Protest gegen Lützerath-AbrissBesetzung des Kohlebaggers im Tagebau Hambach beendet

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Blick in den Braunkohletagebau Hambach gesehen vom Forum :terra nova aus, wo Braunkohlebagger des Energiekonzerns RWE arbeiten.

Ein Blick in den Braunkohletagebau Hambach. Klimaschutzaktivisten haben am Montag einen Braunkohlebagger besetzt.

Klimaaktivisten haben am Montagmorgen einen Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Hambach im rheinischen Braunkohlerevier besetzt. Wie RWE-Sprecher Guido Steffen auf Nachfrage mitteilt, sind acht Aktivisten – zuvor war von vier die Rede –  am Montagmorgen um 4.30 Uhr in den Tagebau Hambach eingedrungen und haben den Bagger 260, der bei Alt-Manheim auf der ersten Sohle steht und zurzeit wegen Reparaturarbeiten außer Betrieb ist, besetzt.

Auf dem Ballastausleger am Heck des Baggers hätten die Aktivisten seitdem ausgeharrt. Um 10.30 Uhr habe die herbeigerufene Polizei die Besetzer aufgefordert, binnen 15 Minuten den Bagger freiwillig zu verlassen, sonst würden sie unter Zwang abgeführt. Kurz vor Mittag habe „einer nach dem anderen unter Polizeibegleitung, aber freiwillig“ den Bagger verlassen.

Besetzung eines Baggers von RWE im Tagebau Hambach am Mittag aufgelöst

Das Tagebaugelände hätten sie über eine weniger steile Stelle der ansonsten gefährlich steilen Böschung betreten. „Der Tagebau ist zu groß und zu unübersichtlich für einen wirksamen Schutz gegen ungebetene Eindringlinge.“ Eine Mauer oder Einzäunung könne nicht errichtet werden, da diese mit dem Fortschreiten des Tagebaus „ständig versetzt werden müsste“, führte Steffen aus. Um 13 Uhr sei der Bagger „wieder frei“ gewesen. 

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Nach Angaben der Protestgruppe „Gegenangriff - für das gute Leben“ hatten acht Aktivisten den Bagger besetzt. Mit der Aktion wolle man sich mit den Menschen im Dorf Lützerath solidarisch zeigen. Zudem kritisierte die Gruppe das dortige Vorgehen der Polizei und forderte die Vergesellschaftung der Energieproduktion.

Räumung in Lützerath abgeschlossen

Das rund 20 Kilometer vom Hambacher Tagebau entfernte Lützerath ist seit Tagen von der Polizei abgeriegelt und mit einem doppelten Zaun umgeben. Die Gebäude der kleinen Siedlung auf dem Gebiet der Stadt Erkelenz westlich von Köln werden aktuell abgerissen, um dem Energieunternehmen RWE zu ermöglichen, die darunter liegende Kohle abzubaggern. Klimaaktivisten hatten das verlassene Dorf besetzt.

Die Räumung des Dorfes hatte am Mittwoch begonnen. Am Sonntagabend teilte die Polizei mit, das Dorf mit Ausnahme von zwei Aktivisten in einem Tunnel geräumt zu haben. Doch auch sie gaben ihren Protest am Montagmittag auf.  (ftz/dpa)

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