Bald soll auch der Bau der neuen Radstation am Bahnhof in Brühl starten.
Nach vielen VerzögerungenBahnhof in Brühl ist ohne Barriere zu erreichen

Ein neuer Zuweg ermöglicht auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität das Erreichen der Bahnsteige des Brühler Bahnhofs. Ralf Bauer vom Inklusionsbeirat hat die Rampe getestet.
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Spitze Bemerkungen konnten sich Ralf Bauer als Vorsitzender des städtischen Inklusionsbeirats und Dieter Freytag (SPD) nicht verkneifen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch tun darf“, sagte der scheidende Bürgermeister, dessen Amtszeit Ende Oktober endet, während Bauer meinte, er könne kaum glauben, was er sehe. Kurz danach eröffneten die beiden zusammen mit Bauers Stellvertreterin Silke Katzfuß offiziell den geneigten Zuweg zum Brühler Bahnhof.
Nach mehreren Jahren Verzögerung ist der Tunnel unter den Gleisen damit auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ohne fremde Hilfe zugänglich. Von dort aus kann man bereits seit vielen Monaten per Aufzug die Bahnsteige erreichen. Schwierigkeiten beim Bau und wiederkehrende Probleme im Zusammenspiel von Eisenbahn-Bundesamt, Land, Bahn AG und Stadt hatten die Fertigstellung immer wieder verzögert. Nun gibt es einen geschwungenen Asphaltweg als Rampe.
Brühl: Projekt wurde mit Fördermitteln finanziert
Für 1,5 Millionen Euro, zu 90 Prozent vom Zweckverband go.Rheinland gefördert, habe man eine gute Lösung für Bürger und Touristen gefunden, meint Freytag. Bestätigung kam von Bauer: „Es funktioniert. Etwas Besseres war hier nicht möglich“, sagte dieser.
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Die Rampe erhält ihr endgültiges Aussehen erst mit der Fertigstellung der neuen unmittelbar benachbarten neuen Radstation. Deren Bau soll Anfang 2026 in Angriff genommen werden und laut Freytag „in etwa zwei Jahren fertig sein“. Zunächst wird aber die Treppe als direkter Zugang zum Tunnel wiederhergestellt. Diese war aufgrund der Bauarbeiten zuletzt gesperrt.
Etwas länger dürfte es dauern, bis ein weiteres Ärgernis beseitigt ist: Die seit Wochen defekte Beleuchtung entlang des Bahndamms in Richtung Comesstraße könnte laut dem Technischen Beigeordneten Ralf Ritter von der Stadt erneuert werden, wenn die Politik dies befürwortet und die Ausgaben im Haushalt vermerkt. Anders als der Fußweg befindet sich die Beleuchtung bereits auf dem Grundstück der Deutschen Bahn AG, was zunächst Absprachen erforderte.