Zu laut, zu viele AbgaseKiosk an Köln-Aachener-Straße sorgt für Ärger bei Elsdorfern

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Durch falsch geparkte Autos am Kiosk kommt es oft zu Stauungen im Verkehrsfluss der Köln-Aachener Straße.

Durch falsch geparkte Autos am Kiosk kommt es oft zu Stauungen im Verkehrsfluss der Köln-Aachener Straße.

Kunden fahren vor, kaufen ein, halten gelegentlich noch ein Schwätzchen auf der Straße, und nicht selten läuft währenddessen der Motor des Autos nutzlos im Leerlauf. Vor dem Kiosk an der Köln-Aachener Straße ist es den Anwohnern zu laut, auch die Abgase stinken den Nachbarn. Zudem werde auf der verkehrsberuhigten Straße zu schnell gefahren, klagen Bewohner der umliegenden Häuser.

Seit vielen Jahren gibt es den Kiosk neben dem Modehaus. Und auch nicht erst seit gestern klagen einige Anrainer über die Belästigungen, die direkt und indirekt von dem Betrieb ausgehen. So kritisieren sie, dass von morgens früh bis abends spät Autos im Halteverbot parken und damit teils die Straße blockieren, Menschen sich vor der Ladentür versammeln und Lieferautos geräuschvoll – meist begleitet von einem nervigen Ladewarnton – Waren abladen.

Elsdorf: Bis zu 70 Parkverstöße pro Tag

Die Fraktion Stimme für Elsdorf hat in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses die Anwohnerproteste aufgenommen und Abhilfe, etwa Halteverbote, Parkverbot oder Straßenmarkierungen, gefordert. Auch ein Umlenken des Lieferverkehrs auf den Hintereingang des Kiosks solle angestrebt werden.

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Von bis zu 70 Parkverstößen pro Tag berichtete ein direkter Gegenüber des Kiosks. Automotoren liefen oft 20 bis 30 Minuten, Autoradios dröhnten, Türen schlügen, es gebe Hupkonzerte durch Verkehrsstaus, Lüften sei wegen Lärm und Abgasen erst nach 22 und nur bis 5.45 Uhr möglich. „Das hat Drive-in-Qualität“, kritisierte er. Seit Jahren fehle ein Poller vor dem Kiosk, was das verbotene Parken erleichtere. Zudem nehme zu schnelles Fahren in der 20-er-Zone zu. Die Betroffenen führen an, dass durch die seitens der Stadtverwaltung genehmigte Erweiterung des Angebots im Kiosk „die Zulieferer an ihre logistischen Grenzen stoßen“, was die Stadt wieder ändern müsse.

„Überwiegend Parkverstöße“

Die Verwaltung teilte mit, dass aufgrund einer ähnlichen Beschwerde vor eineinhalb Jahren Kontrollen durch Polizei und Kommunalen Ordnungsdienst vorgenommen worden seien. 102 Streifenfahrten habe die Polizei innerhalb von sieben Monaten absolviert und dabei „überwiegend Parkverstöße“ festgestellt.

Bei 112 Kontrollgängen des Ordnungsamtes zu variierenden Zeiten seien „78 Verwarnungen wegen Parkverstößen und unzulässigen Laufenlassens von Motoren verhängt“ worden. Eine Verkehrsmessung habe ergeben, dass in dem Tempo-20-Bereich durchschnittlich ein Geschwindigkeitsniveau von 21 Kilometern pro Stunde nicht überschritten werde. Der „subjektive Eindruck“ könne durch „objektive Messdaten somit nicht bestätigt“ werden.

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„Es fehlen uns die Alternativen“, sagte Hubert Portz, Fachbereichsleiter des Ordnungsamts. Der Außendienst sei „motiviert“, den Bereich im Auge zu behalten, weitere Kontrollen beabsichtigt. Zudem gebe es nur zwei Beschwerdeführer aus dem Viertel, und eine Zufahrt für Lieferfahrzeuge zum Hintereingang sei nicht möglich. Es bestehe eine klare Regelung, und weitere Beschilderungen und Markierungen seien nicht zulässig, „im übrigen auch nicht zielführend“, führte die Verwaltung aus.

Mit großer Mehrheit wurde der Stimme-Antrag für weitere Regelungen abgelehnt.

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