KonzertreiheNeuer Verein will Kinder im Rhein-Erft-Kreis an klassische Musik heranführen

Lesezeit 3 Minuten
Das Jahresprogramm des Vereins „Große Musik für kleine Ohren“ für Kinder mit 21 Konzerten stellten Claudia Große, Eckhard Radmacher (l.) und Kreis-Kulturchef Engelbert Schmitz vor.

Das Jahresprogramm des Vereins „Große Musik für kleine Ohren“ für Kinder mit 21 Konzerten stellten Claudia Große, Eckhard Radmacher (l.) und Kreis-Kulturchef Engelbert Schmitz vor.

Der Verein „Große Musik für kleine Ohren“ veranstaltet in diesem Jahr 21 Konzerte in fast allen Gemeinden des Rhein-Erft-Kreises.

In den größeren Städten gibt es sie schon, und auch im Kreis werden sie bereits verschiedentlich angeboten. Der neu gegründete Verein „Große Musik für kleine Ohren“ will jetzt auch im Rhein-Erft-Kreis verstärkt mit auf Kinder ausgerichteten Konzerten die junge Generation an die Klassik heranführen.

Mit drei jeweils einwöchigen Spielzeiten im März September und Dezember soll es in diesem Jahr losgehen. Vereinsgründerin und Ideengeberin ist die Pulheimer Musikwissenschaftlerin, Konzertagentin und Klavierpädagogin Claudia Große. „Die Fülle der vielfältigen musikalischen Traditionen zu vermitteln, haben wir uns in Zusammenarbeit mit den Partnerstädten und wunderbaren Künstlern zur Aufgabe gemacht“, sagt Große bei der Vorstellung des Projekts.

Rubin-Quartett präsentiert „Schäfchenwolken“

Im März präsentiert das Rubin-Quartett um Irmgard und Ulrike Zavelberg zusammen mit Schauspielerin Stephanie Jost „Schäfchenwolken“. Jost präsentiert als Schäfchen eine abenteuerliche Reise mit Werken von Mozart, Smetana und Humperdinck in Pulheim, Bergheim, Frechen und Brühl sowie in Bornheim und Langenfeld. „Durch die Mehrzahl an identischen Konzerten konnten wir die Künstler günstig buchen“, sagt Große, die das Programm zusammen mit dem Pulheimer Pianisten Eckhard Radmacher entworfen hat.

Das Flötenensemble Flautando Köln präsentiert im September „Wietje, das weiße Mädchen im Land der Farben“ in Bornheim, Wesseling, Pulheim, Langenfeld, Hürth, Erftstadt, Frechen, Kerpen und im Bergheimer Medio. „1001 Tambourin – Süße Weihnacht in Gefahr“ heißt es im Dezember in einer orientalisch anmutenden Weihnachtsgeschichte mit dem Kölner Barockensemble „Nel Dolce“. Damit geht der Verein, der zurzeit sieben Mitglieder zählt und weiteren Zuwachs sucht, mit dem exquisiten Ensemble in Bornheim, Kerpen, Hürth, Pulheim, Frechen und Wesseling auf Kurz-Tournee.

Stiftungen unterstützen den Verein

 „Die Heranführung von Kindern an die Klassik ist meine Herzensangelegenheit“, sagt Große. Zur finanziellen Unterstützung – immerhin kostet das Projekt für dieses Jahr 65000 Euro - hat sie Stiftungen (KSK, LVR, Land NRW, Viktor-Rolff-Stiftung) ebenso gewinnen können, wie sieben Kreis-Kommunen. Pulheim ist mit den Abtei-Freunden und dem Theater im Walzwerk dabei, die Stadt hat sich aber laut Große nicht eingebracht. Bedburg denkt über ein Engagement im nächsten Jahr nach, weil in diesem Jahr schon „Hänsel und Gretel“ von der Kölner Kammeroper im Dezember durch die Konzertgesellschaft angeboten wird.

„Elsdorf haben wir vergessen zu fragen“, räumt Große ein. Auch der Rhein-Erft-Kreis engagiert sich für das Projekt. „Es gibt bereits jetzt Klassik-Veranstaltungen, die nicht mehr vor vollem Haus stattfinden. Da ist es wichtig, dass dem Nachwuchs die Klassik nähergebracht wird“, lobt Engelbert Schmitz, Leiter des Kreis-Kulturreferats, das organisatorisch und bei der Förderung unterstützt. Die Konzerte sind für Kinder im Vorschulalter konzipiert. „Die Kinder können mitdenken, mitagieren, sprechen, Kanons singen“, beschreibt Große den nicht nur finanziell niederschwelligen Zugang.

Es gibt Familienvorstellungen (6 Euro Eintritt) und Kindergarten-Aufführungen (5 Euro). Die Konzerte dauern jeweils 45 Minuten. Auch für 2025 laufen die Vorbereitungen bereits. Und es soll auch „über den klassischen Tellerrand hinaus“ etwa Klezmer und Jazz „aber keine Popularmusik“ (Große) angeboten werden. 

KStA abonnieren