Wipperfürth und LindlarAusrangierte Kaffeemaschine zu Aldi und Co. bringen

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Eine alte Kaffeemaschine wird entsorgt. 

Wipperfürth/Lindlar – Seit Anfang Juli können Verbraucher ihre alten Elektrogeräte in Supermärkten zurückgeben.

Kleingeräte wie die kaputte Kaffeemaschine oder das alte Smartphone sollen auf diesem Weg leichter entsorgt werden können. Das regeln zumindest die neuen Änderungen des Elektrogesetzes, die der Bundestag beschlossen hat.

Durch die Erweiterung des Paragraph 17 müssen Supermärkte und Discounter, die jährlich mehrfach Elektrogeräte verkaufen und eine Verkaufsfläche von mindestens 800 Quadratmetern haben, nun auch Elektromüll zurücknehmen und sich um die Entsorgung kümmern. Das sorgt, laut Umweltbundesamt, für 25 000 neue Rückgabestellen – einige davon in Wipperfürth und Lindlar.

So sehen die Regeln bei Aldi-Süd aus

So sichert auch die Aldi Süd Unternehmensgruppe eine „einfache und unkomplizierte Rücknahme“ in all ihren Märkten zu – sogar unabhängig von der Verkaufsfläche. Laut der Pressesprecherin Nastaran Amirhaji nehme Aldi kleine Elektrogeräte in haushaltsüblicher Menge an. Das bedeutet maximal drei Geräte pro Geräteart. So sieht es das Elektrogesetz vor. „Die Annahme von größeren Geräten erfolgt entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen nur bei gleichzeitigem Kauf eines vergleichbaren Neugeräts in unserer Verkaufsstelle“, erklärte Amirhaji.

Mit größeren Geräten sind Elektrogeräte gemeint, die über eine Kantenlänge von 25 Zentimeter cm hinausgehen. Alte Wasserkocher, Kaffeemaschinen und Smartphones können also problemlos abgegeben werden. Bei Computern oder Fernsehern hingegen besteht die Rücknahmepflicht nur beim Neukauf eines anderen Geräts. Für die Rückgabe können sich Kunden an Mitarbeitende von Aldi wenden. Diese nehmen dann die entsprechenden Elektro-Altgeräte an und lagern sie in Sammelbehältern der jeweiligen Verkaufsstellen. Von dort aus sei eine fachgerechte Entsorgung sichergestellt. Für die Entsorgung habe Aldi-Süd bereits im vorigen Jahr verschiedene Rücknahmevarianten getestet. Pressesprecherin Amirhaji sprach von „guten Erfahrungen“ aus Sicht der Mitarbeitenden und Kunden.

Auch Rewe nimmt die Kleingeräte zurück

Neben den Aldi-Süd Märkten können Wipperfürther und Lindlarer ihre alten Elektrogeräte auch in den Rewe Märkten vor Ort abgeben und entsorgen lassen. Denn laut der Pressesprecherin Christiane Preisen kommen die Rewe-Märkte seit dem ersten Juli 2022 im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ihrer Rücknahmepflicht für Elektrogeräte nach. Kunden können die Rückgabe ihrer Geräte bei den Mitarbeitenden an der Kasse anmelden. „Dort wird dann das Altgerät von einem Marktmitarbeitenden nach Prüfung der Annahmekriterien entgegengenommen“, so Preisen.

Das bestätigt auch Fathi Celik, Filialleiter von Rewe Kleinschmidt in Frielingsdorf. „Wir nehmen Geräte mit einer Kantenlänge bis zu 25 Zentimeter an der Kasse an und entsorgen sie dann von dort zentral“. Dieser Weg sei einfach zu handhaben. Einen großen Mehraufwand kann Celik durch die Rücknahmepflicht nicht verzeichnen. Bisher sei noch kein Gerät abgegeben worden.

Bei Edeka Offermann an der Kasse melden

Eine Annahme von Elektro-Altgeräten an der Kasse bietet auch der Edeka Supermarkt Offermann in Wipperfürth an. „Selbstverständlich kommen auch wir der gesetzlichen Verpflichtung nach“, versicherte Georg Offermann. Er führt gemeinsam mit seinem Bruder Jochen Offermann die beiden Edeka Märkte in Wipperfürth und Kreuzberg.

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Bei der Rückgabe können sich Kunden an die Mitarbeitenden an der Kasse wenden. Dort werden die alten Elektrogeräte dokumentiert und für die Abholung vom entsprechenden Dienstleister bereitgestellt. „Wichtig ist uns, dass die Leute ihre alten Sachen nicht einfach im Parkhaus oder vor dem Eingang ablegen, sondern sich direkt an uns wenden. Alles andere würde für Chaos sorgen“, appelliert Georg Offermann an die Kunden.

Rossmann in Wipperfürth nimmt keine Geräte an

Auch Drogeriemärkte sind neben Supermärkten und Discountern seit Anfang Juli zur Rücknahme von Elektrokleingeräten verpflichtet. So auch die Unternehmen Rossmann und die DM-Drogeriemarktkette. Jedoch erreicht die Wipperfürther Rossmann Filiale an der Unteren Straße nicht die im Gesetz angegebene Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern und muss aus diem Grund auch der Rücknahmepflicht nicht nachkommen.

Die Pressestelle von DM bestätigte auf Nachfrage, dass auch sie alte Elektrogeräte gemäß der gesetzlichen Änderungen annehmen. Das trifft auch auf die Wipperfürther Filiale an der Hochstraße zu, obwohl diese nur 400 Quadratmeter groß ist und sie somit nicht unter die gesetzlichen Vorgeben fällt.

Wie die Möglichkeit zur Rückgabe von Elektrogeräten in Supermärkten von Kunden in Zukunft angenommen wird, bleibt abzuwarten.

Fest steht jedoch, dass die gesetzliche Änderung als Chance zur umweltgerechteren und einfacheren Entsorgung führen soll, wie das Umweltbundesamt mitteilt.

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