Der Gummersbacher Hexenbuschverein feiert am Wochenende sein 50-Jähriges.
50 Jahre HexenbuschvereinGummersbachs grüne Lunge und Spieloase

Im Hexenbusch steht natürlich auch eine Bronzeskulptur einer Hexe, diese stammt von Waldemar Wien.
Copyright: Dennis Börsch
Inzwischen geht die Zahl der Kinder, die schon einmal im Hexenbusch, gespielt, getobt oder freudestrahlend geschaukelt haben, sicherlich in die Tausende. Das grüne Areal unweit des Gummersbacher Rathauses, zwischen Luisen-, Augusta- und Moltkestraße, ist ein Ort des Spiels, der Erholung und der Kunst. Zu verdanken ist das den Mitgliedern des rund 450 Mitglieder zählenden Hexenbuschvereins unter dem Vorsitz von Christina Linden, der an diesem Wochenende sein 50-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Fest begeht.
Angefangen hat 1975 eigentlich alles mit einem Missstand. In der Innenstadt gab es für Kinder keine adäquate Möglichkeit, sich beim Spielen auszutoben. So berichtet Vorstandsmitglied Susanne Blankenstein: „In dem kleinen Waldstück gab es ein paar Spielgeräte, aber diese waren in einem schlechten Zustand. Alternativen gab es aber auch nicht. Deswegen schlossen sich im Juni 1975 einige Familien aus der Nachbarschaft zusammen und gründeten den Verein Freizeitpark Hexenbusch mit dem Ziel, den Hexenbusch zu einem besonderen Ort zu gestalten.“ Einen eingetragenen Verein hielten die Gründerinnen und Gründer rund um den Vorsitzenden, „Altstadtbürgermeister“ Klaus Gelhausen, für notwendig, denn finanzieller Aufwand und damit verbundene Verantwortung – das war schnell klar – würden groß werden. 29 Mitglieder kamen zur Gründungsversammlung und stellten schon im Juli das erste Sommerfest auf die Beine.
Grünflächen neu gestaltet
Der Hexenbusch veränderte sich dank des Vereinsengagements durch Anpflanzungen, die neue Gestaltung der Grünflächen, die Errichtung mehrerer Bronzeskulpturen von Waldemar Wien wie der „Hexe auf dem Ritt durch die Walpurgisnacht“, dem „Wicht met Zöppen“, dem „Wicht ohne Zöppe“ und dem Blumenbrunnen. Spielgeräte und ein Bouleplatz sorgen für die Unterhaltung aller Generationen. 1977 entstand unter Federführung des damaligen Vorsitzenden Manfred Jost zudem eine sehr besondere Freundschaft, die bis heute hält. Manfred Jost knüpfte im Rahmen des Gummersbacher Schützenfestes Kontakte zum Münsteraner Luftwaffenmusikkorps und dessen Leiter Oberstleutnant Ottomar Fabry. Ein erstes Wohltätigkeitskonzert fand dann am 24. Februar 1978 im Bühnenhaus vor fast ausverkauftem Saal statt, die Zusage, jedes Jahr wiederzukommen, erfolgte nach dem umjubelten Konzert am 6. Oktober 1981. Bis heute sollte man schnell sein, um Tickets zu bekommen, denn die Konzerte sind praktisch immer ausverkauft.
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In diesem Jahr findet am Donnerstag, 13. November, schon das 45. Wohltätigkeitskonzert des Musikkorps der Bundeswehr zugunsten der Vereinsarbeit in der Halle 32 statt. Ehrenmitglied Werner Brensing, lange stellvertretender Vorsitzender, wurde schließlich legendär, weil er sich nicht nur unermüdlich für den Verein einsetzte, sondern auch als der Ticketverkäufer galt, dem die Eintrittskarten praktisch aus den Händen gerissen wurden. Gelhausen holte den WDRKlaus Gelhausen hatte sich derweil an den WDR gewandt. Damals war die Radiosendung des WDR und des NDR „Das große Platzkonzert aus …“ populär. Klaus Gelhausen schaffte es, dass der WDR zusagte, eine Sendung in dieser Reihe aus Gummersbach zu übertragen. Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr, die Gummersbacher „Räuber“ sowie Schlagerstar Jürgen Marcus traten beim Hexenbuschfest im Festzelt auf und waren am 7. Januar 1979 im Radio zu hören.
Sanierung des Glockenspiels am Rathaus finanziert
Die Patenschaftsurkunde über 613 .00 Quadratmeter städtischer Anlagen bekam der Verein 1983. Zum 25-jährigen Bestehen ließ der Hexenbuschverein das Glockenspiel am Rathaus mit einem Aufwand von etwa 45.000 D-Mark überholen und modernisieren. Außerdem erhielt der Heimatverein Derschlag, der gerade seinen Aussichtsturm erneuerte, eine Spende von 5000 D-Mark. Der Verein organisierte regelmäßige Sommerfeste, verschönerte weiterhin die Grünanlage, gestaltete aufwendige Programmhefte für das jährliche Wohltätigkeitskonzert und rief einen Hexentreff ins Leben.
2009 übernahm die Hexe sogar eine Aufgabe als Reiseleitung durch die Geschichte der Kreisstadt. Anlässlich des 900-jährigen Bestehens von Gummersbach führte das Ensemble der Musikschule die Revue „Die Hexe und das Mädchen“ aus der Feder von Joachim Kottmann, Martin Kuchejda und Karsten Dobermann im Bühnenhaus auf. Der Hexenbuschverein unterstützte dabei die Finanzierung des Projektes.
Festprogramm
Am Samstag, 6. September, wird das Fest um 12 Uhr eröffnet. Ab 14 Uhr kommt ein Kinderclown, die Tanzschule „In Emotion“ stellt sich vor. Die Band Nachtexpress spielt ab 15 Uhr und am Abend gestaltet um 19.30 Belexes ein Open-Air-Konzert. Am Sonntag, 7. September, beginnt der Festtag um 10 Uhr mit einem Frühschoppen. Auch das Bouleturnier beginnt zeitgleich. Um 10.30 folgt ein Jazzkonzert, um 14 Uhr tritt der Chor „Chorwärts“ auf.