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Lückenschluss geplantADFC-Sprecher aus Brühl will ein Unikum im Straßenverkehr beseitigen

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist eine Radwegmarkierung.

Nach Ansicht von Bernd Weber-Aderhold sollen Radfahrer die Wilhelm-Kamm-Straße auch gegen die Einbahnstraßenrichtung befahren dürfen.

Nach Einschätzung von Bernd Weber-Aderhold könnte ohne großen Aufwand eine attraktive Strecke für Radfahrer entstehen.

Nach Ansicht von Bernd Weber-Aderhold bietet sich in der westlichen Brühler Innenstadt eine gute Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand Radfahrern eine attraktive Route zu eröffnen. Per Antrag setzt er sich für die Öffnung der Wilhelm-Kamm-Straße für den Radverkehr gegen die Einbahnstraßenrichtung ein. „Damit könnte der Radverkehr von der Schlaunstraße und dem Balthasar-Neumann-Platz den Verbindungsweg hinter der ehemaligen Polizeiwache an der Wilhelm-Kamm-Straße und schließlich die Kreuzung Römerstraße/Konrad-Adenauer Straße erreichen“, erklärt der Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Brühl/Wesseling.

Es entstehe eine günstige Anbindung an den Partnerschaftsweg und weiter nach Kierberg und Heide. Zudem würde bei einer Umsetzung ein Unikum wegfallen. Denn Mitte der 1990er-Jahre öffnete man in Brühl nahezu alle der rund 40 Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung. „Das war damals sehr fortschrittlich und es hat sich bewährt. Von Unfällen oder anderen negativen Folgen ist mir nichts bekannt“, sagt Weber-Aderhold.

An der Wilhelm-Kamm-Straße hatte lange Zeit die Polizei ihre Wache

Die Wilhelm-Kamm-Straße fand damals keine Berücksichtigung. Offiziell, weil diese keine herausragende Bedeutung für das Radverkehrsnetz besaß. „Ich vermute, dass die Polizei es für gefährlich hielt. Denn an der Straße befand sich ja jahrelang die Brühler Wache, dort fuhren dann auch Einsatzfahrzeuge mit Tempo los“, so der Radverkehrsexperte. Inzwischen hat die Wache ihren Sitz jedoch an der Rheinstraße in Brühl-Ost. Busverkehr gibt es nicht, die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern sorgt für zusätzliche Sicherheit.

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„Zudem ist die von mir befürwortete Fahrtbeziehung an der Schlaunstraße/Ecke Wilhelm-Kamm-Straße im bestehenden Radwegweisungssystem mit Richtungsangabe Kierberg, Heider Bergsee, Liblar bereits ausgeschildert“, sagt Weber-Aderhold. Seines Erachtens müsste nur ein entsprechendes Schild, das die Durchfahrt gestattet, angebracht und eine Abbiegemöglichkeit in die Straße geschaffen werden.

Die bislang markierte Radspur auf der rechten Fahrbahnseite hält er für verzichtbar. „Oder man verbreitert den bestehenden Streifen und erlaubt Radlern die Fahrt in beide Richtungen, wie es in der benachbarten in Richard-Bertram-Straße der Fall ist“, meint er. Weber-Aderhold sieht nun die Verwaltung am Zug. Er sei gespannt auf die Stellungnahme im nächsten Verkehrsausschuss am Dienstag, 1. Juli, 18 Uhr.