Wipperfürther startet durchKurt Kokus schreibt fürs Kölner Dreigestirn

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Zwischen Studio und Bühne: Kurt Kokus mit Andreas Melzer am Mischpult an der Gladbacher  Straße in Bensberg

Zwischen Studio und Bühne: Kurt Kokus mit Andreas Melzer am Mischpult an der Gladbacher  Straße in Bensberg

Von außen sieht das Gebäude an der Gladbacher Straße in Bensberg aus wie ein normales Wohnhaus, im Inneren jedoch entstehen Hits. Sängerin Ireen Sheer, Carmen Geiss und Rapper Kay One waren schon hier, um in dem Studio aufzunehmen, das Produzent, Toningenieur und Multiinstrumentalist Andreas Melzer in einer vormaligen Wohnung eingerichtet hat.

Melzer öffnet die Tür. Im vergangenen Jahr ist er mit seinem Studio aus dem oberbergischen Drabenderhöhe nach Bensberg umgezogen. „Studio zwischen Schloss und Dom“ nennt er es seitdem auch. Gerade steht er mit Kurt Kokus in der schallgedämmten Studiokammer, die er in dem früheren Wohnraum eingerichtet hat.

Die beiden arbeiten an Liedern für das Karnevalsprogramm von Kokus, der neben seiner Tätigkeit als Musikproduzent und-manager seit klein auf auch als Musiker unterwegs ist und jetzt noch einmal mit Musik und Comedy und im Karneval durchstarten möchte.

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Zur Person

Kurt Kokus stammt aus Wipperfürth und begann mit acht Jahren, Trompete zu spielen. Seinen ersten Solo-Auftritt hatte er bereits zu Grundschulzeiten, ab 1971 spielte er in Musikzügen und -vereinen, hatte später eigene Showbands, mit denen er unter anderem Programme von Künstlern wie Roy Black oder Jürgen Drews begleitete. Er komponierte und textete für mehr als 30 Interpreten von Wolfgang Petry über Kristina Bach bis hin zu Bernhard Brink, arbeitete unter anderem mit Udo Lindenberg, Andrea Berg und Helene Fischer zusammen. 2000 bis 2012 war er Manager von Jürgen Drews, von 1986 bis 2016 gestaltete er große Maskenbälle der Prinzengarde und Silvesterbälle im Kölner Gürzenich. 2016 startete er Solo-Auftritte mit Musik und Comedy. Kontakt: kurt-kokus@

t-online.de, (01 71) 3 51 90 83.

Andreas Melzer lebt seit vielen Jahren im Bergischen und ist Toningenieur und Musiker. Unter anderem spielt er Akkordeon, Gitarre, Posaune, Trompete, Klarinette und Keyboard. 1997 hat er ein eigenes Studio im oberbergischen Drabenderhöhe gegründet und unter anderem schon mit Tom Astor, Ireen Sheer oder Marie-Luise Nikuta zusammengearbeitet. 2017 ist er mit seiner AM Music Production nach Bensberg umgezogen. Kontakt über www.ammp.de. (wg)

An der Wand hängen Goldene Platten und Auszeichnungen in Platin, die Kurt Kokus für Projekte mit Wolfgang Petry, DJ Bobo und Jürgen Drews verliehen bekommen hat. Jetzt sitzt der Musiker, Produzent, Texter und Komponist mit Andreas Melzer am großen Mischpult gegenüber der Studiokabine und mischt die Tonspuren für ein ganz besonderes Lied ab: „Einmol Prinz zo sin“ mit einem Spezialtext für das aktuelle Kölner Dreigestirn. Kokus und Melzer werden das neue Trifolium zu einem der ersten Auftritte nach dessen Proklamation empfangen – in der der sogenannten „kleinen Hofburg“, der Gastwirtschaft „Em Hähnche“, einen Steinwurf von St. Gereon entfernt.

Die beiden kennen sich aus: Kokus ist von Kindesbeinen an auch im Karneval unterwegs, spielte mit seinen Tanz- und Showbands regelmäßig unter anderem im Kölner Gürzenich. Und in Melzers Studio nahm unter anderem Mottolied-Queen Marie-Luise Nikuta auf. Die beiden haben sich über Prinz Michael II., Bauer Christoph und Jungfrau Emma informiert und für jeden eine eigene Strophe getextet. Keine 48 Stunden nach dem letzten Schliff im Studio stehen die beiden auf der kultigen Theken-Bühne „Em Hähnche“ und empfangen Kölns frisch proklamierte Jeckenoberhäupter. Die sind wie „Em Hähnche“-Inhaber Manfred Zender begeistert – von dem Lied wie von der Stimmung, die Kurt Kokus im Nu in der Eckkneipe verbreitet. Begleitet von Melzer am Akkordeon, singt er sich durch die Stimmungskracher von „Wenn et Trömmelche jeiht“ bis „Viva Colonia“, streut „externe“ Stimmungsmacher wie „Sierra Madre“ oder „New York, New York“ ein, spielt hinreißende Trompetensoli und moderiert dazwischen locker und witzig durchs Programm. Keine Frage, Kurt Kokus überzeugt auf kleinen Bühnen genauso wie vor 5000 Gästen im Gürzenich.

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