Die Überschwemmungen und ihre Folgen sollen im Bauausschuss der Stadt Bedburg am 28. Oktober aufgearbeitet werden.
HochwasserBedburger FWG fordert lückenlose Aufklärung der Flut

Am 9. September gingen riesige Mengen Regenwasser über Bedburg nieder, die Feuerwehr war im gesamten Stadtgebiet im Einsatz, hier in Lipp.
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Die Freie Wählergemeinschaft Bedburg fordert eine „lückenlose Aufklärung“ des Hochwassers vom 9. September 2025. In der Nacht waren riesige Mengen Regen über der Stadt niedergegangen, teils 150 Liter pro Quadratmeter innerhalb von sechs Stunden – mit Überflutungen in nahezu allen Stadtteilen. „Eine Schuldigkeit den betroffenen Bürgern gegenüber ist, dass wir alle Erkenntnisse dieses Ereignisses zusammentragen und mit externen Sachverständigen so aufarbeiten, dass wir im Wiederholungsfall gewappnet sind“, sagt Fraktionsgeschäftsführer Robert Getz.
Besonders betroffen waren Teile von Kaster, dort besonders das Neubaugebiet Ressourcenschutzsiedlung, Oppendorf, der Weiler Hohenholz, oder auch der Industriepark Mühlenerft. In Oppendorf und Kaster mussten Häuser evakuiert werden. „Wir können sehr froh darüber sein, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind“, sagt Getz. „Bis heute ist offen, ob Sanierungen ausreichen oder ob Gebäude, die erst wenige Monate alt sind, wegen möglicher Unterspülungen der Bodenplatte sogar abgerissen werden müssen.“
Bedburg: Überflutungen auch an bisher unverdächtigen Stellen
Nach Angaben der FWG soll die Aufarbeitung im Bauausschuss der Stadt erfolgen, der am Dienstag, 28. Oktober, ab 18 Uhr im Ratssaal im Rathaus Kaster tagt. „Gerade angesichts des Ausmaßes der Schäden ist es uns wichtig, dass die Aufklärung lückenlos, faktenbasiert und für die Öffentlichkeit nachvollziehbar erfolgt.“
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Überflutungen habe es im Stadtgebiet nicht nur an Stellen gegeben, die seit Jahren bekannt seien, sondern „auch an Stellen, an denen wir damit nicht gerechnet haben“, sagt Getz. Da Starkregenereignisse häufiger würden, bestehe dringend Handlungsbedarf. Sachverständigengutachten, Erkenntnisse aus dem Unwetter und Anregungen aus der Bevölkerung müssten gesammelt werden, „in die städtebaulichen Planungen einfließen, im Stadtentwicklungsausschuss besprochen werden und oberste Priorität erlangen.“
Die FWG fordert in ihrem Antrag an den Bürgermeister zudem, neu zu planende oder in Planung befindliche Baugebiete auf den Prüfstand zu stellen und zu überdenken. Getz: „Wir brauchen mehr Möglichkeiten, Regenwassermengen zu puffern, um sie dann abgeben zu können, wenn die erste Gefahr gebannt ist.“ Es gelte, Maßnahmen im Sinne einer sogenannten Schwammstadt zu beschleunigen.