Zoo-BesuchKronos-Mitarbeiter als Rollstuhl-Assistent für einen Tag

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Per Hubwagen schwebt Irmgard Bein in den Reisebus, der die Senioren zum Zoo bringt.

Per Hubwagen schwebt Irmgard Bein in den Reisebus, der die Senioren zum Zoo bringt.

Leverkusen  – Schon bevor es richtig losgeht, wird es aufregend: Per Hubwagen schweben die Senioren im Rollstuhl in den Reisebus. Irmgard Bein lacht und winkt den Untenstehenden zu, sie liebt Ausflüge. „Ich bin jetzt seit vier Jahren hier und mache alles mit“, sagt die Bewohnerin des Hertha-von-Diergardt-Hauses in Alkenrath. Schiffstouren waren schon dabei, dieses Mal geht es in den Kölner Zoo. „Da freue ich mich besonders auf die Tiere!“ sagt Irmgard Bein noch, bevor sie in den extra angemieteten, behindertengerechten Bus schwebt.

14 Freiwillige

Organisiert wird der Ausflug von „Kronos Cares“, dem karitativen Programm des Leverkusener Chemieunternehmens Kronos Titan. Das Besondere: Kronos stellt nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Mitarbeiter. Als einer von 14 Freiwilligen schiebt auch Sven Hartmann eine Dame im Rollstuhl zum Bus – und später durch den Zoo. In seiner Freizeit, im Büro hat er für den Ausflug ausgestempelt. „Ich mache das aus Überzeugung, weil ich es wichtig finde, sich auch direkt in Leverkusen zu engagieren“, sagt der junge Kronos-Mitarbeiter und scherzt mit der ihm anvertrauten Seniorin.

Abwechslung vom Umbaustress

Als die Anfrage von dem Unternehmen kam, war Einrichtungsleiterin Tanja Laskowski zunächst skeptisch: „Ich wusste erst nicht, was ich davon halten sollte.“ Dann aber war sie über das Angebot hocherfreut. „Wir haben seit zwei Jahren Umbaumaßnahmen und deswegen fehlen uns große Räume zum Feiern oder Beisammensein. Da ist jede soziale Aktivität sehr willkommen.“

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Den Besuch im Kölner Zoo hätten sich die Bewohner selbst gewünscht. Viele verbinden damit Erinnerungen an die eigene Kindheit, die Kinder und Enkel. „Besonders wichtig ist, dass so viele freiwillige Helfer dabei sind“, sagt Laskowski, schließlich brauche es für jeden Rollstuhl einen Anschieber. „Und das ist in Zeiten des Pflegenotstandes nicht leicht zu bewerkstelligen.“

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