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Schiffermädchen auf HallensucheFestzelt auf dem Overather Sportplatz soll weichen

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Auftritt der Schiffermädchen in im Festzelt 2016.

Overath – Eigentlich hat es schon beinahe gute Tradition: Seit der Flüchtlingskrise 2015, als dringend Raum für die Aufnahme von Geflüchteten benötigt wurde, feiert der Karnevalsverein „Steinenbrücker Schiffermädchen“ seine großen Sitzungen nicht mehr in der Mehrzweckhalle Untereschbach, sondern in einem Zelt auf dem Sportplatz in Steinenbrück. Mit dem großen Vorteil, dass in das Zelt auf dem Sportplatz 1200 Gäste passen und nicht nur 400 wie in die Untereschbacher Mehrzweckhalle.

Doch die großen Sausen im Zelt auf dem Steinenbrücker Sportplatz könnten bald ein Ende haben – aus verschiedenen Gründen möchte die Stadt Overath, dass die Steinenbrücker Schiffermädchen ein anderes Domizil für ihr Festzelt bekommen. Beigeordneter Bernd Sassenhof: „Jedes Jahr fahren die Schiffermädchen mit schweren Lkw über den Platz, jedes Jahr ist er dann überholungsbedürftig. Die Drainage geht kaputt und der Platz wird beschädigt. Und da geplant ist, den Sportplatz Steinenbrück in absehbarer Zeit instandzusetzen, können die Steinenbrücker Schiffermädchen dort auf Dauer nicht bleiben.“

Verständnis für den Verein 

Sassenhof äußerte zwar Verständnis für den Verein, es sei klar, dass bei einer Besucherzahl von 1200 Menschen, die in das Zelt passten, auch dementsprechend ganz andere Karnevalskräfte engagiert werden könnten, doch gebe es noch andere Erfordernisse, die zu bedenken seien. Sollte nämlich die Grundschule GGS Sülztal – wie es geplant ist – erneuert werden, werde es nötig sein, Container auf dem Sportplatz als Ersatz für Klassenräume aufzustellen.

Alles zum Thema Höhner

Danach erst soll, so die Pläne der Stadtverwaltung Overath, der Sportplatz Steinenbrück saniert werden. Momentan werde der Platz nicht so intensiv genutzt, schilderte Sassenhof, da der Sportverein SV Glück-Auf Lüderich eine Sporthalle zur Verfügung habe und die meisten Sportarten dort ausgeübt würden.

Suche nach Ausweichmöglichkeit 

Norbert Peters, erster Vorsitzender der Steinenbrücker Schiffermädchen, sieht einen bevorstehenden Umzug des jecken Zeltes relativ gelassen, man sei mit der Overather Stadtverwaltung im Gespräch, bestätigte er. „Wir suchen nach einer Ausweichmöglichkeit“, so Peters, „immerhin haben wir an drei Tagen 1200 Personen im Zelt und ein entsprechendes Programm. Für 2023, wenn wir 65-jähriges Bestehen feiern, sind die Höhner und Kasalla schon gebucht.“

Man sei aber, so der Vorsitzende der Schiffermädchen, in Kontakt mit der Verwaltung und er sei „guter Dinge“, dass eine adäquate Lösung für den Verein gefunden werde. „Zwar geht Herr Sassenhof, der uns immer sehr viel weitergeholfen hat, in Pension, aber wir sind zuversichtlich, dass sein Nachfolger eine Lösung für uns findet“, sagte Peters. Schließlich gehe es auch um ein Stück Brauchtum, das gepflegt sein wolle.

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Zunächst aber werden die Steinenbrücker Schiffermädchen in dieser Session noch mit allen Kräften daran arbeiten, dass es im Festzelt wieder hoch hergeht und die Gäste einen fröhlichen Abend verbringen.

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