Kidical MassKinder wollen für bessere Radwege in Rösrath demonstrieren

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Gut ausgebaute Radwege sind in Rösrath eher eine Seltenheit.

Gut ausgebaute Radwege sind in Rösrath eher eine Seltenheit.

Rösrath – Mit Nachdruck zu Wort melden wollen sich die Aktiven, die sich in Rösrath für bessere Bedingungen im Radverkehr einsetzen. Im Blickpunkt ist zurzeit insbesondere die Landtagswahl, die Einfluss hat auf die Verkehrspolitik auf Landesebene. Die Gruppe Rösrath Velo-City (RVC) macht daher mobil für eine erneute „Kidical Mass“ in Rösrath – am Vortag der Wahl. Mit der Fahrrad-Demonstration, die am Samstag, 14. Mai, um 15.30 Uhr am Schützenplatz startet, sollen sich die Beteiligten, Jung und Alt, für „nachhaltige Mobilität“ einsetzen.

Im Blickpunkt stehen natürlich „Kids“, wie der Name schon sagt: „Die Kidical Mass hat die Vision, dass sich alle Kinder und Jugendlichen sicher und selbstständig mit dem Fahrrad bewegen können“, erklärt RVC in einer Pressemitteilung. Mit der Fahrraddemo am 14. Mai wollen die Aktiven  an ihren Erfolg vom Vorjahr  anknüpfen: Im September 2021 beteiligten sich laut RVC fast 400 Menschen an der ersten Rösrather „Kidical Mass“, sie fuhren auf ihren Rädern durch die Stadt und machten „bunt-kreativen Rabatz für bessere Fahrradwege“, wie RVC feststellt.

Radfahrer sollen Druck machen

Seither jedoch habe sich für das gemeinsame Ziel in Rösrath „noch nichts getan“, findet die Gruppe. „Wir müssen zeigen, dass wir viele sind“, sagt Silke Klemm von RVC und fordert daher zum Mitmachen auf. Radfahrende Kinder und Erwachsene sollten Druck machen „für eine sichere und gerechtere Aufteilung“ des Raums auf der Straße.

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Diese Forderung bezieht sich gerade auch auf die Hauptverkehrsadern in Rösrath, daher führt der Demonstrationszug vom Schützenplatz über Pannhof, Sülztalstraße und Hauptstraße nach Hoffnungsthal, wo er auf dem Schulhof der dortigen Grundschule endet.

Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit

Mit Blick auf die Landtagswahl fordert die „Kidical Mass“ ein Netz von sicheren Radwegen zu den Schulen, „Schulstraßen“ und verkehrsberuhigte Bereiche vor Schulen und Kitas, eine „stetige jährliche Finanzierung mit konkreten Zielvorgaben für die Kommunen“ und ein „kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht“, insbesondere Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerhalb von Ortschaften.

Fahrt nach Düsseldorf

Weitere Sternfahrt

Auch bei Rad-Sternfahrten  sollen sich Fahrrad-Aktive für bessere Bedingungen im Straßenverkehr einsetzen. Die Sternfahrten sind vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) initiiert, die Gruppe Rösrath Velo-City unterstützt das Vorhaben. Vor der Landtagswahl sollen  Interessierte mit ihren Rädern am Sonntag, 8. Mai,  nach Düsseldorf zum Landtag fahren. Gruppen aus der Region sollen Pläne für ihre Zubringertouren entwickeln und an den ADFC weitergeben, der dann den Ablauf in der Landeshauptstadt plant. Anvisiert ist, dass auch Aktive aus Rösrath nach Düsseldorf radeln. Eine weitere Sternfahrt ist für Sonntag, 19. Juni, geplant und soll nach Köln führen – ebenfalls mit Rösrather Beteiligung. (tr) www.adfc-sternfahrt.org

Über den begrenzten Raum auf den Hauptverkehrsstraßen in Rösrath und die Schwierigkeiten einer fahrradfreundlichen Gestaltung sind sich die Fahrrad-Aktiven im Klaren,  erklärt Johannes Thies von RVC. Hauptstraße und Bensberger Straße seien „problematisch“, ein sinnvoller Ansatz sei daher insbesondere die „Entschleunigung“ des Autoverkehrs. Zudem sollten insbesondere in Forsbach, wo es auf der Bensberger Straße kaum Platz für eine angemessene Gestaltung gebe, „Parallelrouten“ für den Radverkehr geschaffen werden.

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Auch Kreuzungen ließen sich besser und sicherer gestalten: Ein sinnvolles Mittel seien Aufstellflächen vor Ampeln für den Radverkehr, aber auch eine bessere Markierung und Wegweisung. Damit solle für alle Beteiligten, auf zwei und auf vier Rädern, klar sein, wo der Radverkehr entlangfließen soll. Als Beispiel nennt Thies die Kreuzung Hauptstraße/Am Sommerberg, wo besonders unklar ist, wie  Radfahrende abbiegen sollen.

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