Zeitreise zum 50. GeburtstagKommunales Kino Leverkusen feier Jubiläum
Leverkusen – Programmplanerin Ute Mader hatte im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun. Zahlreiche Blumensträuße wurden ihr überreicht und fast jeder der Geburtstagsgäste brachte eine kleine Aufmerksamkeit mit.
Der 50. Geburtstag des kommunalen Kinos (KoKi) brachte Filmliebhaber aus Leverkusen und Umgebung am Freitagabend zusammen. Neben Oberbürgermeister Uwe Richrath und Kulturdezernenten Marc Adomat nahmen auch Maders Kollegen vom Filmclub Leverkusen sowie der Filmesammler Bernhard Marsch im Kinosaal Platz.
Die seit 1990 für den Ablauf im KoKi Zuständige Ute Mader erntete für ihre Leidenschaft lautstarken Applaus. Der Kulturdezernent wunderte sich nicht über die Anerkennung der Gäste, denn auch er schätzt Maders Arbeit sehr: „Wir hoffen, auch wenn Ute in geraumer Zeit den Ruhestand antritt, sie weiterhin als Ehrenamtlerin begrüßen zu dürfen“, sagte Adomat, der auch eine Zeitreise ins Jahr 1969 unternahm: „Spiel mir das Lied vom Tod kam im Geburtsjahr des KoKi in die Kinos nach Deutschland.“
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Doch das kommunale Kino soll nicht nur unterhalten, sondern hat als Programmbereich der Volkshochschule auch einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Mit dem Kinoprogramm für Flüchtlinge „willkommen im Kino“, wird jedem die Möglichkeit geboten, Filme zu verstehen. Meist laufen im KoKi die Originalfilme mit Untertitel.
Auch für Thomas Höf, dem Filmvorführer des kommunalen Kinos, war der Geburtstag etwas besonderes. Einige Tage zuvor wurde die Tonabnahme mit einem Ersatzteil aus Amerika repariert. Jetzt musste sich die Maßanfertigung beweisen. Das Kurzfilmprogramm des Abends war eine Hommage an die 60er Jahre und das Kino selbst. Unteranderem wählte Mader den vom Regisseur Marran Gosov 1967 veröffentlichten Kurzfilm K.I.N.O. und einen Film über die Auermühle vom Leverkusener Filmemacher Tobias Schmücking. Das letzte Wort hatte somit wie immer die Programmplanerin.
AUSZEICHNUNG FÜR INNOVATIVES KONZEPT
Das Kommunale Kino der Volkshochschule Leverkusen freut sich über die Auszeichnung mit dem Kinopreis 2019 des Kinematheks-Verbundes in der Kategorie „Kino, das bildet“. In dieser Rubrik werden innovative und generationsübergreifende Vermittlungskonzepte sowie Angebote, die Kindern und Jugendlichen den Film als künstlerisches Werk näherbringt, gewürdigt. Das VHS-Kino verbindet Unterhaltung und Bildung und findet trotz eines breiten Angebots von mehreren Vereinen und Verbänden ein Publikum.
Etwa ein Fünftel der gezeigten Filme im Kommunalen Kino laufen in der Originalfassung mit Untertiteln, was sich pragmatisch mit den Sprachkursen der Volkshochschule verbinden lässt. Ein Stück Integrationsarbeit leistet die im dritten Jahr laufende Reihe „Willkommen im Kino“, mit der Geflüchtete und Leverkusener das VHS-Kino als kulturelle Begegnungsstätte nutzen können.
Teil des Programms des Kommunalen Kinos sind auch Filmgespräche und Festivals. Das Kommunale Kino Leverkusen wurde in den vergangenen Jahren bereits sechs Mal für sein gutes Programm geehrt. (dre)