Gummersbacher Big BandErste Big Band im Oberbergischen Kreis entstand vor 30 Jahren

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Einige Musiker und Bandleader Karsten Dobermann sind seit Anfang an dabei.

Einige Musiker und Bandleader Karsten Dobermann sind seit Anfang an dabei.

Gummersbach – Ein vorgezogenes Jubiläumskonzert hat am Donnerstagabend die MGM Big Band in der gut gefüllten Aula des Gummersbacher Lindengymnasiums gegeben. Am 5. November nämlich jährt sich die Gründung des Ensembles zum 30. Mal. Im Jahr 1992 haben der heutige Musikschulleiter Peter Even und Karsten Dobermann, von Beginn an Leiter und Dirigent, die Formation ins Leben gerufen. Damals war es die erste Big Band im Oberbergischen Kreis – und die machte schnell von sich hören.

Die Musiker eröffneten den Abend mit „Strike up the Band“, einer swingenden Komposition im klassischen Sound der frühen Jazzorchester, aus dem gleichnamigen Musical von George Gershwin aus dem Jahr 1930. Auch viele neuere und auch populäre Stücke wie „The Girl from Ipanema“ (1962) oder „The Pink Panther“ (1963) waren im Programm und wurden von dem Orchester mit Dynamik und beeindruckender Präzision interpretiert.

Wie ein roter Faden zogen sich die von Dobermannn zwischen den Stücken humorvoll erzählten Begebenheiten aus den Jahrzehnten der Bandgeschichte. So erinnerte er sich, das auf einer Konzertreise nach Helgoland eine Saxofonistin und eine Posaunistin nicht nur das Abschlusskonzert, sondern auch noch fast die Abreise mit dem Schiff verpasst hätten. Sie hatten die Zeit in einer Sauna verbracht und einfach die Zeit vergessen.

Im Repertoire gibt's hundert Songs

Sophie Berghaus spielt die erste Altsaxophonstimme in der Band und ist seit acht Jahren dabei. Im Gespräch in der Pause berichtet sie: „Etwa 100 Stücke bilden das Repertoire. Die werden für jedes Konzert neu zusammengestellt.“ Einige der Musiker an diesem Abend spielen sogar schon von Beginn an in der Bigband, das jüngste Mitglied gehört erst seit einem Jahr zum Ensemble der Gummersbacher Musikschule.

Im zweiten Teil des Programms folgten dann mehrere Latin-Stücke wie „Night and Day“, eine mitreißende Version von „Mas que Nada“ und „Copacabana“. Mit zwei Zugaben endete das Konzert mit begeistertem Applaus.

Einen eindringlichen Appell richtete Bandleader Karsten Dobermann noch an das Publikum: Man möge doch bitte die jungen Leute dazu motivieren, wieder mehr Musik zu machen. Der Orchesterchef klagte: „Es fehlt an Nachwuchs. Viele Schüler halten gerade mal drei Jahre durch und kehren dann zum Handy und zum Daddeln am Computer zurück.“

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