Rhein-ErftKunden ärgern sich über Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel

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Symbol_Maske-Supermarkt

Nach diesem Wochenende muss beim Einkaufen im Supermarkt keine Maske mehr getragen werden.

Brühl – Bald ist die ständige Begleiterin der Corona-Pandemie nur noch eine Begleiterscheinung, gemeint ist die Maske. Inzwischen ist es zur Gewohnheit geworden, in öffentlichen Innenräumen, im Nah- und Fernverkehr und beim Einkaufen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Viele verstehen sie als notwendige und sinnvolle Schutzmaßnahme, anderen ist die Maske eher lästig. Nun soll die Maskenpflicht auch im Einzelhandel größtenteils wegfallen.

Ab kommender Woche gilt die Maskenpflicht an vielen Orten nicht mehr, zum Samstag, 2. April, läuft das aktuelle Infektionsschutzgesetz aus. Geschäfte könnten von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und für ihre Innenräume eigene Vorgaben für das Maskentragen schaffen. Viele Kundinnen und Kunden im Handel wollen allerdings auch ohne Verordnung weiter eine Maske tragen.

Rhein-Erft: Kunden wollen weiterhin Maske tragen

„Ich finde die Aufhebung der Maskenpflicht absolut indiskutabel“, ärgert sich Barbara Schumacher. Die 68-Jährige war gerade im Gewerbegebiet Brühl-Ost einkaufen und räumt ihre Waren ins Auto, auch auf dem Parkplatz trägt sie ihre Maske. „Ich finde es überhaupt nicht gut, dass man im Handel bald keine Maske mehr tragen muss. Die Pandemie ist noch nicht vorbei und die Ansteckungsgefahr weiterhin sehr hoch.“ Sie werde in jedem Fall weiterhin beim Einkaufen eine Maske tragen.

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Auch Günter Longerich (76) ist gerade auf dem Weg in einen Supermarkt und hat deutliche Worte zur Maskenpflicht. „Ich finde es blöd, dass die Maskenpflicht wegfällt. Ich trage meine Maske weiter.“

Mitarbeiterinnen im Einzelhandel sprechen sich für Masken aus

Ähnlich sehen es zwei Frauen, die anonym bleiben möchten. Sie arbeiten als Kolleginnen selbst im Einzelhandel und halten eine Maskenpflicht für richtig. „Ich bin bei dem Thema eigentlich recht locker“, sagt eine von ihnen. „Es ist wichtig, zur Normalität zurückzukommen, aber ob man die Maskenpflicht auch im Handel aufheben sollte, da bin ich mir unsicher.“ Sie erhält zustimmende Worte von ihrer Kollegin.

„Ich werde auch weiter eine Maske tragen. Auch draußen, wenn es mal zu größeren Menschenmassen kommt, zum Beispiel jetzt auf dem Brühler Frühlingsmarkt am Wochenende.“ Alles andere sei ihr zu gefährlich, sie habe eine kranke Mutter, die sie nicht gefährden wolle.

Ladeninhaber begrüßt die Aufhebung der Maskenpflicht

Nikolaj Backhaus ist der Geschäftsführer der Kaffeerösterei „Moccafair“ in der Brühler Innenstadt. Er zeigt sich erleichtert über die Aufhebung der Maskenpflicht. „Man sollte vermuten, den Menschen sei nach über zwei Jahren Pandemie das Maskentragen in Fleisch und Blut übergegangen, aber dem ist nicht so.“

Brühl-Ende-Maskenpflicht

Nikolaj Backhaus, Geschäftsführer in der Kaffeerösterei „Moccafair“ in Brühl

Gerade in den vergangenen Wochen habe er vermehrt bemerkt, dass die Leute genervt von den Masken seien. Wenn er sie auf die Maskenpflicht in seinem Geschäft hingewiesen habe, hätten die Leute mitunter sogar aggressiv reagiert. „Sie sind es einfach leid“, sagt Backhaus. „Deshalb bin ich auch froh, dass es jetzt für uns wegfällt, diese Art der Kontrolle durchführen zu müssen.“

Backhaus überlässt Mitarbeitern die Entscheidung zur Maske

Die Schutzscheibe auf dem Tresen zwischen Kunden und Kasse werde er beibehalten, und auch seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werde er es selbst überlassen, ob sie bei der Arbeit eine Maske tragen wollen. „Aber ich werde nicht durch mein Hausrecht, die Kunden dazu auffordern, eine Maske zu tragen.“

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Ohne die Vorgabe zum Maskentragen hoffe er wieder auf mehr Kunden, auch bei schlechtem Wetter, die drinnen Platz nehmen und denen vorher die Maske lästig war. Er hoffe dafür auch auf gutes Wetter, sodass man mit weit offenen Fenstern und Türen gut für Durchlüftung sorgen könne.

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