„Ui!“Paar aus Rhein-Sieg sorgt bei „Bares für Rares“ mit Erbstück aus Schloss für Furore

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Das Ehepaar Müller aus Neunkirchen-Seelscheid (v.l.) bei Bares für Rares neben Horst Lichter und Bianca Berding.

Das Ehepaar Müller aus Neunkirchen-Seelscheid (v.l.) bei „Bares für Rares“ neben Horst Lichter und Bianca Berding.

Schon allein die Herkunft des Leuchters deutete darauf hin, dass es sich um ein hochherrschaftliches Objekt handelte.

Wahrhaft vornehme Beleuchtung hat ein Ehepaar aus Neunkirchen-Seelscheid im Rhein-Sieg-Kreis zu „Bares für Rares“ in die Sendung vom Montag (15. April) mitgebracht. Ihre Anreise in das Pulheimer Walzwerk hat das ZDF nicht ohne Grund mit dahinschmelzender Geigenmusik untermalt, denn der Leuchter von Monika und Klaus Müller hat eine hochherrschaftliche Geschichte.

Der Verkauf des pompösen Kandelabers falle dem Ehepaar unterdessen leicht, nach einer Modernisierung passe er einfach nicht mehr zur Einrichtung. Die Nachfrage von ZDF-Moderator Horst Lichter schien den Nagel auf den Kopf zu treffen: „Lebt ihr in einem schlossähnlichen Gebäude?“ Die Antwort der Müllers: „Ne, eher weniger.“

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter über Kandelaber aus Schloss Lerbach: „Ui!“

Klaus Müller betätige sich noch als Energieberater, doch eigentlich befinde sich das Ehepaar aus Neunkirchen-Seelscheid bereits im wohlverdienten Ruhestand. „Wie seid ihr an dieses Monster von Kandelaber gekommen?“, wollte Lichter wissen.

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Der Kerzenständer stamme aus Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach. Eine Information, die dem „Bares für Rares“-Moderator Lichter ein erstauntes „Ui!“ entlockte, denn das ehemalige Rittergut, in dessen Ensemble sich heute auch ein Hotel befindet, ist weit über die Region hinaus bekannt.

„Bares für Rares“: Ehepaar erklärt, wie es an den Leuchter aus Schloss Lerbach kam

Der damalige Inhaber des Anwesens habe den Leuchter dem Pfarrer geschenkt, der ihn wiederum der Mutter von Monika Müller aus Neunkirchen-Seelscheid weitervererbt habe. „Mehr wissen wir auch nicht darüber“, berichtete das Ehepaar bei „Bares für Rares“.

Bei der Expertise von Dr. Bianca Berding stellte sich schnell heraus, dass es sich um ein Objekt aus der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) handele, hergestellt im Jahr 1910. Vermutlich handele es sich um einen Entwurf des Künstlers Paul Schley.

Moderator Horst Lichter (r.) muss bei der Bares für Rares-Expertise von Dr. Bianca Berding (l.) assistieren.

Moderator Horst Lichter (r.) muss bei der Bares für Rares-Expertise von Dr. Bianca Berding (l.) assistieren.

„Das heißt, wir haben hier Historismus vorliegen, nicht den reinen, echten Rokoko, das, was die Formen suggerieren, sogenannten Neo-Rokoko“, erklärt Berding. Gefertigt sei der schwere Leuchter aus Bronze, aber vergoldet. „Eine sehr, sehr gute Arbeit, passt perfekt in diese Stilrichtung.“ Es seien jedoch einige Beschädigungen vorhanden.

„Bares für Rares“-Expertise erfüllt knapp den Wunschpreis

Aber ist der Leuchter wirklich so viel wert? Das Ehepaar hatte mit einem Betrag über 1800 Euro gerechnet.  Die „Bares für Rares“-Expertin wäre in ihrer Schätzung bei 2000 bis 2500 Euro gelegen. Doch aufgrund der Beschädigungen liege die Expertenschätzung nur bei 1800 bis 2200 Euro – also immer noch in der Wunschvorstellung.

In der Händler-Runde erlebten Herr und Frau Müller aus Neunkirchen-Seelscheid unterdessen eine Überraschung. Denn die Gebote schossen schnell in die Höhe und übertrafen sogar deutlich die Expertenschätzung.

Wettbieten um historischen Leuchter bei „Bares für Rares“

Händler Daniel Meyer und sein Kollege Friedrich Häusser wollten den hochherrschaftlichen Leuchter offenbar unbedingt haben und lieferten sich ein unerbittliches Wettbieten, bei dem sich schließlich „Bares für Rares“-Händler Häusser durchsetzen konnte. Für 2850 Euro bekam er den Kandelaber aus Schloss Lerbach in Bergisch Gladbach.

Ein Geschäft, über das sich Ehepaar Müller aus Neunkirchen-Seelscheid natürlich mehr als zufrieden zeigte. „Super, fantastisch, unglaublich“, freuten sie sich nach dem Deal. „Da hatten wir nicht mit gerechnet.“

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