterchen abgerissen, der schmale Anbau wird sich dann weiter über die nun nicht mehr nutzbaren Parkplätze und einen schmalen Streifen erstrecken, der aktuell noch hinter einer Mauer liegt. „Das ist gut, dass Sie das zubauen“, sagt ein Anwohner, der sich das aufgebaute Modell anschaut. „Das ist ja die Schmuddelecke von Schlebusch.“ Viele würden den Streifen nutzen, um ihre Notdurft zu erledigen.

Gläserne Schiebetüren

Durch gläserne Schiebetüren soll der Anbau sich buchstäblich zum Kirchplatz hin öffnen lassen, erklärt Architekt Martin Kostulski vom Architektenbüro „LK Architekten“, die den Wettbewerb um die Gestaltung und Bauausführung des Neubaus gewonnen haben. Die Fassade soll sich mit Sichtbeton und Holzoptik von außen bewusst vom denkmalgeschützten Altbau abgrenzen. Das Bodenniveau wird um etwa einen halben Meter angehoben, so kann künftig auch die Kirche über den Seiteneingang barrierefrei erreicht werden. Auch Sitzplätze im Freien sind vorgesehen. 

Mit rund 15 Monaten Bauzeit rechnet der Architekt, Ende August 2026 soll das neue „Haus der Begegnung“ übergeben werden. Während der Bauarbeiten und der Sanierung des Klösterchens wird die Bücherei vorübergehend in die alte Kaplanei gegenüber ziehen, alle weiteren Aktivitäten sollen in den bestehenden Pfarrsaal an der Bergischen Landstraße 8 verlegt werden. Dieser soll nach Fertigstellung des neuen Pfarrsaals verkauft werden.